Die Schweiz besiegt Österreich 6:0, Kanada stolpert über Dänemark

Auf dem Boden: Zwerger und die Österreich
Österreich verlor das WM-Viertelfinale in Herning klar mit 0:6. Team Austria beendet das Turnier auf dem starken achten Rang. Dänemark gelang die Sensation gegen Kanada.

„Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, sagte Österreichs Teamchef Roger Bader vor dieser Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark im KURIER-Interview.

Nach dem Viertelfinaleinzug muss ergänzt werden, dass die Bäume doch sehr hoch gewachsen sind. Österreich zog als Nummer vier der Gruppe A in Stockholm hinter Kanada, Schweden und Finnland ins Viertelfinale ein.

Doch dort kam am Donnerstag das bittere Ende. Die Österreicher konnten die guten Leistungen aus der Vorrunde in Stockholm nicht ins Viertelfinale in Herning gegen die Schweiz mitnehmen und mussten sich klar mit 0:6 geschlagen geben. Der Sieg des Vizeweltmeisters ging auch in dieser Höhe in Ordnung.

Viel schlechter hätte die Partie für Österreich nicht beginnen können. Erst fiel über dem Tor von David Kickert das Licht aus, das Spiel musste um zehn Minuten unterbrochen werden. Doch weder in der Arena in Herning, noch bei den Österreichern ging nach der Pause ein Licht an.

Wie auf einer schiefen Ebene rollten die Angriffe des Vizeweltmeisters auf das Tor der Österreicher. Und das Sensationsteam der bisherigen Weltmeisterschaft schwächte sich durch viele Strafen selbst.

Nach 14:17 musste Teamchef Roger Bader ein Time-out nehmen. Die Schweiz führte bereits mit 3:0, das Torschussverhältnis lautete zu diesem Zeitpunkt 11:1. Bertsch (7.), Meier im Powerplay (12.) und Jager (15.) schossen die komfortable Führung heraus. Die Österreicher waren komplett verunsichert. Es war die schlechteste Leistung der Österreicher bei dieser WM. Aber trotz der Spiele gegen Kanada, Schweden und Finnland waren die Schweizer auch der beste Gegner der Österreicher bisher.

Der Ausschluss

Es kam noch schlimmer: Vinzenz Rohrer revanchierte sich nach einem Bully für einen Cross-Check in seinen Hals mit einem Cross-Check ans Kinn des Schweizers Schmid. Die Referees, die zuerst gar nichts sahen, schickten nur den Österreicher mit einer 5-Minuten+Spieldauer-Strafe unter die Dusche. Schmid hätte sich auch eine Strafe verdient gehabt.

Kurz vor dem Ende dieser Unterzahl erhöhte NHL-Star Fiala auf 4:0 (24.). Schmid, der nach dem Foul von Rohrer noch Eiswürfel gebraucht hatte, traf eiskalt zum 5:0 (25.). Nach einer guten Möglichkeit von Huber traf Knak zum 6:0 (52.)

Österreich hatte nichts mehr im Tank und kam kaum zu Offensiv-Aktionen, erst bei einem Powerplay in Minute 30 traf Peter Schneider mit einem seiner gefürchteten Schlagschüsse die Stange.

Nach dieser kalten Dusche sollte es nicht lange dauern, bis die Österreicher wieder mit Stolz auf diese Weltmeisterschaft zurückblicken werden können.

Zu den Verlierern des Tages durften sich auch die Veranstalter zählen. Nachdem im Vorjahr bei der WM in Prag und Ostrava durchschnittlich 12.646 Zuschauer die Spiele besuchten, war die Halle in Herning beim Viertelfinale Schweiz gegen Österreich fast leer. Auch in Stockholm waren bei vielen Partien keine 4.000 Zuschauer anwesend.

Die WM war fantastisch

Teamchef Bader sagte realistisch: „Das war mit Abstand der beste Gegner, gegen den wir bei der WM gespielt haben. Nicht nur, dass sie individuell stark waren, sie haben uns auch physisch dominiert. Wir werden aus dieser Partie wieder lernen. Insgesamt war die WM fantastisch. Wie wir gegen Finnland und Schweden gestartet sind und in das Entscheidungsspiel um das Viertelfinale gegen Lettland gespielt haben, das war unglaublich gut.“ 

Marco Kasper sagte enttäuscht: „Wir waren am Anfang viel zu weit weg vom Mann und haben keine Zweikämpfe gewonnen. Aber aus dem Turnier können wir viel Positives mitnehmen. Ich bin sehr stolz auf diese Truppe.“ Trotz des bitteren Endes  fühlte sich der NHL-Stürmer sehr wohl im Team: „Es war schön, mit den Jungs Spaß zu haben und Spiele zu gewinnen. Ich hab’ schon  mehrmals gesagt, dass wir eine super Mannschaft haben. Wir haben eine echte Gaude gehabt – natürlich vor allem dann, wenn wir gewonnen haben.“

Das war immerhin vier Mal bei dieser WM.

Dänemark wirft Kanada aus dem Turnier

Dafür hat ein anderer Außenseiter im Viertelfinale voll zugeschlagen: Dänemark besiegte Titelfavorit Kanada mit zwei Toren in den letzten 2:17 Minuten 2:1 und trifft am Samstag im Semifinale auf die Schweiz. Der Ausgleich der Dänen fiel erst in der 58. Minute, als Goalie Dichow schon das Eis für einen sechsten Feldspieler verlassen hatte.

Schweden wird nach dem 5:2 gegen Tschechien auf USA treffen.

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