Gold und Silber für Karl und Prommegger bei der Snowboard-WM

Gold und Silber für Karl und Prommegger bei der Snowboard-WM
Benjamin Karl setzt sich im rein österreichischen Finale des Parallelslalom-Bewerbs gegen Andreas Prommegger durch.

Benjamin Karl ist fünffacher Snowboard-Weltmeister. Der 35-Jährige gewann am Dienstag bei den Parallel-Weltmeisterschaften in Rogla (Slowenien) das österreichische Finalduell im Slalom gegen den 40-jährigen Andreas Prommegger um 0,09 Sekunden.

Es war das dritte WM-Finalduell zwischen den beiden Routiniers. 2017 in Sierra Nevada hatte Prommegger sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom gegen Karl gewonnen. Seitdem konnten beide keine Medaille gewinnen - bis Dienstag.

"Ein Wunder"

Karl sprach nach dem Triumph vom „unglaublichsten Gefühl meiner Snowboard-Karriere. Ich bin seit 2013 diesem fünften WM-Titel nachgelaufen und habe mich schon selbst gefragt, ob ich das überhaupt noch schaffen kann. Aber es gibt immer wieder Wunder in einem Sportlerleben – und heute ist eines passiert“, sagte der Weltmeister.

Karl hatte sich von seinem schlechten Abschneiden am Vortag im Parallel-Riesentorlauf nicht entmutigen lassen, „weil ich weiß, dass ich zu den schnellsten Fahrern zähle, wenn das Gesamtpaket passt. Und das hat gepasst – die Piste war super und auch das Material war top. Mit diesem Brett bin ich heute zum ersten Mal ein Rennen gefahren, vor der WM habe ich nur zweimal damit trainiert“, sagte  Karl, der seinen bisher letzten Weltcupsieg im Parallel-Slalom im Dezember 2011 in Carezza gefeiert hatte.

Gold und Silber für Karl und Prommegger bei der Snowboard-WM

Rekord

Der in Niederösterreich geborene Karl, der in Osttirol lebt, ist mit 35 Jahren der Rockstar unter den besten Brettlern der Welt. Fünf WM-Goldmedaillen hat noch kein anderer Snowboarder gewonnen. Damit hat er den zehn Jahre älteren Jasey-Jay Anderson in der Hall of Fame überholt. Der Kanadier hat zwischen 2001 und 2009 vier Mal WM-Gold gewonnen.

Bei den Olympischen Spielen fehlt Karl, der vor 17 Jahren sein erstes Weltcuprennen gefahren ist, noch Gold in der Sammlung, Silber (2010) und Bronze (2014) hat er schon geholt. 

Auch Andreas Prommegger freute sich. Er sei ein „geniales Rennen“ gefahren, erzählte Prommegger. „Daher bin ich über Silber auch mega happy. Gegen Benji ist es dann hin- und hergegangen, am Ende war er um die entscheidenden Zentimeter vorne. Jetzt genießen wir zusammen diesen Moment“, sagte der Vizeweltmeister.

Gold und Silber für Karl und Prommegger bei der Snowboard-WM

Benjamin Martin KARL (35)
Geboren: 16. Oktober 1985 in St. Pölten/Niederösterreich
Wohnort: Lienz/Osttirol
Verein: Club SU Trendsport Weichberger
Hobbys: Mountainbiken, Motorsport, Kajak, Klettern, Bergsteigen
Homepage: www.benjamin-karl.com
Größte Erfolge:
Olympia (1 Silber, 1 Bronze):
Silber PGS 2010 in Vancouver
Bronze PSL 2014 in Sotschi
WM (5 Gold/2 Silber/1 Bronze):
Gold PSL 2009 Gangwon, Gold PGS und PSL 2011 La Molina, Gold PGS
2013 Stoneham, Gold PSL 2021 Rogla
Silber PSL und PGS 2017 Sierra Nevada
Bronze PGS 2015 Kreischberg
Weltcup: 18 Einzel-Siege
Gesamt- und Parallel-Weltcupsieger 2007/08, 2009/10, 2010/11
Junioren-WM: Gold PGS 2005 Zermatt, Bronze PGS 2004 Klinovec

Andreas PROMMEGGER (40)
Geboren: 10. November 1980 in Schwarzach im Pongau/Salzburg
Wohnort: St. Johann im Pongau/Salzburg
Verein: WSV St. Johann im Pongau
Hobbys: Tennis, Biken, Wakeboarden, Motorradfahren
Homepage: www.andi-prommegger.at
Größte Erfolge:
Olympia: 8. PGS 2014 Sotschi, 9. PGS 2006 Turin und 2010 Vancouver
WM (2 Gold, 1 Silber): Gold PSL und PGS 2017 Sierra Nevada
Silber PSL 2021 Rogla
Weltcup: 19 Einzel-Siege
Gesamtweltcupsieger 2011/12, 2012/13, 2016/17
Junioren-WM: Gold 2000 im PSL und PGS Berchtesgaden

Keine Medaille für die ÖSV-Damen

Am Vortag hatte Julia Dujmovits im PGS Bronze geholt, diesmal schied die Burgenländerin im Viertelfinale gegen die Russin Sofia Nadyrschina aus, die danach Gold gewann. Auch Claudia Riegler scheiterte im Viertelfinale, die 47-Jährige unterlag der Deutschen PSG-Weltmeisterin Selina Jörg. Für Sabine Schöffmann und Daniela Ulbing war bereits im Achtelfinale Endstation.

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