Vorhang auf für die Stars der Eishockey-WM
Es ist ungewöhnlich, aber die am Freitag beginnende Weltmeisterschaft in Dänemark wird besser besetzt sein als es die Olympischen Spiele waren. Denn im Februar hatte die nordamerikanische National Hockey League ihren Spielern die Olympia-Teilnahme verweigert.
Bei der WM können zumindest jene NHL-Stars mitspielen, die mit ihren Klubs nicht ins Play-off gekommen oder bereits ausgeschieden sind. Und das sind eine Menge. Auch Österreich profitiert ein wenig, Michael Raffl von den Philadelphia Flyers stößt nach den ersten beiden Spielen gegen die Schweiz (Samstag) und Russland (Sonntag, jeweils 12.15 Uhr) zum Team.
Die großen Stars sind aber in den anderen Mannschaften. Auch bei Österreichs Gruppengegnern, wie der Schweizer Nino Niederreiter. Der jetzt 25-jährige Stürmer der Minnesota Wild feierte sein NHL-Debüt schon mit 18 Jahren bei den New York Islanders.
Starke Gruppe
Österreich hat die Ehre, sich in der Vorrunde mit Olympiasieger Russland und Weltmeister Schweden (Mittwoch) zu messen. Die Russen haben vorläufig nur sechs NHL-Spieler. Der Top-Star der Sbornaja ist der bereits 39-jährige Pawel Dazjuk. Seit den Olympischen Spielen ist er einer jener 28 Spieler in der Eishockey-Geschichte, die WM-Gold, Olympia-Gold und den Stanley-Cup gewonnen haben. Und der 1110-malige NHL-Spieler, derzeit Kapitän von St. Petersburg, hat immer noch einen Handgelenksschuss, der seine Gegner in höchste Alarmbereitschaft versetzen sollte. Insgesamt sind 14 russische Spieler gemeldet, die Gold bei Olympia gewonnen haben. Die Star-Stürmer Ilja Kowaltschuk und Alexander Radulow fehlen hingegen.
Einer von den aktuell richtig starken Männern aus der NHL ist Kanadas Kapitän Connor McDavid. Der Star der Edmonton Oilers ist zwar erst 21 Jahre alt, scorte in der abgelaufenen Saison unglaubliche 108 Punkte (41 Tore/67 Assists) und war damit Topscorer im NHL-Grunddurchgang.
McDavid zählt zu jener Generation, die die NHL in den nächsten 15 Jahren prägen wird. Und er hat vor zwei Jahren mit Kanada auch schon WM-Gold gewonnen. Ein weiterer Titel wäre keine Überraschung.
Mit dem Team USA hat es Patrick Kane ein wenig schwerer, Gold zu gewinnen. Der 29-jährige US-Kapitän ist mit drei Stanley-Cup-Siegen mit Chicago einer der meistdekorierten WM-Teilnehmer. Sein Teamkollege ist übrigens Derek Ryan, der von 2012 bis 2014 bei Villach spielte und danach noch den Sprung in die NHL zu Carolina geschafft hat.
Viel beachtet wird auch die deutsche Nationalmannschaft (heute, 20.15, gegen Dänemark/live Sport1) werden, die im Februar sensationell Olympia-Silber gewonnen hat. Neben Marco Sturm (1006 NHL-Partien) auf der Trainerbank ist Leon Draisaitl der Star. Der 22-jährige Klubkollege von Connor McDavid wird in der NHL mit 8,5 Million Dollar entlohnt.
Favorit Kanada startet gegen die USA
Die Einteilung
Gruppe A (in Kopenhagen, Fassungsvermögen 12.500): Russland (Weltranglisten- Platzierung: 2), Schweden (3), Tschechien (5), Schweiz (8), Weißrussland (11), Slowakei (10), Frankreich (12), Österreich (17)
Gruppe B (in Herning, 11.000): Kanada (1), Finnland (4), USA (6), Deutschland (7), Norwegen (9), Lettland (13), Dänemark (14), Südkorea (18)
Freitag, 16.15: Russland - Frankreich, USA - Kanada. 20.15: Schweden - Weißrussland, Deutschland - Dänemark (live Sport1)
Österreichs Gegner
5. Mai, 12.15: Schweiz
6. Mai, 12.15: Russland
8. Mai, 16.15: Slowakei
9. Mai, 20.15: Schweden
11. Mai, 16.15: Frankreich
12. Mai, 16.15: Weißrussland
14. Mai, 20.15: Tschechien (alle Spiele live ORF Sport+).
Der Modus
Die jeweils besten vier Teams steigen ins Viertelfinale auf. Die Gruppenletzten steigen in die B-WM ab. Die Slowakei kann als Gastgeber der WM 2019 nicht absteigen. Sollten die Slowaken Letzter werden, dann steigt der schlechtere Gruppensiebente ab.
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