Zu große Angst: Rodel-Weltmeister aus Österreich verzichtet auf Start
Jonas Müller ist ein echter Hüne von einem Mann und ein richtiger Kraftlackl. Kaum ein Kunstbahnrodler hat so einen gestählten Körper wie der Vorarlberger, der aussieht, als würde er im Fitnessstudio wohnen.
Zugleich ist Jonas Müller aber auch ein Mensch, der sehr reflektiert ist und sich über seinen Sport viele Gedanken macht. Und so kam der Weltmeister von 2023 und amtierende Europameister zum Schluss, den Weltcup am Wochenende in Altenberg sausen zu lassen.
Aus einem einfachen Grund: Er hat schlicht Angst auf dieser Bahn.
"Mir ist das Verletzungsrisiko auf dieser Bahn einfach zu hoch", gibt Jonas Müller ehrlich zu. "Wenn du nicht von dir überzeugt bist und anfängst nachzudenken, kann es extrem gefährlich werden."
130 km/h ohne Auslauf
Kunstbahnrodeln ist ein Hochrisikosport. Die Athleten rasen mit 130 km/h und mehr durch den engen Eiskanal, jeder Fehler kann verheerende Folgen haben. 2010 kam ein Rodler aus Georgien bei den Olympischen Spielen in Vancouver ums Leben, nachdem er aus der Bahn in Whistler Mountain katapuliert worden war.
Die Entscheidung von Jonas Müller verdient höchsten Respekt. Denn wer redet schon gerne über seine Ängste. Und gerade in Altenberg fühlt sich der 27-Jährige unsicher und nicht immer Herr der Lage.
"Unterm Strich bleibt, dass ich die Angst vor einem Sturz und einer schweren Verletzung hier nicht restlos ausblenden kann", gesteht der Vorarlberger, der vor den EM und WM auch kein unnötiges Risiko eingehen will.
Chance für Kallan
Der Startverzicht von Jonas Müller eröffnet einem jungen Teamkollegen die Chance auf einen Weltcup-Einsatz. Der 20-jährige Noah Kallan ist an Stelle des erfahrenen Vorarlbergers am Start.
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