Nur Mikaela Shiffrin fuhr schneller ab als Christine Scheyer

Das schnellste Ski-Paar der Gegenwart: Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde
Weltcup-Finale in Courchevel: 74. Weltcupsieg für die Amerikanerin, zweiter Podestplatz für die Vorarlbergerin.

Da klatschte der strahlende Sieger im Abfahrtsweltcup, und Mikaela Shiffrin schlug die Hände vors Gesicht: Die seit Sonntag 27-jährige Amerikanerin feierte in Courchevel am Mittwochmittag den 74.  Weltcupsieg ihrer Karriere, den dritten in einer Abfahrt. Damit legte die  Freundin von Aleksander Aamodt Kilde nach mental schwierigen Wochen im Rennen um die große Kristallkugel der slowakischen Titelverteidigerin Petra Vlhova einiges vor.

Die 26-Jährige musste sich mit 0,78 Sekunden Rückstand mit Platz 16 begnügen, damit liegt sie im Gesamtweltcup nun 156 Punkte hinter Shiffrin.  „Es war ein guter Tag für mich“, sagte die dreifache Gesamtweltcupsiegerin, „es war eine unglaubliche Leistung, die wir beide gebracht haben“, sekundierte der einfache Gesamtweltcupsieger aus Norwegen.

Doch auch eine  27-jährige Vorarlbergerin und eine 30-jährige Schweizerin wussten zu überzeugen: Christine Scheyer holte auf savoyardischem Frühjahrsschnee  zeitgleich mit Joana Hählen den zweiten Rang. Für die 30-Jährige aus Lenk im Berner Oberland war es im 113. Weltcuprennen insgesamt dritte Podestplatz, für Scheyer der zweite im 72. Weltcupbewerb. 

Die Vorarlbergerin, die zuletzt am 15. Jänner 2017 in Altenmarkt-Zauchensee gefeiert worden war, musste durch tiefe Täler gehen: Kreuzbandrisse und die lange anhaltenden Folgen eines schweren Trainingssturzes in Südamerika samt Schädel-Hirn-Trauma warfen die Studentin aus Götzis immer wieder aus der Bahn, in diesem Winter kam sie nur selten in Schwung. „Klar, die Zehntelsekunde ärgert einen immer, aber heute ist die Freude größer“, sagte Christine Scheyer, „und nach hinten ist es ja sehr eng. Ich bin megahappy, denn es war ja doch ein Auf und Ab in diesem Winter.“

Nur Mikaela Shiffrin fuhr schneller ab als Christine Scheyer

Vorarlbergerin im Glück: Christine Scheyer

Finale Enttäuschung

Mit Platz sieben (+0,28) schnappte sich die Tschechin Ester Ledecka noch den dritten Rang im Abfahrtsweltcup, den bis Mittwochmittag  Ramona Siebenhofer innehatte. Doch die Steirerin, die seit ihrem spontanen Start in Garmisch-Partenkirchen Ende Jänner vergeblich nach ihrer Form sucht, blieb 74 Hundertstelsekunden hinter Shiffrin, das ergab den 13. Platz. „Schade, dass ich den dritten Platz nicht verteidigen konnte“, sagte Siebenhofer, die mit Rückenproblemen raufte, nachdem sie im Training am Dienstag einen Schlag erwischt hatte.

Die übrigen Österreicherinnen enttäuschten: Stephanie Venier (17./+0,80), Mirjam Puchner (20./+1,24), Tamara Tippler (22./+1,46), Elisabeth Reisinger (24./+1,91), Junioren-Weltmeisterin Magdalena Egger (26./+2,99) und Ariane Rädler (27./+1,07) verpassten allesamt die Weltcuppunkte, die beim Finale bekanntlich nur an die Top 15 vergeben werden.

Sofia Goggia sicherte sich als Zwölfte (+0,68) zum insgesamt dritten Mal nach 2018 und 2021 die kleine Kristallkugel für den Disziplinweltcup. Die 29-Jährige aus Bergamo, die seit ihrem schweren Sturz in Cortina d’Ampezzo mit eingerissenem Kreuzband im linken Knie fährt, beendet damit eine Saison mit vielen Hochs und Tiefs positiv. Vier Abfahrten hat die Italienerin gewonnen, dazu Olympia-Silber aus China mitgebracht, nach dem Super-G am Donnerstag um 10 Uhr  – auch hier hat Goggia zwei Saisonsiege eingefahren – geht es weiter mit einer Operation.

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