Eishockey-WM: Österreich unterliegt Schweden 0:7

Österreich (re. Haudum) konnte gegen die Schweden nur zu Beginn mithalten.
Gegen Schweden startete das Team gut, der Weltmeister war dennoch außer Reichweite.

Schon vor dem Spiel waren die Österreicher in Unterzahl. Vereinzelt mischten sich die Schumnigs zwischen die Lidströms in der Fanzone vor der Royal-Arena im Süden von Kopenhagen, die ihren Namen ausgerechnet von einer Brauerei gesponsert bekam. Mithalten konnte Österreich vor dem Spiel nur akustisch, wenn „Life is Life“ oder „Hey Baby“ intoniert wurde und die Tausenden Fans gemeinsam mitsangen. Getrennte Bereiche für die Fans gibt es beim Eishockey traditionell nicht. Sie wären auch völlig sinnlos. Völkerverbindender als das gemeinsame Bier und das Fachsimpeln vor einem Spiel kann kaum etwas sein.

Das Trennende zwischen Schweden und Österreich sollte dann ab 20.15 Uhr stattfinden. Denn auf dem Eis sind die beiden Nationen Welten voneinander entfernt. Schweden ist regierender Weltmeister, Österreich Aufsteiger und nur noch die Nummer 17 der Welt.

2018 IIHF World Championships

Guter Beginn

Die Ausgangslage war also klar: Eine Niederlage mit mehr als zehn Toren Differenz gilt es zu vermeiden. Teamchef Roger Bader, der sich vor der Partie zum Toni-Pfeffer-Zitat „Hoch werden wir es nicht gewinnen“ hinreißen ließ, schonte Goalie Starkbaum und musste auf die kranken Stürmer Hofer und Woger verzichten.

Dennoch zeigte Österreich bis zum 0:4 von Rakell in Minute 29 die beste Leistung bei dieser WM. Lauf- und Kampfbereitschaft hatten ein richtig gutes Niveau. Zwei Tore innerhalb von 27 Sekunden zum 0:5 zerstörten die harte Arbeit zuvor. Teamchef Bader nahm ein Timeout und redete wild gestikulierend auf seine Mannschaft ein. Danach lief es wieder besser und unterließen die Österreicher so überhebliche Backhand-Pässe wie jenen von Spannring im eigenen Drittel, der beim Gegner landete und zum 0:4 geführt hatte.

Richtig verärgert war Stürmer Peter Schneider, der eine der wenigen Großchancen hatte: „Wir haben uns wieder nicht an den Plan gehalten. Solche Gegenstöße dürfen einfach nicht mehr passieren.“ Auch Michael Raffl  ärgerte sich: „Ein Pass in die Mitte wird bei einer A-WM abgefangen. Ab jetzt wird ein bisserl mehr von uns verlangt.“

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Weißrussland verlor

Einen 5:2-Arbeitssieg feierte die Schweiz am Mittwoch gegen Weißrussland. Die Weißrussen hatten schon 2:1 geführt und liegen nach vier Spielen punktelos am Abstiegsplatz der Gruppe A. Im Kampf um den Klassenerhalt entwickeln sich die Weißrussen immer mehr zum Hauptgegner der Österreicher. Frankreich hatte zuvor die Weißrussen schon 6:2 besiegt. Nach den enttäuschenden Ergebnissen hatte sich der weißrussische Verband am Dienstag überraschend vom Kanadier Dave Lewis getrennt und dessen bisherigen Assistenten Puschkow zum Cheftrainer ernannt.

Österreich hat seine Schlüsselspiele Freitag gegen Frankreich und Samstag gegen Weißrussland.

Schweden - Österreich 7:0 (2:0,3:0,2:0)

Kopenhagen, 8.547

Tore: Kempe (10./PP), Janmark (18.), Rakell (23./PP, 29.), Nyquist (30.), Zibanejad (48.), Paajarvi (54.)

Strafminuten: 4 bzw. 8.

Schweden: Nilsson - A. Larsson, Ekman-Larsson; Klingberg, Lindholm; Wikstrand, Gustafsson - Janmark, Zibanejad, Rakell; Kempe, Backlund, Nyquist; J. Larsson, Everberg, Paajarvi; Andersson, de la Rose

Österreich: Madlener - Ulmer, Unterweger; Schumnig, Heinrich; Schlacher, Viveiros; Altmann - Ganahl, Hundertpfund, Lebler; Schneider, Komarek, M. Raffl; Haudum, Rauchenwald, Zwerger; Peter, Obrist, Spannring

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