Kristoffersen siegt im zweiten Kranjska-Riesenslalom, Brennsteiner 2.

Ein Skirennläufer fährt einen Slalomhang hinunter.
Nach dem Gewinn des Disziplinweltcups holt sich der drittplatzierte Marco Odermatt auch die große Kristallkugel.

Sechs Riesenslaloms, sechs Podestplätze – und auch im siebenten Saisonbewerb landete Marco Odermatt wieder auf dem Stockerl. Der 24-jährige Schweizer, bereits vorzeitig  Gewinner der Disziplinwertung, wurde im  zweiten Weltcupbewerb in Kranjska Gora Dritter, 0,27 Sekunden hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen und 0,04 hinter dem erstaunlichen Salzburger Stefan Brennsteiner.

Und vier Rennen vor Saisonende ist Odermatt nun auch nicht mehr im Gesamtweltcup einzuholen, er folgt damit auf Carlo Janka als erster Schweizer Gewinner der großen Kristallkugel seit 2009/’10.  „Es war schön, einmal ohne Druck zu fahren“, sagte Odermatt, „und auch die Skier haben sehr gut funktioniert.  Leider habe ich im zweiten Lauf zwei, drei Fehler gemacht. Aber es waren wieder gute Punkte für den Gesamtweltcup. Nach Kvitfjell bin ich noch einmal kurz nervös geworden, umso wichtiger war jetzt dieses Wochenende.“

Henrik Kristoffersen unterstrich seine Hochform im Saisonfinale: Vier der letzten fünf Starts des Norwegers endeten jeweils mit dem Sieg (zwei Slaloms in Garmisch-Partenkirchen und der Samstag-Riesenslalom in Slowenien). „Wir haben so viel verändert am Set-up, speziell die Präparierung der Kanten, und dann ging es step by step. Jetzt funktioniert es wirklich gut. Das Material funktioniert, und auch das Skifahren ist nicht so schlecht.“

FIS Alpine Ski World Cup – Riesenslalom der Herren.

Im Kreis der Großen: Stefan Brennsteiner

Brennsteiners Weckruf

Der stark drehende erste Durchgang  war rund vier Sekunden länger war als jene vom Samstag. Bester Österreicher war der Salzburger  Stefan Brennsteiner, der  sich zunächst mit einem Steher im steilen Starthang 0,93 Sekunden Rückstand einhandelte, danach aber sein Potenzial mit einer gewaltigen Aufholjagd unterstrich  und mit nur noch 0,47 Sekunden Verspätung das Ziel erreichte, das bedeutete Platz fünf bei Halbzeit. „Der Ausrutscher hat mich aufgeweckt, dann hab’ ich mir gedacht, jetzt darf ich keinen Millimeter mehr herschenken. Das Gleiche ist mir in Sölden schon passiert, keine Ahnung, was es da hat.“

Im wesentlich direkter gesetzten zweiten Durchgang, der rund sieben Sekunden schneller war als der erste,  wusste der Niedernsiller abermals zu überzeugen und sicherte sich schließlich Platz zwei. „Es war ein wilder Ritt, alles sehr am Limit – und das kann so oder so ausgehen. Ich bin sehr glücklich“, sagte der 30-Jährige. „Dem ersten Durchgang weine ich jetzt nicht nach, denn die zwei Zehntelsekunden hätte ich auch im zweiten gefunden.“

Feller zeigt auf

Manuel Feller zeigte im letzten Lauf dieses Riesenslalom-Wochenendes in Slowenien seine beste Leistung und belohnte sich mit Platz sieben (+0,72).  „Ich habe mich mit jedem Lauf ein bisschen gesteigert, ein paar Schlampigkeiten sind aber noch drin“, sagte der Fieberbrunner. „Es war ein Schritt in die richtige Richtung.“

Der Vorarlberger Patrick Feurstein verbesserte sich von Platz 29 auf den 21. Rang (+2,56). „Mit dem zweiten Durchgang kann ich sehr gut leben, aber der erste war von gut weit weg“, sagte der 25-Jährige. „Es ist noch nicht so konstant, wie es sein soll, damit man ganz vorne mitfahren kann. Aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden.“

Sein Kärntner Teamkollege Marco Schwarz, der am Samstag einen Stein erwischt hatte und deswegen chancenlos war, raufte hingegen  auch mit intaktem Material mit der pickelharten Piste Podkoren 3 und handelte sich 2,70 Sekunden Verspätung ein – Platz 24. „Eigentlich hat es sich gut angefühlt, aber es war eben doch wieder langsam. Ich habe immer noch nicht ganz das Selbstvertrauen, das man für den Riesenslalom braucht.“

Der Tiroler Raphael Haaser strauchelte bereits am fünften Tor des ersten Durchgangs, blieb noch irgendwie im Kurs – und schied dann zwei Tore später aus. Nicht viel anders erging es seinem Landsmann Christian Borgnaes. Dominik Raschner (31./+2,39) und Thomas Dorner (40./+3,10) kamen zwar durch, verpassten aber die Qualifikation für den zweiten Lauf.

Danach begann das große Packen: Schon am Montag steht das erste Abfahrtstraining beim Weltcup-Finale in Courchevel auf dem Programm.

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