Görgl sucht das Déjà-vu

Siegerpose: Elisabeth Görgl ist wieder in Form und gewann im Dezember den Super-G von Val d'Isere.
Die Siegerin von 2012 kehrt nach Bad Kleinkirchheim zurück – wieder als Favoritin.

Bad Kleinkirchheim ich komme." Elisabeth Görgl freute sich bereits tagelang, dass das Weltcup-Jahr 2015 auch für sie endlich losgeht. "Ich hab schon richtig Lust auf Speed", ließ die 33-jährige Steirerin ihre Facebook-Fans wissen, bevor sie sich auf den Weg nach Kärnten machte. Abfahrt (Samstag) und Super-G (Sonntag) stehen am Wochenende auf dem Programm. Auf einer Piste, an die Görgl gute Erinnerungen hat: Auf der Franz-Klammer-Strecke gelang ihr beim letzten Weltcup vor drei Jahren der erste Abfahrtssieg. Mit ein Grund für die große Wiedersehensfreude.

"Die Strecke in Kleinkirchheim taugt mir total", sagt die Doppel-Weltmeisterin von Garmisch-Partenkirchen 2011. Entspricht das unruhige, anspruchsvolle und "lässige" Terrain doch ganz ihrem Geschmack. "Schade, dass wir nur alle paar Jahre hier ein Rennen bestreiten", stellte Görgl vor der siebenten Auflage des Damen-Weltcups in Kärnten fest. Mit Rang sechs im ersten Training am Donnerstag untermauerte sie einmal mehr ihre Vorliebe für das schwierige Heimrennen. Anna Fenninger wurde als zweitbeste Österreicherin Neunte, während Rekordjägerin Lindsey Vonn (USA), der nur noch ein Sieg auf die Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll fehlt (62 Weltcup-Siege), wegen einer Erkrankung nur als 48. im Ziel abschwang.

Rekord-Frau

Elisabeth Görgl scheint wieder angekommen zu sein. Dort, wo sie sich am wohlsten fühlt: An der Weltspitze. Erst in Val d’Isère hatte sie vor drei Wochen bewiesen, dass sie auch in ihrer 15. Weltcup-Saison noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Auch, wenn Görgl mit 33 Jahren und 304 Tagen bei ihrem Super-G-Erfolg in Frankreich als älteste Weltcup-Siegerin in die Alpin-Geschichte einging. "Es passt", antwortet die siebenfache Weltcup-Siegerin auf die Frage nach ihrer Form und wirkt dabei sehr zufrieden. Mit sich im Reinen. "Ich bin fit, es macht Spaß", stellt sie fest. Mehr Spaß, als noch vor einem Jahr.

Zu Beginn der vergangenen Saison war es der Tochter der ehemaligen Ski-Rennläuferin Traudl Hecher darum gegangen, wieder den Anschluss an die Weltspitze zu schaffen. "Das war mein Ziel nach einer sehr schlechten Saison", sagt sie. Nach zwei Podestplätzen in Val d’Isère ist das endgültig Schnee von gestern und die Zielsetzung längst revidiert.

Die WM-Saison 2014/’15 hat für Elisabeth Görgl einige Veränderungen gebracht. Einen neuen Servicemann zum Beispiel: Gudbrand Smith Eriksen, genannt "Smitty", hat schon Marco Büchel, Aksel Lund Svindal oder Åtle Skardal zu rasanten Talfahrten verholfen.

Und – mit fast 34 Jahren – die Rückkehr in den Kreis der rot-weiß-roten WM-Hoffnungen für Vail und Beaver Creek im Februar. Dass sich die doppelte Bronze-Medaillengewinnerin von Vancouver auf nordamerikanischem Schnee wohlfühlt, ist ohnehin längst bewiesen.

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