Fischer-Boss: "Nur wenige haben das Potenzial zum Topstar"

Weltklasseathlet Stefan Kraft
Franz Föttinger, CEO des Skiherstellers aus OÖ, über die Vermarktung von Wintersportlern, die Produktion in der Ukraine und warum beim Hirscher-Ski noch keine Strategie erkennbar ist.

Skifabriken wurden nach den goldenen 70- und 80er-Jahren des letzten Jahrtausends aufgelöst oder verkauft. Mit Ausnahme von Fischer. Der in Ried beheimatete Sportkonzern ist zudem der einzige österreichische Ausrüster, der sich in allen Ski-Disziplinen engagiert. Franz Föttinger, 52, lenkt seit 2009 die Geschicke des Unternehmens.

KURIER: Wegen des Klimawandels wird dem Skisport eine düstere Zukunft prophezeit. Teilen Sie den Pessimismus oder veranlasst das Weihnachtsgeschäft trotz Pandemie-Nachwehen und Ukraine-Krieg zu Zuversicht?

Franz Föttinger: Ja, der Klimawandel ist Fakt und wir alle sind aufgefordert, unseren Beitrag zur Verlangsamung zu leisten. Unsere Branche ist naturgemäß besonders stark betroffen. Aber dieser Prozess ist trotzdem längerfristig und ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch in den nächsten Jahrzehnten in den Bergen noch schneereiche Winter erleben. Von der technische Beschneiung ganz abgesehen.

Fischer-Boss: "Nur wenige haben das Potenzial zum Topstar"

Fischer CEO Franz Föttinger

Ist ein Trend vom Alpinski- hin zum Lang- und Tourenskilauf feststellbar?

Das Tourensegment hat sich im Alpenraum schon über längere Zeit sehr gut entwickelt. Durch die Pandemie und die teilweise Schließung von Skigebieten wurde dieser Trend weiter befeuert. Ich würde es nicht als Trend von Alpin zu Tour bezeichnen, sondern als Alternative zum klassischen Pistenerlebnis. Das Körper- und Gesundheitsbewusstsein nahm in weiten Teilen der Bevölkerung deutlich zu. Gleiches gilt für den Langlauf.

Früher galt eine Skifirma für Rennstars als Haupteinnahmequelle. Ist das noch so?

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