Auftritt durch die Hintertür

Große Ziele vor Augen: Kombinierer Lukas Klapfer ist derzeit der beste Österreicher im Gesamtweltcup und damit auf dem Weg zu Olympia.
Kombinierer Lukas Klapfer und Adler Michael Hayböck empfahlen sich für Sotschi.

Der eine musste im Sommer in Ermangelung an Erfolgen beim Heeressportzentrum abrüsten und stand praktisch vor dem Nichts; der andere wurde zu Saisonbeginn in den Kontinentalcup abgeschoben und stand völlig im Abseits.

Der eine erhielt von den Trainern eine allerletzte Chance und nützte sie; der andere bekam erst spät im Winter die Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen und strafte alle Kritiker und Skeptiker Lügen.

Beide, Kombinierer Lukas Klapfer wie Skispringer Michael Hayböck, haben das Schattendasein beendet und sich über die Hintertür für Olympia qualifiziert.

Hayböck empfahl sich spätestens mit dem dritten Platz beim letzten Skisprung-Weltcup in Wisla (Polen) für Sotschi, Klapfer ist im Olympia-Winter der beste heimische Kombinierer im Gesamtweltcup. „Dabei ist mir vor wenigen Monaten Olympia noch völlig am Arsch vorbeigegangen“, erinnert sich der 28-Jährige.

Letzte Chance

Vor der Saison hatte Lukas Klapfer ganz andere Sorgen. „Ich habe gewusst: Wenn es heuer nicht klappt, dann muss ich es lassen“, erklärt der Steirer. Denn dann hätte Klapfer endgültig die Rückendeckung des ÖSV verloren, der in den letzten Jahren viel Geduld mit dem Steirer und anderen Talenten hatte. „Dieser Winter war für ihn die letzte Chance“, sagt auch Chefcoach Christoph Eugen.

Zum Auftakt der Triple-Premiere in Seefeld konnte der Coach mit Klapfer und den übrigen Kombinierern nicht restlos zufrieden sein. Klapfer kam nur als 36. ins Ziel, Bernhard Gruber war als Zwölfter mit 35 Sekunden Rückstand auf den deutschen Sieger Erik Frenzel der beste Österreicher.

Große Genugtuung

Auch Adler Hayböck ist Rückschläge und Enttäuschungen gewöhnt. „Die letzten Jahre waren nicht immer einfach“, sagt der 22-Jährige, der heute im Teambewerb in Zakopane (17.10 Uhr, live ORFeins) abhebt und wieder für schwächelnde Altstars (Loitzl, Kofler) in die Bresche springen muss. „Als Junger hast du bei uns immer nur kurz deine Chance bekommen. Deshalb ist dieser dritte Platz jetzt auch eine große Genugtuung.“

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