Mirjam Puchner: Vom Siegerpodest auf den Operationstisch

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Nach dem Schien- und Wadenbeinbruch bei der WM in St. Moritz wird nun ein 34 Zentimeter langer Nagel entfernt.

Die Erinnerungen an den Sieg in der Weltcup-Abfahrt am Mittwoch in Soldeu (Andorra) werden Mirjam Puchner kommende Woche helfen. Die Salzburgerin wird sich am Dienstag in Hochrum auf den Operationstisch legen, ein 34 Zentimeter langer Nagel muss entfernt werden. Er ist Andenken an den 2017 im Abfahrtssturz bei der WM in St. Moritz erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch.

Damit beendete Puchner ihre Comeback-Saison mit einem Sieg, dem zweiten in ihrer Karriere. Die österreichischen Meisterschaften wird sie nicht mehr bestreiten. "Je früher das Zeug rauskommt, desto besser ist das. Es braucht wieder ein paar Wochen, bis das verheilt ist." Drei Wochen lang soll sie danach nicht Laufen und Springen, die Wundheilungsphase beträgt sechs Wochen. Beim Trainingsstart am 1. Mai will sie wieder mit dabei sein.

Sie habe immer wieder mit dem Bein gekämpft und sei froh, wenn das bald heraußen sei. "Ich musste den Nagel einmal wechseln und habe das Teil in der Hand gehabt. Der Nagel ist 34 Zentimeter lang." Der Eingriff war im November 2017 vorgenommen worden, der Knochen war nicht wie erwartet zusammenwachsen. Insgesamt wird das jetzt aber bereits die vierte Operation am Bein.

Hütter wieder verletzt

Bei Cornelia Hütter besteht laut ÖSV-Auskunft Verdacht auf eine Innenbandverletzung im Knie. Die Steirerin wird am Donnerstag mit der Air Ambulance nach Österreich geflogen und dort einer MRI-Untersuchung unterzogen. Hütter war in der Abfahrt zu Sturz gekommen.

Im APA-Gespräch hatte sich Hütter am Dienstag als "Teilzeitskifahrerin" bezeichnet. "Ich war zweimal in der Saison verletzt. Ich bin stolz, dass ich mich zweimal zurückgekämpft habe." Das nun erfolgte dritte Comeback ging für sie bitter zu Ende, eine weitere längere Pause droht.

Zum ersten Mal musste die 26-Jährige Mitte Dezember eine mehrwöchige Pause einlegen, eine MRI-Untersuchung hatte eine Knorpelfraktur an der rechten Oberschenkelrolle ergeben. Zum zweiten Mal dann nach der Abfahrt in Garmisch. Hütter zog sich bei einem Sturz einen Innenbandeinriss im rechten Knie, sowie einen Muskelfaserriss in der linken Wade zu und verpasste die WM in Aare.

Viele Verletzte

Damit hat das Weltcupfinale bisher drei verletzte Skirennläuferinnen gefordert. Im Training am Montag hatte es die Schweizerin Lara Gut-Behrami (Rückenprellungen, Fußverletzung) erwischt, in jenem am Dienstag die Norwegerin Ragnhild Mowinckel (Kreuzbandriss, Meniskusverletzung).

Aus dem österreichischen Damen-Team verletzten sich kurz vor oder während der Saison weiters bereits Anna Veith, Katharina Gallhuber, Stephanie Brunner, Christine Scheyer sowie Elisabeth Kappaurer, Sabrina Maier und Rosina Schneeberger.

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