Gegner aus dem eigenen Team

Gegner aus dem eigenen Team
Beim heutigen Spiel Capitals - KAC treffen die Edmonton-Spieler Potter und Gagner aufeinander.

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass innerhalb des exklusiven Zirkels namens National Hockey League die Spieler einander mit Achtung begegnen und nichts Schlechtes oder Negatives über Kollegen sagen.

Wenn aber ein junger NHL-Star wie Sam Gagner (23) über einen Vereinskollegen in höchsten Tönen schwärmt, dann sind das mehr als die üblichen Floskeln. Was die Leihgabe der Edmonton Oilers an den KAC über Corey Potter (28), der zur Zeit für die Vienna Capitals spielt, zu sagen hat, ist eine einzige Lobeshymne.
Am Sonntag treffen Potter mit den Capitals und Gagner mit dem KAC erstmals aufeinander (17.45 Uhr).

Potter war im Sommer 2011 von Pittsburgh nach Edmonton gekommen, wo Gagner seit 2007 spielt. „Corey hat sich sofort zu einem Führungsspieler entwickelt“, sagt der Stürmer über den Verteidiger. „Es ist für einen jungen Spieler wie mich sehr wichtig, solch einen Partner im Team zu haben.“

Dabei ist Gagner, wenn man die Zahl der NHL-Spiele als Maßstab nimmt, der Routiniertere. Auf 291 Partien hat er es gebracht, 59 Tore geschossen und 114 Assists beigesteuert. Potters 71 - 5 - 18 sehen im Vergleich bescheiden aus. „Aber Corey darf nicht an einer simplen Statistik gemessen werden“, sagt Gagner. „Was er leistet, geht weit darüber hinaus. Ich freue mich auf die Partie in Wien. Obwohl es komisch sein wird, gegen einen Kollegen zu spielen.“

Auch vom Verdienst her steht Potter im Schatten von Gagner. Der Verteidiger bekam im Sommer bei Edmonton seinen ersten Einweg-Vertrag, der ihm in zwei Saisonen 1,55 Millionen Dollar garantierte (auch im Falle einer Degradierung ins Farmteam). Gagner würde alleine in dieser Saison in der NHL 3,2 Millionen Dollar verdienen.

Potters Konter

Potters Respekt vor Gagner hat aber andere Gründe: „Sam ist ist ein talentierter Spieler, klein und schnell. Er ist am Puck stark, kann schießen und ist sehr aggressiv in der Offensive.“

Obwohl Potter gerne wieder in der beste Eishockey-Liga der Welt spielen würde, gefällt es ihm in Wien. „Keinesfalls will ich Wien verlassen, wenn der Lockout weitergeht. Ich will in Form bleiben. Die Capitals sind ein großartiges Team, die Jungs haben viel Spaß, die Trainer sind großartig und die Stadt ist schön. Alles in allem ist es ein wunderbarer Platz, um Eishockey zu spielen, so lange es in der NHL keine Einigung gibt.“ Unglücklich ist er nur, weil es in den Verhandlungen zwischen der Spielergewerkschaft und der NHL keine Annäherung gibt: „Beide Seiten wollen mehr, beide wollen nichts hergeben. Es wird noch einige Zeit dauern.“

Sicher ist derzeit nur, dass Potter vor Weihnachten nach Hause fliegt. Seine Frau erwartet am 26. Dezember ein Baby. Im Jänner würde er gerne wieder nach Wien kommen. „Wenn mich der Trainer braucht und es die Regeln der Liga erlauben.“

KAC holt Cogliano Bereits am Montag bekommt Sam Gagner beim KAC einen neuen Teamkollegen, den der aus Edmonton bestens kennt. Weil Thomas Koch mit einer Rippenverletzung für vier Wochen ausfällt, verpflichtet der KAC den 25-jährigen Kanadier Andrew Cogliano (Anaheim Ducks), der vier Saisonen mit Gagner für Edmonton stürmte.

Kommentare