Herren-RTL in Méribel: Odermatt siegt, ÖSV-Ass Brennsteiner Vierter

FIS Alpine Ski World Cup - Men's Giant Slalom
Der Schweizer Gesamtweltcupsieger war trotz Fehlern einmal mehr eine Klasse für sich und gewann vor Lucas Braathen.

Wer die Nummer eins in dieser Riesenslalom-Saison ist, das unterstrich Marco Odermatt auch im letzten Weltcup-Bewerb dieses Winters: Der 24-jährige Schweizer gewann das letzte Rennen in Méribel, und das, obwohl sich der Gesamtweltcupsieger im ersten Durchgang zwei Fehler der gröberen Art leistete. 

1:04,96 Minuten brauchte Odermatt für den ersten Teil seines Arbeitstages, und mit dem eher eng gesetzten Kurs auf kupiertem Gelände hatten nahezu alle ihr Mühe. Am ehesten konnte noch ein 21-jähriger Norweger Schritt halten: Lucas Braathen setzte sich mit zwei Zehntelsekunden Rückstand auf den zweiten Rang, zwischenzeitlich hatte der Youngster mit brasilianischer Mutter gar drei Zehntelsekunden Vorsprung.

Sein Landsmann Henrik Kristoffersen, zuletzt Sieger der beiden Riesenslaloms in Kranjska Gora, verlor hingegen das Spiel mit Timing, Innenlage  und Risiko und schied aus.

Am Ende hatte Odermatt um 0,49 Sekunden vor Nase vor Braathen und 0,63 vor seinem eidgenössischen Landsmann Loic Meillard.

Brennsteiner überzeugt erneut

Dass er ein Experte für das Finish der Saison ist, unterstrich einmal mehr der Salzburger Stefan Brennsteiner: Der Riesenslalom-Spezialist aus Niedernsill, der schon am vergangenen Wochenende in Kranjska Gora aufgezeigt hatte, landete sechs Tage nach Platz zwei in Slowenien auf dem vierten Rang (+0,74).

„Ich habe ein paar Faktoren gefunden, warum es am Saisonende so bergauf gegangen ist, cool, dass mir das gelungen ist“, sagte der 30-Jährige. Kleine Fehler führten dazu, dass es für Brennsteiner nicht aufs Podest reichte. Den Sieger analysierte er so: „Marco fährt extrem konstant, und er hält den Schwung sehr  kurz und doch wieder geschmeidig, dadurch kann er eine sehr freche Linie fahren und dadurch hat er auch wieder so einen Grip. Er ist schon richtig gut.“

Gemischte Gefühle beschlichen hingegen die übrigen Österreicher. Patrick Feurstein kam zunächst  mit 1,80 Sekunden Rückstand auf Halbzeit-Platz 20. „Es war ein saudummer Fehler, der einfach nicht passieren darf“, sagte der Vorarlberger. Im Finale drehte der Mellauer dann aber mächtig auf und kam mit zweitbester Laufzeit noch auf Platz sieben (+1,16). „Das war einfach das, was ich mir vorgenommen hatte, und das ist aufgegangen“, sagte der Bregenzerwälder. „Vor der Saison war ich irgendwo, ich wollte mich in diesem Winter in den Top 30 etablieren – und das hab’ ich geschafft.“

Marco Schwarz war in beiden Durchgängen zwar ordentlich unterwegs, bremste sich aber jeweils mit Fehlern im unteren Teil und landete letztlich auf Platz zehn (+1,44), Manuel Feller rutschte bereits im ersten Lauf nach zu viel Innenlage auf dem Skischuh aus und verlor 2,12 Sekunden (Platz 22). „Der Fehler im Steilhang war katastrophal“, sagte der Fieberbrunner, der sich am Ende mit Platz 16 begnügen musste (+1,96). Sein Tiroler Landsmann Raphael Haaser hatte es bereits am Morgen zu eilig und flog nach 13 Sekunden aus dem Kurs.

Am Sonntag fahren die Männer den letzten Slalom der Saison (10.30/13.30 Uhr).

FIS Alpine Ski World Cup - Men's Giant Slalom

Engagiert, aber unbelohnt: Manuel Feller

 1. Marco Odermatt (SUI)          2:10,40       1:04,96 1:05,44
 2. Lucas Braathen (NOR)          2:10,89 +0,49 1:05,16 1:05,73
 3. Loic Meillard (SUI)           2:11,03 +0,63 1:05,51 1:05,52
 4. Stefan Brennsteiner (AUT)     2:11,14 +0,74 1:05,61 1:05,53
 5. Gino Caviezel (SUI)           2:11,28 +0,88 1:05,71 1:05,57
 6. Alexis Pinturault (FRA)       2:11,32 +0,92 1:05,64 1:05,68
 7. Patrick Feurstein (AUT)       2:11,56 +1,16 1:06,76 1:04,80
 8. Atle Lie McGrath (NOR)        2:11,58 +1,18 1:06,20 1:05,38
 9. Justin Murisier (SUI)         2:11,83 +1,43 1:05,46 1:06,37
10. Alexander Steen Olsen (NOR)   2:11,84 +1,44 1:05,73 1:06,11
    Marco Schwarz (AUT)           2:11,84 +1,44 1:06,46 1:05,38
12. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 2:11,97 +1,57 1:07,21 1:04,76
13. Erik Read (CAN)               2:12,10 +1,70 1:06,21 1:05,89
14. Filip Zubcic (CRO)            2:12,11 +1,71 1:06,76 1:05,35
15. Trevor Philp (CAN)            2:12,15 +1,75 1:05,99 1:06,16
16. Manuel Feller (AUT)           2:12,36 +1,96 1:07,08 1:05,28
17. Zan Kranjec (SLO)             2:12,43 +2,03 1:06,22 1:06,21
18. Alexander Schmid (GER)        2:12,59 +2,19 1:05,85 1:06,74
19. Rasmus Windingstad (NOR)      2:12,68 +2,28 1:06,65 1:06,03
20. Thibaut Favrot (FRA)          2:12,98 +2,58 1:06,57 1:06,41
    River Radamus (USA)           2:12,98 +2,58 1:06,22 1:06,76
22. Mathieu Faivre (FRA)          2:13,00 +2,60 1:06,63 1:06,37
23. Luca de Aliprandini (ITA)     2:13,55 +3,15 1:06,50 1:07,05

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Raphael Haaser (AUT), Giovanni Borsotti (ITA), Henrik Kristoffersen (NOR)

Gesamtwertung (nach 36/37 Rennen):

  1. Marco Odermatt (SUI)          1639
  2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1172
  3. Matthias Mayer (AUT)           880
  4. Henrik Kristoffersen (NOR)     874
  5. Vincent Kriechmayr (AUT)       840
  6. Beat Feuz (SUI)                820
  7. Dominik Paris (ITA)            680
  8. Lucas Braathen (NOR)           631
  9. Manuel Feller (AUT)            627
 10. Alexis Pinturault (FRA)        585
 11. Loic Meillard (SUI)            556
 12. Niels Hintermann (SUI)         492
 13. Atle Lie McGrath (NOR)         434
 14. James Crawford (CAN)           396
 15. Ryan Cochran-Siegle (USA)      385
 18. Daniel Hemetsberger (AUT)      346
 23. Marco Schwarz (AUT)            298
 25. Stefan Brennsteiner (AUT)      277
 26. Max Franz (AUT)                275
 28. Daniel Danklmaier (AUT)        269

Riesentorlauf Männer - Endstand nach 8 Rennen:

 1. Marco Odermatt (SUI)       720
 2. Henrik Kristoffersen (NOR) 453
 3. Manuel Feller (AUT)        326
 4. Lucas Braathen (NOR)       308
 5. Alexis Pinturault (FRA)    300
 6. Luca de Aliprandini (ITA)  273
 7. Stefan Brennsteiner (AUT)  253
 8. Loic Meillard (SUI)        252
 9. Justin Murisier (SUI)      246
10. Gino Caviezel (SUI)        216
11. Zan Kranjec (SLO)          180
12. Alexander Schmid (GER)     175
13. Mathieu Faivre (FRA)       172
14. Filip Zubcic (CRO)         158
15. River Radamus (USA)        147
18. Patrick Feurstein (AUT)    125
20. Marco Schwarz (AUT)        107
22. Roland Leitinger (AUT)      80
25. Raphael Haaser (AUT)        40

Mannschaft Männer (36/37):

 1. Schweiz        5683
 2. Österreich     5551
 3. Norwegen       3984
 4. Italien        2564
 5. Frankreich     2233
 6. Deutschland    1655
 7. USA            1344
 8. Kanada         1184
 9. Slowenien       621
10. Kroatien        455

Nationencup (72/74):

 1. Österreich     10516
 2. Schweiz        10319
 3. Italien         6295
 4. Norwegen        5745
 5. Frankreich      4104
 6. USA             3576
 7. Deutschland     2726
 8. Kanada          2180
 9. Slowenien       1894
10. Schweden        1347

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