Jubiläum: 25. Weltcupsieg für ÖSV-Skispringer Stefan Kraft

SKI-JUMPING-WORLD-GER-MEN-TRAINING
Der 28-Jährige gewann das Skifliegen in Oberstdorf. Für den Salzburger war es bereits der vierte Saisonsieg.

Während einigen Skispringern Richtung Saisonende die Luft auszugehen scheint, schwebt einer noch in anderen Sphären: Stefan Kraft. Mit Fortdauer des Winters ist der Salzburger immer besser in Form gekommen, und beim Skifliegen ist der amtierende Weltrekordhalter (253,5 Meter) sowieso in seinem Element.

Auf der mächtigen Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf stellte Stefan Kraft am Samstag wieder seine außergewöhnlichen Flugeigenschaften unter Beweis. Mit Weiten von 232 und 207 Metern war der 28-Jährige eine Klasse für sich und verwies die beiden Slowenen Ziga Jelar und Timi Zajc auf die Plätze. Für seinen phänomenalen ersten Flug erhielt Kraft sogar zwei Mal die Höchstnote 20,0.

Österreichs Nummer zwei

Nach seinem vierten Erfolg in diesem Winter, dem dritten seit der Rückkehr von den Winterspielen in Peking, hält Stefan Kraft nun bei 25 Weltcupsiegen. Damit zog er mit Andreas Felder gleich und ist nun Österreichs Nummer zwei hinter Rekordmann Gregor Schlierenzauer (53 Siege). Von den aktuellen Springern haben nur der Pole Kamil Stoch (39) und der japanische Weltcupleader Ryoyu Kobayashi (27) öfter gewonnen als der Österreicher.

1.

Stefan Kraft (AUT)

413,0 Punkte

(232,0 m/207,0)

2.

Ziga Jelar (SLO)

411,3

(232,0/220,0)

3.

Timi Zajc (SLO)

400,0

(222,5/207,0)

4.

Anze Lanisek (SLO)

398,5

(217,0/219,0)

5.

Piotr Zyla (POL)

396,0

(223,5/228,5)

6.

Marius Lindvik (NOR)

393,8

(217,0/218,5)

7.

Bendik Jakobsen Heggli (NOR)

386,2

(217,5/223,5)

8.

Peter Prevc (SLO)

383,8

(207,5/218,0)

9.

Karl Geiger (GER)

383,0

(211,5/215,0)

10.

Ryoyu Kobayashi (JPN)

378,8

(204,5/217,5)

11.

Michael Hayböck (AUT)

376,8

(203,5/225,5)

12.

Kamil Stoch (POL)

373,8

(223,0/204,0)

13.

Manuel Fettner (AUT)

368,9

(216,0/207,0)

14.

Markus Eisenbichler (GER)

368,4

(200,5/211,5)

15.

Eetu Nousiainen (FIN)

367,5

(205,5/223,0)

16.

Yukiya Sato (JPN)

361,7

(205,0/207,0)

17.

Severin Freund (GER)

361,3

(215,5/201,0)

18.

Dawid Kubacki (POL)

360,6

(213,5/209,0)

19.

Ulrich Wohlgenannt (AUT)

360,0

(213,0/211,0)

20.

Andreas Wellinger (GER)

358,8

(211,0/200,5)

21.

Naoki Nakamura (JPN)

357,8

(210,5/208,0)

22.

Niko Kytosaho (FIN)

355,8

(208,0/218,0)

23.

Daniel Tschofenig (AUT)

355,3

(196,5/215,5)

24.

Cene Prevc (SLO)

351,6

(197,0/204,0)

25.

Jakub Wolny (POL)

349,4

(211,5/191,0)

26.

Andrzej Stekala (POL)

349,2

(208,0/203,0)

27.

Domen Prevc (SLO)

341,1

(203,0/202,0)

28.

Lovro Kos (SLO)

336,0

(209,0/183,5)

29.

Johann Andre Forfang (NOR)

315,6

(200,0/170,0)

30.

Daniel Huber (AUT)

314,1

(207,5/189,0)

Sturz von Daniel Huber

Zweitbester Österreicher wurde der Oberösterreicher Michael Hayböck als Elfter, Manuel Fettner landete auf Rang 13, Ulrich Wohlgenannt wurde 19. Als 23. durfte sich Daniel Tschofenig ebenfalls über Weltcup-Punkte freuen. Für Daniel Huber verlief ein Sturz im zweiten Durchgang nach dem Aufsprung bei 189 Metern glimpflich, er kam mit Aufschürfungen davon. Am Ende blieb ihm als 30. ein Weltcup-Punkt.

Am Sonntag findet ein weiteres Skifliegen in Oberstdorf statt, am kommenden Wochenenende steigt dann das Weltcupfinale in Planica.

"Cooler Tag"

"Sehr gut" fühle er sich, sagte Kraft im ORF, "wenn man wieder einen Sieg mehr hat. Es war ein unglaublich cooler Tag, ich habe drei Slowenen in Schach gehalten", freute sich der 28-jährige Pongauer, der dreifacher Ex-Einzel-Weltmeister ist. Der zweite Sprung sei nicht mehr ganz perfekt gewesen, "aber ich glaube, genau das Richtige. Ein bisserl braver und sortierter. Ich bin sehr zufrieden, es war ein Mega-Tag für mich." Am Ende wurde es sogar Maßarbeit, weil sein Vorsprung von 11,3 Punkten als Halbzeitleader auf nur 1,7 Zähler schrumpfte. "Ich hab mich sauber strecken müssen, dass ich zu der grünen Linie komme, aber es ist sich Gott sei Dank ausgegangen", gab Kraft nach seinem insgesamt sechsten Sieg im Skiflug-Weltcup zu.

"Das Resümee ist eigentlich sehr positiv, natürlich mit dem Sieg von Krafti, war sehr gut, sehr knapp, aber er hat das sehr gut gemeistert", stellte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl fest. Seine anderen Athleten hätten sich im zweiten Durchgang gut gesteigert, im ersten seien die Sprünge nicht ganz so locker gewesen. Bei Huber sei nach dem Sturz "so weit alles okay. Es ist nichts Gröberes." Man werde die Nacht abwarten und dann entscheiden, ob er am Sonntag starten kann. "Aber er ist motiviert, morgen zu fliegen." Mit Freude stellte Widhölzl auch fest, dass man im Nationencup den Vorsprung ausgebaut hat.

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