Kombi: Grubers Stockerl-Hattrick

Kombi: Grubers Stockerl-Hattrick
Bernhard Gruber kombinierte zum dritten Mal in Folge in der Weltspitze: Am Sonntag wurde er in Klingenthal Zweiter.

Irgendwie schade, dass sich dieser Weltcup-Winter schön langsam wieder dem Ende zuneigt. Jetzt, wo Bernhard Gruber gerade zur Hochform aufläuft. Dritter vor einer Woche in Almaty, Dritter am Samstag im ersten Bewerb in Klingenthal, und gestern skatete der Salzburger Kombinierer nun gar auf den zweiten Platz. "Diesmal bin ich ein intelligentes Rennen gelaufen", strahlte Gruber.

Der Salzburger hat sich in den letzten Jahren Skatingschritt für Skatingschritt hin zu einem starken Langläufer entwickelt. Nicht nur eine Frage des intensiven Trainings, vor allem die Erfahrungen aus zehn Jahren Kombinations-Weltcup haben den 29-Jährigen reifen lassen.

Endstand

1. Jason Lamy Chappuis (FRA) 24:45,4 (11. Springen/2. Langlauf)
2. Bernhard Gruber (AUT) 0:15,0 (3. Springen/20. Langlauf)
3. Tomas Slavik (CZE) 0:16,0 (2. Springen/22. Langlauf)
4. Francois Braud (FRA) 0:17,4 (4. Springen/17 Langlauf.)
5. Eric Frenzel (GER) 0:26,1 (13. Springen/10. Langlauf)
6. Willi Denifl (AUT) 0:26,8 (5. Springen/21. Langlauf)
7. Jan Schmid (NOR) 0:48,2 (16. Springen/14. Langlauf)
8. Haavard Klemetsen (NOR) 0:49,7 (1. Springen/30. Langlauf)
9. Taihei Kato (JPN) 0:51,6 (15. Springen/16. Langlauf)
10. Bill Demong (USA) 0:57,7 (20. Springen/5. Langlauf)
Weiter:
12. Christoph Bieler (AUT) +1:09,2 (8. Springen/26. Langlauf)
23. Mario Stecher (AUT) +1:31,2 (33. Springen/6. Langlauf) -
26. Dominik Dier (AUT) +1:56,2 (10. Springen/36. Langlauf)
38. Marco Pichlmayer (AUT) +3:52,2 (42. Springen/35. Langlauf)
42. Carlos Kammerlander (AUT) +4:16,2 (29. Springen/44. Langlauf)
43. Sepp Schneider (AUT) +4:45,1 (48. Springen/34. Langlauf)

Schonungslos und Schmerzhaft

Der junge Bernhard Gruber schoss in der Loipe gerne einmal übers Ziel hinaus und machte dabei nicht nur einmal Bekanntschaft mit dem Mann mit dem Hammer. So wird in der Kombinierer-Sprache jener gemeine Zeitgenosse genannt, der den Athleten schonungslos und schmerzhaft ihre körperlichen Grenzen aufzeigt.

Wenn die Lunge zu brennen beginnt und der Kopf rast, wenn die Muskulatur ihren Dienst einstellt und die Beine nicht mehr gehorchen. "Ich in schon das eine oder andere Mal in der Loipe blau gegangen, weil ich mir zu viel zugemutet habe", erinnert sich Gruber.

Inzwischen weiß der Salzburger, wie weit er im Extremfall gehen kann. Heute kennt er seinen Körper und weiß die Symptome zu deuten. "Ich teile mir die Kräfte sicher besser ein als früher", meint Gruber, der erst im Finish den französischen Weltcup-Leader Jason Lamy-Chappuis ziehen lassen musste.

Kühler Kopf

Doch anders als am Vortag, als er sich im Zielsprint überrumpeln hatte lassen, behielt Gruber diesmal im Kampf um den zweiten Platz einen kühlen Kopf. "Wo ich noch Aufholbedarf habe ist bei der Endgeschwindigkeit. Wenn die letzten Attacken kommen, dann komme ich noch nicht ganz mit."

Bernhard Gruber war nicht der einzige ÖSV-Kombinierer, der sich in Klingenthal in Szene setzen konnte. In seinem Windschatten gelangen der Tiroler Teamkollege Willi Denifl mit Platz 4 (Samstag) und gestern Platz 6 seine besten Saisonergebnisse. "Jetzt braucht keiner mehr über unsere Leistungen jammern“, meint der Stubaier Routinier, "so macht’s Spaß."

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