Feiertag für Österreichs Ski-Asse: Auch Kriechmayr gewinnt

Vincent Kriechmayr fuhr zu seinem neunten Sieg in einem Weltcup-Super-G
Nach Stephanie Venier am Vormittag in Crans-Montana siegte der 32-Jährige beim Super-G in Kvitfjell.

Am Samstag war Vincent Kriechmayr nach Rang zwei in der Abfahrt von Kvitfjell noch nicht rundum zufrieden. Zwar sei der Podestplatz in Ordnung, doch dieses Ergebnis würde seine schwache Saisonleistung nicht wettmachen.

Vielleicht denkt der Oberösterreicher seit Sonntag schon anders. Nachdem die Tirolerin Stephanie Venier eineinhalb Stunden zuvor in Crans-Montana gewonnen hatte, siegte der 32-Jährige ebenfalls. Auf leicht verkürzter Strecke gewann Kriechmayr den Super-G in Kvitfjell und holte somit seinen zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin. Insgesamt war es sein 18. voller Erfolg im Weltcup (9 Abfahrt, 9 Super-G).

"Ich bin unten ziemlich am Limit gefahren, weil ich die lange Kurve oben versemmelt habe", sagte Kriechmayr. "Ich freue mich sehr, dass das nach dem Fehler möglich war. Man hat gesehen, dass Selbstvertrauen der entscheidende Faktor ist. Ich wollte nach den Klassikern jedes Rennen hop oder trop fahren und einfach gute Ergebnisse holen. Schön, dass das jetzt gelungen ist.

Weil bei hoher Luftfeuchtigkeit und Kälte im oberen Streckenteil die Skibrillen der Athleten beschlagen hätten, wurde der Start etwas nach unten gelegt. Kriechmayr lag im oberen Streckenteil noch etwas zurück, doch im letzten Abschnitt konnte er seine ganze Klasse ausspielen und den Rest des Feldes distanzieren. 

Nur noch theoretische Chance auf Kristall

Hinter Jeffrey Read aus Kanada, der zum ersten Mal auf ein Weltcup-Podium fuhr, landete Dominik Paris auf Rang drei: "Das war eine recht solide Fahrt. Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden", sagte der Südtiroler. "Endlich einmal habe ich auch im Super-G ein gutes Gefühl gehabt." 

Ex aequo ebenfalls Dritter wurde der in dieser Saison überragende Schweizer Marco Odermatt. In der Super-G-Wertung liegt Kriechmayr vor dem letzten Saisonrennen 81 Punkte hinter dem Saisondominator. Damit hat der Österreicher zumindest noch theoretisch die Chance auf die kleine Kristallkugel. "Das Gefühl während der Fahrt war schlechter als das Ergebnis", erzählte Odermatt. "Ich bin zufrieden. Der Vinc hat geliefert und für die Fans bleibt es bis zum Finale spannend."

In einem Rennen mit knappen Rückständen landeten die anderen Österreicher nicht ganz vorne. Raphael Haaser hatte 0,35 Sekunden Rückstand. "Ich war in einer Kurve zu ungeduldig und habe da leider Zeit verloren. "Aber grundsätzlich war das eine solide Super-G-Saison. Und heute war es ein Schritt in die richtige Richtung."

Eine weitere Talentprobe gab Lukas Feurstein ab. Nach einer beherzten Fahrt hatte der 22-Jährige nur 0,62 Sekunden Rückstand - Rang 17, noch zwei Plätze besser klassiert war Christoph Krenn.

Sensation aus Italien

Eine kleine Sensation gelang dem Italiener Pietro Zazzi. Mit Startnummer 50 raste der 29-Jährige noch auf Rang sechs. Sein bisher bestes Ergebnis war ein 18. Platz in dieser Saison in der Abfahrt in seiner Heimat Bormio.

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