Hirscher-Show am Ganslernhang

Hurra die Gams: Marcel Hirscher gewann erstmals den Slalom in Kitzbühel.
Marcel Hirscher feiert nach einem starken zweiten Lauf seinen fünften Saisonsieg. Raich wird Fünfter.

Am Freitag war er noch kränklich daheim auf der Couch gelegen. Doch 48 Stunden später profitierte Marcel Hirscher von seinem g’sunden Selbstvertrauen. Dank des 23-Jährigen wurde in Kitzbühel nicht nur die norwegische Hymne (für Super-G-Sieger Aksel Lund Svindal), die italienische (für Abfahrtssieger Dominik Paris), die kroatische (für Kombi-Sieger Ivica Kostelic), sondern nach sieben Jahren endlich auch wieder die österreichische gespielt.

"Da hielt es unter den Zehntausenden Zuschauern selbst "Terminator" Arnold Schwarzenegger nicht mehr auf seinem Sitz.

Hirscher gewann zum ersten Mal den Slalom am Hahnenkamm. Nachdem ihn eine Woche zuvor sein deutscher Freund (und Trainingspartner) Felix Neureuther besiegen hatte können, drehte Hirscher am Ganslernhang vor 25.000 Augenzeugen den Spieß um.

Wieder einmal nahm er vor dem zweiten Lauf eine Materialkorrektur vor. Wieder einmal schien er Bodenwellen zu ignorieren. Und wieder einmal wurde Hirschers Mut zum Risiko belohnt.

Im Gegensatz zum Halbzeit-Besten Stefano Gross zeigte Hirscher keine Nerven. „Doch glaubt nicht, dass ich eine Maschine bin. Mir können genauso Fehler passieren.Auch bei einer WM.“

Hirschers Konstanz wird langsam unheimlich. In der Disziplin, in der es die meisten Ausfälle gibt (allein gestern 32), fiel der Salzburger vor der Heim-WM kein einziges Mal um. Ja ihm gelang im zweiten Lauf als drittletzter Starter noch eine Laufbestzeit, die bis dahin der wiedererstarkte Benjamin Raich gehalten hatte.

Der erste Lauf war vom französischen Trainer der Italiener gesteckt worden. Jack Theolier musste für Ante Kostelic einspringen, nachdem FIS-Weltcup-Direktor Günter Hujara in respektlosem Ton dem Trainervater von Ivica Kostelic die Kurssetzung entzogen hatte.

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Winner Hirscher of Austria reacts after the second
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Winner Hirscher of Austria hits the protection fen
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SLALOM DER HERREN IN KITZBÜHEL: ZUSCHAUER
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SLALOM DER HERREN IN KITZBÜHEL: ZUSCHAUER
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Hirscher of Austria skis during the second run of
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Neureuther of Germany skis during the second run o
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Spectators wave German and Bavarian flags before t
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Raich of Austria reacts after the second run of th
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AUSTRIA ALPINE SKIING WORLD CUP
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Herbst of Austria skis away after failing during t
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SLALOM DER HERREN IN KITZBÜHEL: PRANGER (AUT)
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Paris of Italy finishes after competing in the men
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ABFAHRT DER HERREN IN KITZBÜHEL: PARIS (ITA)
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ABFAHRT DER HERREN IN KITZBÜHEL: PARIS (ITA)
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AUSTRIA ALPINE SKIING WORLD CUP
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ABFAHRT DER HERREN IN KITZBÜHEL: REICHELT (AUT)
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Franz of Austria reacts after competing in the men
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Kroell of Austria is airborne as he competes in th
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Streitberger of Austria is airborne as he competes
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Svindal of Norway is airborne as he competes in th

Kostelic-Konter

Kostelic Junior („No comment“) zog eine beeindruckende Antwort auf der Piste vor. Der Kroate, 33, wurde nicht nur Slalom-Dritter. Der fleißigste Rennläufer des Weltcups gewann darüber hinaus (nach Addition der Abfahrts- und Slalomresultate) auch noch die mit 50.000 Euro dotierte Hahnenkamm-Kombination. Eine Traditionswertung, die es trotz Protesten von Kitzbühel und ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel in dieser Form nicht mehr geben wird. Was was auch Kostelic, der die Kitzbüheler Kombination bereits zum vierten Mal in Serie für sich entschied, sehr bedauert.

Ich werde in ein, zwei Jahren nicht mehr fahren. Und den Herrn Hujara wird es in ein paar Jahren auch nicht mehr geben.Umso so trauriger wäre es für den Skisport, wenn die nächsten Generationen um diesen Bewerb gebracht werden.“ Neben Kostelic saßen bei der Pressekonferenz Hirscher und Neureuther. Die beiden nickten. „Wir schließen uns den berührenden Worten von Ivica an.“ Das letzte Wort aber wird wie so oft Direktor Hujara habe

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Marcel Hirscher wurde am 2. März 1989 in Hallein geboren, als erstes Kind von Ferdinand und Sylvia Hirscher.

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Von Kindesbeinen an wird Marcel von seinem Vater Ferdinand (re.), einem staatlich geprüften Ski- und Snowboardlehrer, betreut. Im Trainer-Team seines Sohnes gilt er als eine Art "Supervisor", der auch bei Video-Analysen dabei ist. Der um sieben Jahre jüngere Bruder Leon (Mi.) wollte in die Fußstapfen seines Bruders treten, eine schwere Hüftkrankheit bremste ihn aus. 

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Stets an seiner Seite: Mit Laura Moisl war Marcel zehn Jahre liiert, bis sich das Paar im vergangenen Sommer endlich dazu entschloss, eine Ehe zu schließen.

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Im Oktober bekamen sie einen Sohn. Seitdem habe der Ski-Star andere Prioritäten, sagte er kurz nach der Geburt.

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Bereits in der Jugend ließ der 173 cm große Fahrer sein Talent aufblitzen. Als 14-Jähriger wurde er dreifacher österreichischer Schülermeister, als 15-Jähriger kam er nach Erreichen des Alterslimits bei FIS-Rennen zum Einsatz.

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Bei der Junioren-WM 2007 gewann er die Goldmedaille im Riesenslalom und die Silbermedaille im Slalom.

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Sein Weltcup-Debüt feierte der in Annaberg/Salzburg lebende Ausnahmeathlet am 17. März 2007.

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In Lenzerheide kam er damals - zum Start war er als Juniorenweltmeister berechtigt - als Drittletzter auf Rang 24 mit einem Rückstand von 3,17 Sekunden auf Sieger Aksel Lund Svindal.

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Seinen Durchbruch im Weltcup erlebte Marcel Hirscher im olympischen Winter 2009/2010. In Val d'Isère carvte er in seiner Paradedisziplin Riesenslalom zu seinem ersten Weltcup-Sieg.

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Am 12. Dezember 2010 feierte Hirscher, wieder in Val-d’Isère, seinen ersten Slalom-Sieg im Weltcup.

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Im Jänner 2012 gelang ihm beim Schladminger Nachtslalom der erste Sieg auf österreichischem Boden. 

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Und der Höhenflug hielt an. 

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Es folgten 8 Gesamtsiege (2011/12, 2012/13, 2013/14, 2014/15, 2015/16, 2016/17, 2017/18, 2018/19), die letzte große Kugel...

WELTCUP-FINALE IN SOLDEU: HIRSCHER (AUT)

... erhielt er beim Saison-Finale am 17. März in Soldeu (Andorra). 

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Hirscher ist zudem sechsmaliger Riesentorlauf-Weltcupsieger (2011/'12, 2014/'15, 2015/'16, 2016/'17, 2017/'18, 2018/'19) und hat ebenso...

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... viele Slalom-Weltcupsiege (2012/'13, 2013/'14, 2014/'15, 2016/'17, 2017/'18, 2018/'19) bislang verbuchen können.

Hirscher siegte mit Rekordvorsprung

Der Salzburger triumphierte im vergangenen Dezember in Alta Badia erstmals auch im Parallel-Riesentorlauf und egalisierte mit dem 62. Weltcupsieg die ÖSV-Bestmarke der österreichischen Jahrhundert-Sportlerin Annemarie Moser-Pröll. Inzwischen hält er bei 67.

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Nach dem Sieg in Saalbach ist er die alleinige Nummer eins. 

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Auch bei den Weltmeisterschaften hagelt es Medaillen für Hirscher. 2013 gewann er in Schladming bei seinem ersten Antreten, dem Mannschaftsbewerb, die Goldmedaille mit dem österreichischen Team. Im Riesenslalom gewann er seine erste WM-Einzelmedaille, eine silberne.

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Bei Olympia sammelte er drei Medaillen: Gold im Riesenslalom und Kombination (Pyeongchang) sowie Silber im Slalom von Sotschi. 

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Österreichs Sportler des Jahres wurde er fünf Mal - 2012, 2015, 2016, 2017 und 2018. 

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Im vergangenen Oktober wurde Hirscher zum vierten Mal von den Mitgliedern der Internationalen Ski-Journalisten-Vereinigung (AIJS) zum Alpinskisportler des Jahres gewählt. Damit schloss er zum bis dato allein führenden Schweizer Pirmin Zurbriggen auf.

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Im vergangenen Jahr wurde der Salzburger von der Zeitung L’Equipe zum "Champion der Champions 2018" bzw. zum Weltsportler des Jahres gekürt. Hirscher ist der erste Skifahrer überhaupt, der die prestigeträchtige Trophäe in Empfang nehmen durfte. Diese Ehre wurde vor ihm keinem Österreicher zuteil. 

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Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt Hirscher 2016. Den Orden überreichte ihm der damalige Bundeskanzler Werner Faymann. 

Pos. Name Land Gesamt Rückstand 1. Lauf 2. Lauf
1. Marcel Hirscher AUT 1:44,34 50,83 53,51
2. Felix Neureuther GER 1:45,11 0,77 51,21 53,9
3. Ivica Kostelic CRO 1:45,27 0,93 51,26 54,01
4. Giuliano Razzoli ITA 1:45,35 1,01 50,72 54,63
5. Benjamin Raich AUT 1:45,63 1,29 52,02 53,61
6. Patrick Thaler ITA 1:45,76 1,42 51,03 54,73
7. Fritz Dopfer GER 1:45,80 1,46 51,22 54,58
8. Andre Myhrer SWE 1:45,91 1,57 51,6 54,31
9. Manfred Pranger AUT 1:45,92 1,58 51,63 54,29
10. Jens Byggmark SWE 1:45,95 1,61 50,96 54,99
11. Stefano Gross ITA 1:45,98 1,64 50,65 55,33
12. Mattias Hargin SWE 1:46,00 1,66 51,95 54,05
13. Markus Larsson SWE 1:46,02 1,68 51,48 54,54
14. Michael Janyk CAN 1:46,15 1,81 51,71 54,44
15. Alexis Pinturault FRA 1:46,27 1,93 51,5 54,77
16. Akira Sasaki JPN 1:46,50 2,16 52,29 54,21
17. Henrik Kristoffersen NOR 1:46,52 2,18 52,33 54,19
18. Alexander Choroschilow RUS 1:46,61 2,27 51,86 54,75
19. Victor Muffat Jeandet FRA 1:46,80 2,46 51,92 54,88
20. Thomas Mermillod Blondin FRA 1:47,23 2,89 52,43 54,8
21. David Chodounsky USA 1:47,28 2,94 51,78 55,5
22. Steven Theolier FRA 1:47,49 3,15 52,06 55,43
23. Marc Gini SUI 1:47,66 3,32 51,79 55,87
24. Santeri Paloniemi FIN 1:48,14 3,8 51,93 56,21
25. Axel Bäck SWE 1:48,63 4,29 51,25 57,38
26. Markus Vogel SUI * 1:55,56 11,22 51,24 01:04,3

* Keine Weltcuppunkte wegen zu großen Rückstands

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Mario Matt, Wolfgang Hörl, Joachim Puchner (alle AUT), Jean-Baptiste Grange (FRA), Mitja Valencic (SLO), Naoki Yuasa (JPN), Cristian Deville (ITA), Ted Ligety (USA), Manfred Mölgg (ITA)Ausgeschieden im 2. Durchgang: Manuel Feller (AUT), Reinfried Herbst (AUT), Steve Missillier (FRA), Leif Kristian Haugen (NOR)

Marcel Hirscher hat mit dem ersten Slalom-Sieg in Kitzbühel eine beeindruckende Serie fortgesetzt. Der Österreicher ist in seinen bisher 14 Saisonrennen zwölf Mal auf das Podest gefahren, davon in allen sieben klassischen Slaloms, von denen er vier gewonnen hat. Auch beim zum Slalom-Weltcup zählenden City-Event in München war Hirscher Zweiter geworden.

"Ausreißer" sind lediglich der 32. Platz bei Hirschers einzigem Super-G-Auftritt im Dezember in Beaver Creek sowie Rang 16 im Riesentorlauf von Adelboden, wo er 23-jährige aber bis zu seinem späten Fehler auf dem Weg zum klaren Sieg vor Ted Ligety gewesen war.

Die bisherigen Saison-Ergebnisse von Marcel Hirscher:

Jahr und Datum Rennen Platzierung
2012
28.10. Sölden, RTL 3.
11.11. Levi, Slalom 2.
1.12. Beaver Creek, Super-G 32.
2.12. Beaver Creek, RTL 2.
8.12. Val d'Isere, Slalom 3.
9.12. Val d'Isere, RTL 1.
16.12. Alta Badia, RTL 2.
18.12. Madonna di Campiglio, Slalom 1.
2013
1. 1. München, City Event, Slalom 2.
6. 1. Zagreb, Slalom 1.
12. 1. Adelboden, RTL 16.
13. 1. Adelboden, Slalom 1.
20. 1. Wengen, Slalom 2.
27. 1. Kitzbühel, Slalom 1.
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Epa03558352 Winner Marcel Hirscher of Austria celebrates on the podium during the Men's Slalom race at the Alpine Skiing World Cup in Kitzbuehel, Austria, 27 January 2013. EPA/HANS KLAUS TECHT

Sie sind erstmals Kitzbühel-Sieger. Wie fühlt sich das an? Hirscher: Geil. Ich habe immer von diesem Tamtam um Kitzbühel gesprochen, damit ich die Bedeutung persönlich wegschieben kann von mir. Jetzt ist es umso schöner. Wenn du ein Großer sein möchtest, solltest du es ein Mal gewonnen haben.

Wieder Vollgas im zweiten Durchgang. Was macht Sie da so stark? Es ist immer dasselbe. Einer haut einen guten Lauf runter und dann bleibt mir nur noch alles oder nichts. Da muss ich einen Schalter umlegen. Bei weniger großen oder schweren Sachen fahre ich eher mit Zurückhaltung.

Und was macht Sie da so cool? Coolness oder nicht kann man besser von außen beurteilen. Ich bin der Marcel und ich probiere nicht, cool zu sein. Vielleicht ist es das, was einen cool macht.

Wie schwer war es, diesen Slalom zu gewinnen? Sehr schwierig, wegen der Bedingungen. Ich musste zwischen den Durchgängen Ski wechseln. Ich musste 100 Prozent geben und mein persönliches Maximum bringen.

Sogar Arnold Schwarzenegger ist aufgesprungen, als Sie im Ziel waren. Freut einen das? Das freut mich irrsinnig. Ich dachte, er ist eher auf Speed und Adrenalin fokussiert. Das ist schon eine riesige Wertschätzung gegenüber unseren Sport. Er ist doch der bekannteste Österreicher momentan.

Mit diesem Sieg ist der ganze WM-Druck wieder da, oder? Ich habe nun schon sehr oft die Gelegenheit bekommen, mein Können unter Beweis zu stellen. Im Slalom ist mir das sieben Mal in Folge gelungen. Dennoch sollte für jeden begreifbar sein, warum ich kein Schweizer Uhrwerk oder ein Computerprogramm bin. Auch ich bin menschlich und kann Fehler machen. Vielleicht passieren diese genau bei der WM und dann darf man nicht enttäuscht sein und auf mir rumhacken. Im Skisport ist generell nichts erzwingbar.

Ivica Kostelic bedauert den Wegfall der klassischen Kitz-Kombi. Ihre Meinung? Ich glaube, Tradition sollte im modernen Skisport erhalten bleiben. Ivica hatte recht mit seinen berührenden Worten. Es wäre sehr schade, diese Kombination zu streichen. Ich würde es bedauern, wenn ich nicht mehr aktiv bin und dennoch hätten Funktionäre diese klassische Kombi auf ewige Zeiten zerstört.

Sie fahren vor der WM noch in Moskau. Was erhoffen Sie und wie geht es dann weiter? Ich versuche, in Moskau ein paar Runden weiter zu kommen, das wäre sehr wichtig. Dann werde ich mich erholen, aber nicht allzu lange, sondern mich gescheit auf die WM vorbereiten. Ich freue mich, dass ich nun wieder einmal trainieren kann.

Ist für Sie der WM-Teambewerb ein Thema? Grundsätzlich sind mehrere WM-Bewerbe angedacht. Aber wie so oft bei WM's werden Dinge spontan entschieden. Mir würde es Spaß machen. In allen anderen Sportarten werden Teambewerbe hoch geschätzt und haben zurecht einen hohen Stellenwert. Nur im Skisport ist der Teambewerb ins Lächerliche gezogen worden, auch von den Athleten. Das verstehe ich nicht. Die Besten sollten antreten, damit kriegt der Bewerb seine Wertigkeit.

Svindal sagt, Sie sind sein härtester Konkurrent im Weltcup. Denken Sie an die Gesamtwertung? Danke, Aksel. Vermutlich ist's die Wahrheit. Ich habe jetzt über tausend Punkte, das ist nicht so schlecht für die Jahreszeit.

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Epa03558317 Ivica Kostelic (R) of Croatia and Austria's Marcel Hirscher celebrate in the finish area after the Men's Slalom race at the Alpine Skiing World Cup in Kitzbuehel, Austria, 27 January 2013. EPA/HERBERT NEUBAUER

Ivica Kostelic hat zum vierten Mal in Folge die klassische Kitzbühel-Kombination gewonnen und sich vor dem Franzosen Alexis Pinturault erneut zum Hahnenkamm-Sieger gekürt. Nach den Plätzen 30 in der Samstag-Abfahrt und drei im Spezial-Slalom am Sonntag war der Kroate einmal mehr nicht zu schlagen, er kassierte dafür 50.000 Euro Preisgeld. Bester Österreicher wurde Romed Baumann als Vierter (+5,53 Sek.).

Obwohl sein Vater Ante als Slalom-Kurssetzer ausgebootet worden war, lag Kostelic lag schon nach dem erstem Durchgang vor Pinturault in Führung. Von den Österreichern fiel Joachim Puchner im ersten und der aussichtsreich im Rennen liegende Hannes Reichelt im zweiten Slalom-Durchgang aus. Matthias Mayer wurde Siebenter.

Vermutlich hat Kostelic damit auch die letzte mit Punkten belohnte Version dieser seit 1931 bestehenden Kombination gewonnen. "Ich hatte Glück. Als ich hörte, dass Benni Raich führt, bin ich sehr weich gefahren, denn das tut er auch", erklärte Kostelic Platz drei im Slalom. Als vierfacher Hahnenkamm-Sieger in Serie brach er natürlich eine Lanze für die Kitz-Kombi.

"Schade, dass es sie nicht mehr geben soll. Ich bin in zwei Jahren weg, Günter Hujara (FIS-Renndirektor, Anm.) auch irgendwann. Diese klassische Kombi hat uns alle überlebt. Wir sollten das nicht wegen einer momentanen Tendenz zerstören", forderte Kostelic. "Wir müssen auch auf die Geschichte achten."

1. Ivica Kostelic CRO 03:45,80
2. Alexis Pinturault FRA 03:47,06
3. Thomas Mermillod Blondin FRA 03:48,00
4. Romed Baumann AUT 03:51,33
5. Aksel Lund Svindal NOR 03:51,55
6. Kjetil Jansrud NOR 03:51,63
7. Matthias Mayer AUT 03:54,34
8. Andreas Romar FIN 03:55,00
9. Maciej Bydlinski GER 03:55,99
10. Carlo Janka SUI 03:57,23
Hirscher-Show am Ganslernhang
Ivica Kostelic: "Diese klassische Kombi hat uns alle überlebt."

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