Eiszeit: Die EBEL startet in die neue Saison

APA12224376-2 - 08042013 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Meisterfeier vom Eishockey-Club KAC am Montag, 08. April 2013, in Klagenfurt. Im Bild: Feiert das Team mit dem Meisterpokal. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Am Wochenende beginnt die Meisterschaft - Favoriten und Herausforderer im Überblick.

Die Rekordhitze ist überstanden, die Eiszeit kann kommen. Am Samstag startet die Erste Bank Liga mit der Partie Dornbirn gegen Villach in die neue Saison. Der erste große Schlager steigt am Sonntag in Wien zwischen Vizemeister Vienna Capitals und Meister KAC (17.45 Uhr, live ServusTV).

Der Liga ist Zuschauermagnet Zagreb (jetzt in der russischen KHL) abhandengekommen. Die Kroaten werden durch den 19-fachen italienische Champion Bozen ersetzt, der Meister wird also wieder in einer K.-u.-k.-Liga ermittelt. Wegen der dreiwöchigen Olympiapause im Februar ist der Spielplan sehr dicht gedrängt; daher werden Semifinale und Finale dieses Mal nur in Best-of-Five-Serien gespielt.

Neues gibt es bei den Referees: Mit Peter Gebei (Ung), Shane Warshaw (USA) und Ladislav Smetana gibt es in der kommenden Saison erstmals Profischiedsrichter.

Eiszeit: Die EBEL startet in die neue Saison
APA12192282-2 - 06042013 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Erste Bank Eishockey Liga-Finale/best of seven/4. Spiel zwischen KAC und Vienna Capitals am Freitag, 05. April 2013, in Klagenfurt: Der KAC holt mit einem 5:3-Sieg über die Vienna Capitals den 30. Meistertitel in der Klubgeschichte. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER

Der Favorit im KURIER-Ranking kommt wieder aus Salzburg.

Es ist eigentlich müßig, den Rekordmeister und Titelverteidiger nach dem Saisonziel zu fragen. „So wie jedes Jahr ist das Finale unser Ziel“, sagt Präsident Karl Nedwed. „Ob es realistisch ist, das ist ein anderes Thema.“ Auf dem Papier sind die Klagenfurter durch die Abgänge von Hundertpfund (Timrå/Sd), Herburger (Biel/CH) und Martin Schumnig (Cincinnati/USA) schwächer geworden. Mit Heimkehrer Thomas Pöck sollte dafür die Defensive stärker sein. Mit dem aus Wien geholten Fabian Weinhandl steht ein verlässlicher Zweier-Goalie parat.

C hrister Olsson (43), wie Vorvorgänger Viveiros als Spieler und Cheftrainer Meister mit dem KAC, weiß, dass auch im Eishockey gilt: Es ist leichter, den Titel zu holen als ihn zu verteidigen. Doch der Schwede ist ein Garant dafür, dass in Klagenfurt der Nachwuchs auch in der neuen Saison seine Chance bekommt. Daher wurde trotz des Verlustes von zwei Topstürmern und der Verletzung von Jamie Lundmark (fällt acht Wochen aus) kein neuer Legionär geholt. Mit lediglich sechs hat man so wenige wie schon lange nicht mehr.

KURIER-Tipp: Semifinale

Das beste Team des Grunddurchgangs der vergangenen Saison ging im Vorjahr im Finale gegen den KAC 0:4 unter. Die Konsequenz: Die Wiener fällten bei den Fans zwei umstrittene Personalentscheidungen, ließen André Lakos und Philipp Pinter ziehen und stockten das Legionärskontingent auf den Liga-Spitzenwert 12 auf. Von den acht Spielen der European Trophy konnten die Caps nur drei gewinnen, die Aussagekraft ist wegen der hohen Qualität der Gegner nur gering. Nachdem in der vergangenen Saison nach dem Ausfall von Bjornlie ein Loch in der Verteidigung aufgegangen war, wurde heuer mehr Wert auf die Defensive gelegt. Es gibt sechs Verteidiger auf Legionärs- oder Nationalteamniveau, dazu noch die Youngsters Peter und Schweda. Im Sturm wird viel vom quirligen Sylvester und vom ehemaligen Linzer Allrounder Ouellette erwartet. Auch die Jungen Puschnik und Hartl zeigten schon auf. Eine Verstärkung ist auch Fischer, der vergangene Saison wegen einer Schulterverletzung kaum spielen konnte. Der Einzug ins Finale sollte wieder möglich sein.

KURIER-Tipp: Finale

Die Oberösterreicher muss man spätestens seit dem Meistertitel 2012 immer auf der Rechnung haben. Doch das Team wird nicht jünger, drei Verteidiger sind bereits mindestens 35 Jahre alt. Dafür haben die Linzer zwei echte Torjäger: Zu Brian Lebler (zuletzt 31 Tore) wurde Andrew Kozek (38 Treffer) von Dornbirn geholt. Auch von Stürmer Jason Ulmer (zuletzt München), dem Bruder von Laibach-Stürmer Jeff, wird viel erwartet. Im Tor steht Michael Ouzas, der vergangene Saison in Zagreb gut, allerdings nur 29 Partien spielte. Bleiben die Linzer von Verletzungen verschont, ist im Play-off sicher auch mehr möglich.

KURIER-Tipp: Viertelfinale

Es war höchste Zeit für den Trainerwechsel von Pierre Pagé zu Don Jackson. Nicht nur, weil Jackson einer der besten Coaches auf dem Kontinent ist, sondern weil die Spieler wieder Spaß an ihrem Beruf haben. Die fehlende Harmonie mit dem Ex-Trainer führte dazu, dass in der vergangenen Saison der Mitfavorit beinahe die Play-offs verpasst hatte. Jackson hat zuletzt in Berlin fünf Titel geholt und in Salzburg einen Kader mit einer guten Mischung aus Teamspielern, Legionären (12) und Talenten. Die Bullen werden nicht erst im Play-off aufwachen, sondern spätestens zur Weihnachtszeit den Gegnern keine Geschenke mehr machen.

KURIER-Tipp: Meister

2011/’12 haben es die Adler nicht einmal in die Play-offs geschafft. In der vergangenen Saison wurde das Viertelfinale erreicht. In der neuen Saison soll ein weiterer Schritt nach oben getan werden. „Das erste Ziel sind die Play-offs, das zweite ist, die erste Runde zu überstehen“, sagt Obmann Giuseppe Mion. Um das zu erreichen, wurden vier neue Ausländer geholt. Von ihnen haben in der Vorbereitung Verteidiger Cole Jarrett (kam aus Graz) und Stürmer Brock McBride (Laibach) den besten Eindruck hinterlassen. Headcoach Hannu Järvenpää soll aber auch vermehrt dem heimischen Nachwuchs eine Chance geben.

KURIER-Tipp: Viertelfinale

Läuft alles nach Plan, gehen die Grazer in die beste Saison ihrer Klubgeschichte. Die 99ers haben sich ordentlich verstärkt: Mit Vorschusslorbeeren bedacht wird der neue Tormann Dany Sabourin (zwölf Jahre Erfahrung in AHL und NHL). Weitere Top-Verstärkungen sind Torjäger Francis Lemieux (Innsbruck), Ryan Kinasewich (Mailand) und Verteidiger Alexandre Picard (2012 noch in der NHL). Beobachter bescheinigen den Grazern in den Tests ein Tempo, wie es im August in Österreich selten gezeigt wurde. Coach Richer droht: „Graz wird zum House of Pain. Wer uns besiegen will, der muss den Preis dafür bezahlen.“

KURIER-Tipp: Semifinale

Die Vorarlberger konnten nach der Premierensaison in Ruhe analysieren und legten den Fokus auf ihre Defensive. Im Tor steht Italiens Teamtorhüter Adam Dennis, der in der Olympia-Qualifikation mit seinen Paraden gegen die Deutschen großen Anteil daran hatte, dass Österreich und nicht Deutschland nach Sotschi fliegen wird. Mit Grabher-Meier und Mairitsch (beide Linz) kehrten zwei Vorarlberger in die Heimat zurück. Liga-Top-Scorer Aquino blieb, mit Sonne kam ein kanadischer Unter-20-Weltmeister (2009) ins Ländle. Das Erreichen der Top 8 scheint möglich.

KURIER-Tipp: Viertelfinale

Auf YouTube ist der Penalty von Marek Malik immer noch ein Renner: Der Rangers-Verteidiger traf 2005 als 29. Schütze durch seine eigenen Beine zum Sieg gegen Washington. Jetzt ist der 756-fache NHL-Spieler 38 Jahre alt und ließ sich das in den Tests auch anmerken. Coach Daniel Naud will vor allem eines: „Die Gegner müssen sich Tore gegen uns härter erarbeiten als letzte Saison.“ In der Offensive verloren die Tiroler Top-Scorer Lemieux, verpflichteten aber die Zwillinge Tyler und Justin Donati, die zuletzt in der norwegischen Liga zusammen 172-mal scorten.

KURIER-Tipp: Rang 10

Im Frühjahr scheiterten die Znaimer im Viertelfinale an den Capitals (1:4) und waren enttäuscht. Im Dreijahresplan ist für diese Saison der Finaleinzug vorgesehen, dieser ist aber außer Reichweite. Interessante Verpflichtungen sind Pavlikovsky (Krefeld) und Blatny (Capitals). Pucher (39) geht in seine 21. Profisaison.

KURIER-Tipp: Viertelfinale

Für den slowenischen Paradeklub werden die Zeiten immer härter. Leistungsträger wie McBride (ging nach Villach) haben die Laibacher verlassen. Sie wurden durch billigere Legionäre ersetzt. Für Coach Zajc und sein Team sind die Play-offs wohl Utopie.

KURIER-Tipp: Rang 12

Zagreb spielt zwar jetzt in der KHL, doch Coach Marty Raymond blieb der Liga treu: Der Kanadier zog weiter nach Ungarn, brachte auch US-Stürmer Adam Naglich (43 Punkte in 58 Spielen) mit. Ziel der Ungarn sind die Play-offs. Ob das aber ohne Torjäger Istvan Sofron (ging zu Krefeld in die DEL) realistisch ist, bleibt fraglich.

KURIER-Tipp: Rang 9

Der Liganeuling aus Südtirol mit der schönsten Arena (7200 Plätze) ist die große Unbekannte. Die Südtiroler haben 13 Legionäre bzw. Italo-Kanadier, Stürmer Whitfield spielte 212 NHL-Partien. Trainer ist Tom Pokel, früher bei Feldkirch, Lustenau, Graz, Zell und Italiens Team.

KURIER-Tipp: Rang 11

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