Jetzt mache es wieder Freude. "Aber nicht nur, weil wir gewinnen, sondern die Art und Weise, wie wir spielen und weil alle, auch das Umfeld eine super Arbeit machen." Dass Ex-Spieler Kirk Furey Nachfolger wurde und den KAC gleich in seiner ersten Saison als Coach einer Profi-Mannschaft zum Titelfavoriten macht, war für Pilloni keine große Überraschung.
"Ich kenne ihn seit 14 Jahren. Eigentlich müsste er böse auf mich sein, weil ich ihm nahegelegt habe, die Karriere zu beenden, obwohl er 30 Scorerpunkte gemacht hat. Aber in Klagenfurt zu bleiben ist nach einer schlechten Saison schwieriger. Dann sagen alle, 'was willst du denn mit dem?'"
Das habe auch viel mit der schnelllebigen Zeit zu tun. "Man ist schnell von Hero to zero. Wenn wir Meister werden, dann bin ich der Beste, aber wenn wir Dritter werden, dann bin ich der größte Volltrottel."
Ex-Coach Matikainen hätte für diese Saison einen Großteil der Mannschaft tauschen wollen. Da das schwer möglich ist, kam auch deshalb mit Kirk Furey und David Fischer ein neues Trainerduo. "Wir haben an der Mannschaft fast nichts geändert, wir haben nur zwei dazu geholt, dafür haben wir mit Koch einen Leader verloren."
Mit Ex-Detroit-Legionär Jan Mursak sei ein echter Goldgriff gelungen. "Er ist ein fordernder Charakter. Er verlangt von seinen Mitspielern, was er von sich selber auch verlangt. Er startet das Training eine Stunde vor allen anderen. Das spornt die Jungen an."
Besonders streicht der Manager die 20-jährigen Eigenbauspieler Finn Van Ee und Tobias Sablatnig heraus. "Van Ee ist körperlich immer bei den Besten im gesamten Team."
Aus dem Team wurde eine Familie
Trotz des Konkurrenzkampfes und des großen Drucks in der Eishockey-Hauptstadt hat Jung-Trainer Furey vor Play-off-Beginn die gesamte Mannschaft zu sich zum Grillen eingeladen. Der Umgang ist in Klagenfurt ein ganz anderer geworden.
"Als wir am Dienstag nach dem ersten Drittel 0:2 zurück waren, hätte es früher eine Schreierei gegeben. Jetzt war es ganz ruhig und danach haben wir drei Tore geschossen", sagt Pilloni. Die Leistungen im Finale sind für den Manager gar nicht hoch genug einzuschätzen: "Salzburg hat bis in die vierte Linie Nationalteamspieler und sechs Legionäre in der Verteidigung. Und die konnten nicht mit uns mithalten."
Das Aufrüsten mit viel Geld in Graz sieht Pilloni relativ entspannt. Mit Ganahl und Haudum werden kommende Saison zwei KAC-Stützen für die Grazer spielen. Einen Top-Spieler wie Haudum kann man nur mit einem Legionär ersetzen.
"Mit Geld alleine bist du nicht gleich erfolgreich. Haudum ist zum KAC gekommen, damit er wieder den Sprung ins Ausland schaffen kann. Wenn er jetzt in dieser Form nicht geht, dann wird er er nie mehr gehen." Haudum sei für Pilloni der talentierteste Spieler Österreichs. " Bei solchen Angeboten gehen wir nicht mit. Es ist eigentlich schade, dass er in der Liga spielt und nicht im Ausland."
Einen Seitenhieb über die Pack kann sich Pilloni nicht verkneifen: "Graz verpflichtet die besten Österreicher und die besten Legionäre. Alles andere als der Titel wäre eine Enttäuschung. Viel Spaß!"
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