Europas Top-Klubs um eigenen Titel

Europas Top-Klubs um eigenen Titel
Die besten Vereine in Europa machen sich selbstständig und basteln sich ihre eigene Bühne.

Die Momente sind vielen Eishockey-Fans noch in bester Erinnerung. Am 25. Jänner 1998 feierten Spieler und Fans der VEU Feldkirch den Gewinn der European Hockey League nach einem 5:3-Erfolg im Finale gegen Dynamo Moskau. Eine Sensation. Würde Red Bull Salzburg die Fußball-Champions-League gewinnen, wäre das nicht überraschender.

Doch diesen internationalen Vergleich gibt es nicht mehr. Die Champions Hockey League gab es nur in der Saison 2008/2009. Weil der internationale Verband keinen Europacup mehr organisieren konnte, wurden die Vereine selbst aktiv und es entwickelte sich die European Trophy, die von Donnerstag bis Sonntag die Finale Phase mit den Spielen in Wien und Bratislava hat. Die 32 Klubs mussten sich sportlich nicht qualifizieren. Der Großteil der Vorrunde wurde als Saisonvorbereitung im August gespielt.

Das soll sich im Herbst 2014 ändern. Die europäischen Top-Klubs werden eine Art Champions League errichten. Die zirka 20 Gründer der European Trophy werden als Teilhaber die ersten drei Jahre gesetzt sein, die restlichen 12 bis 20 Teams werden sich aus den besten Ligen qualifizieren können. Aus der Erste Bank Liga kommen der Meister und der Sieger des Grunddurchgangs dazu. Aber nur deshalb, weil die Liga eine internationale ist und im europäischen Ranking bereits Rang sechs vor der Slowakei einnimmt. Hätte Österreich eine Liga ohne internationaler Beteiligung, dann würden Dänemark oder Norwegen wegen der Erfolge der Nationalteams vorgereiht werden.

Vorbild Fußball

EBEL-Manager Christian Feichtinger, der seit 2010 auch Präsident von Hockey Europe ist, arbeitet in mehreren Arbeitsgruppen an der Realisierung mit: „Bis Juni sollte es auf Schiene sein. Wichtig ist, dass die Klubs und die Ligen selbst ein gutes Projekt auf die Beine stellen wollen.“ Finanzielle Anreize wird es erst geben, wenn das Experiment geglückt ist. „Die Fußballer haben am Anfang auch genug Spucke gehabt“, sagt Feichtinger zuversichtlich. Offen ist noch die Frage, ob Klubs aus der russischen KHL teilnehmen werden. Wenn nicht, soll die Champions Hockey League in acht Vierergruppen und anschließendem Achtelfinale gespielt werden.

Die Folge eines Scheiterns könnte die weitere Ausweitung der russischen KHL in den Westen bedeuten. Bis Bratislava und Prag sind die Russen schon gekommen.

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