Norwegen sorgt für Material-Skandal: Wenn die WM-Gastgeber betrügen

Norwegen sorgt für Material-Skandal: Wenn die WM-Gastgeber betrügen
Der Skandal um die norwegischen Skispringer und ihre manipulierten Anzüge ist nicht der erste Eklat einer Heim-Nation.

Es liegt seit Samstag ein dunkler Schatten über dieser Nordischen WM in Trondheim, die bis Samstag von allen als riesiges Skifest wahrgenommen worden war. 

Das erfolgreiche Skisprung-Team von Gastgeber Norwegen wurde überführt, die Anzüge waren manipuliert worden, um die norwegischen Springer weiter fliegen zu lassen.

Marius Lindvik, der beim Springen auf der Großschanze ursprünglich auf Rang 2 gelandet war, und andere Kollegen wurden disqualifiziert. Doch es stellt sich die berechtigte Frage: Haben die Norweger auch bei den anderen WM-Skisprungbewerben getrickst?

Die FIS wird jedenfalls laut KURIER-Informationen eine unabhängige Untersuchungskommission einrichten, um diese möglicherweise flächendeckende Equipment-Manipulation zu untersuchen.

Norwegen sorgt für Material-Skandal: Wenn die WM-Gastgeber betrügen

Die norwegischen Medien gehen mit dem eigenen Team jedenfalls hart ins Gericht. "Dieses Ereignis muss Konsequenzen irgendeiner Art haben", fordert die Tageszeitung VG.

Es ist nicht der erste Skandal für eine Nation bei einem Großereignis auf eigenem Boden. Immer wieder wird nachgeholfen, getrickst und betrogen. Auch Österreich kommt in diesem Ranking vor.

  • Lahti 2001

Bei der Nordischen WM in Lahti (2001) wurde im Langlauf-Team von Gastgeber Finnland systematisch gedopt. Mit Wissen des Cheftrainers und des Teamarztes. Virpi Kuitunen, Milla Jauho, Harri Kirvesniemi, Jari Isometsä, Janne Immonen und Superstar Mika Myllylä wurden überführt.

  • Sotschi 2014

Die Olympischen Winterspiele in Sotschi waren ein Prestigeobjekt von Wladimir Putin. Russland sollte sich als große Sport-Nation präsentieren, dafür wurde tief in die Trickkiste gegriffen. Sotschi 2014 war der negative Höhepunkt des russischen Staatsdopings. Seither sind die russischen Sportler von Olympischen Spielen ausgeschlossen.

  • Seefeld 2019

Die Ereignisse bei der Nordischen WM sind mit den Skandalen von Lahti und Sotschi natürlich nicht vergleichbar. Sie zeigen aber, was Sportler alles unternehmen, um bei einem Großereignis vor heimischem Publikum zu reüssieren.

Die österreichischen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf wurden im Zuge der Operation Aderlass verhaftet, ebenso der frühere Athlet Johannes Dürr. Es lag ein Doping-Schatten über dem Nordischen Skifest in Seefeld.

Als Konsequenz gliederte Präsident Peter Schröcksnadel die Langläufer aus dem Verband aus.

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