Hirscher nach Rampenspektakel Nummer eins

Hirscher nach Rampenspektakel Nummer eins
Der Salzburger scheidet in Moskau im Viertelfinale aus, übernimmt aber die Weltcup-Führung. Kirchgasser scheitert bei den Damen erst im Finale.

Die gute Ski-Nachricht aus Moskau: Marcel Hirscher hat die Führung im Gesamtweltcup übernommen. Die weniger erfreuliche:  Der Salzburger schied im K.-o.-Rennen auf dem 56 Meter hohen russischen Stahlgerüst schon in Runde zwei aus.

Hirscher scheiterte am späteren Final-Sieger Alexis Pinturault. Romed Baumann wurde – trotz Schienbeinblessur – als der Beste von vier gestarteten ÖSV-Herren Vierter.

Der junge Pinturault wird von den Konkurrenten mit Hirscher verglichen: Ähnlich genialer Torlaufstil, ähnliche Statur. Auch der Franzose ist kein Riese. Seit Dienstag gibt es eine weitere Parallele: Wie Pinturault hat auch Hirscher seinen ersten Weltcupsieg in Moskau gefeiert.

Nur gab es im November 2009 noch halbe Punkte für die Sprints durch Slalom-Tore. "Und die haben mir mehr getaugt", gab Hirscher zu.

Diesmal hingegen wurde auf einem sehr direkt gesetzten Kurs gefahren und der erste Platz nicht nur mit 33.000 Euro, sondern auch mit 100 Punkten belohnt.

"Ich find’s fair und gut"

Hirscher, der sich in Runde eins gegen den russischen Lokalmatador Choroschilow erstaunlich knapp durchgesetzt hatte, erhielt für sein Viertelfinal-Out gegen Pinturault immerhin 30 Punkte. So wie Weltcup-Rivale Beat Feuz, der in Runde 2 gegen Andre Myhrer ausschied.

"Ich find’s fair und gut, dass Hirscher und Feuz mit gleich vielen Punkten Moskau verlassen", sagte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ins ORF -Mikrofon. Begründung: Das Moskauer K.-o.-Rennen sei eine amüsante Show, über den Gesamtweltcup sollte so eine aber nicht entscheiden.

Wie auch immer – Hirscher hat dank 30 Punkten den verletzten Titelverteidiger Ivica Kostelic im Gesamtweltcup überholt.

Miller im Spital

Auch zwei weitere ehemalige Gesamtweltcupsieger fehlten in Moskau: Benjamin Raich, weil er sich schon auf Crans-Montana (Drei Rennen in drei Tagen) vorbereitet; und Bode Miller, weil nach Kostelic nun auch ihm eine Operation droht.

Miller befindet sich bereits in der Klinik des amerikanischen Kniespezialisten Richard Steadman in Vail. Der Tiroler Chef des US-Ski-Teams, Patrick Riml, durfte sich dennoch freuen: Julia Mancuso gewann das Finale des Moskauer Damen-Bewerbs gegen Michael Kirchgasser. Für Kirchgasser machte sich ihr Starttraining in Form eines 20.000-Schweizer-Franken-Schecks bezahlt.

Marlies Schild, deren Erstrundensieg über Tessa Worley (Frankreich) von der Jury zunächst angezweifelt worden war, scheiterte im Viertelfinale an Maria Höfl-Riesch. Die Deutsche musste mit Skiern von US-Markenkollege Ted Ligety starten, nachdem vier Paar ihrer Geräte beim Transport aus Sotschi verloren gegangen waren. Nicht die einzige Panne von Moskau.

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