Schlierenzauer: "Mir geht es nicht mehr um Weltcupsiege"

Schlierenzauer will sich nicht mehr nur über Titel und Triumphe definieren.
Der 27-jährige Tiroler hat die Freude am Skispringen neu entdeckt.

Wenn Gregor Schlierenzauer irgendwann einmal von den Höhepunkten seiner Karriere erzählen wird, dann wird er ziemlich bald auf einen achten Platz in Wisla zu sprechen kommen. "Der erste Sprung in Wisla, das ist wohl der Moment, an den ich mich in zehn Jahren noch erinnern wird", erklärt der Tiroler.

Der achte Rang bei seiner Rückkehr nach einer einjährigen Schaffenspause hat im erfolgsverwöhnten Stubaier mehr Glücksgefühle ausgelöst als die meisten seiner 53 Weltcupsiege. "Das Adrenalin, das beim Aufsprung einschießt; die Emotionen, die sich schon auf dem Gegenhang einstellen. Die Genugtuung, die Trainingsleistungen umgesetzt zu haben. Innerlich laut und deutlich ein JA zu hören", berichtet der 27-Jährige auf seiner Homepage.

Schlierenzauer hat, wenn man so will, gerade seine Karriere neu gestartet. Die Erfolgsbesessenheit der Vergangenheit, das Leben als Superstar, der Drang immer der Beste sein zu müssen – all das hat der Stubaier offenbar hinter sich gelassen. Vielmehr verspürt Schlierenzauer nun eine neue Leichtigkeit des Seins. "Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, nur für mich alleine zu springen", sagt der zweifache Weltcup-Gesamtsieger. "Ohne Druck, mich beweisen zu müssen, sondern voller Dankbarkeit, das tun zu dürfen, was ich liebe. Um das zu erkennen, habe ich etwas Abstand gebraucht."

Schlierenzauer will sich nicht mehr nur über Titel und Triumphe definieren. "Mir geht es nicht mehr um Weltcupsiege oder darum, das Ego zu befriedigen", sagt der 27-Jährige vor den Weltcupbewerben am Wochenende in Zakopane. "Skispringen ist einfach eine wunderschöne Sportart und eine geile Bewegung. Das macht Freude und fühlt sich gut an."

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