In der Waschstraße für Menschen bei der Ski-WM
Ausschlafen spielt es nicht bei dieser WM. Und das liegt jetzt keineswegs an frühen Beginnzeiten, schon gar nicht an irgendwelchen Ski-Fans, die in Cortina die Nacht zum Tag machen würden – im WM-Ort sind aktuell nämlich keine Ski-Fans anzutreffen.
Schuld an den kurzen Nächten sind die Nachrichten mit höchster Dringlichkeitsstufe, die der Weltskiverband FIS und das Organisationsteam der WM jeden Tag bereits in aller Herrgottsfrüh versenden.
Haben Sie Fieber?
Die Fragenkataloge, die lange vor dem ersten Hahnschrei per SMS und Mail eintrudeln, müssen umgehend beantwortet werden: Haben Sie Fieber? Husten Sie mehr als sonst? Können Sie noch alles schmecken?
Es empfiehlt sich, diese Fragen gewissenhaft zu beantworten, sonst steht man im WM-Stadion oben auf der Tofana vor verschlossenen Türen. Aber selbst wer den Fragenkatalog zur vollsten Zufriedenheit der WM-Veranstalter ausfüllt, hat auf dem Weg ins Media Center noch einen speziellen Checkpoint vor sich: Die Desinfektionskabine.
Von Kopf bis Fuß
Die Desinfektionskabine, von allen längst liebevoll „Waschstraße für Menschen“ genannt, ist eine Schleuse, in der jeder, jetzt zwar nicht auf Herz und Nieren, aber doch eingehend untersucht wird. Der Medizincheck beginnt mit der Kontrolle der Körpertemperatur, die 37,5 Grad nicht überschreiten darf. Besteht man den ersten Test, geht ein grünes Licht an und man darf in den nächsten Bereich, das eigentliche Herz dieser Desinfektionsschleuse. In dieser Kammer wird jeder von Kopf bis Fuß mit einem Desinfektionsmittel besprüht, das angeblich sämtliche Viren und Bakterien beseitigen soll.
Der erste Kontakt mit dieser Desinfektionskabine war, zugegeben, noch eher unheimlich. Inzwischen haben sich die meisten längst an das tägliche Prozedere gewöhnt. Und für manche scheint die „Waschstraße für Menschen“ sogar eine richtige Faszination ausüben: Die größten Saubermänner zieht es sogar jede Stunde in die Desinfektionskabine.
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