Was Österreich mit dem Schweizer Eishockey-Erfolg zu tun hat

Headcoach Fischer hat ein Top-Team
Mit dem Viertelfinal-Duell der Österreicher mit der Schweiz schließt sich am Donnerstag in Herning ein Kreis. Denn ein Spiel zwischen den beiden Nationen hatte große Folgen.
Peter Zahner, von 1991 bis 2007 in führenden Positionen beim Schweizer Verband tätig, erklärt, was der Schweizer Aufstieg an die Weltspitze mit Österreich zu tun hatte: „Wir haben in der Olympia-Qualifikation 1997 gegen Österreich verloren. Österreich war in Nagano 1998 dabei und wir nicht. Das war ein Weckruf.“ Daraufhin wurde mehr Geld sowie viel Zeit investiert, es wurden Top-Gegner zu Spielen gegen die Nationalmannschaft eingeladen. „Diese Spiele waren entscheidend“, erinnert sich Zahner.
Dank der Niederlage gegen die Österreicher wurde in der Schweiz umgedacht. Zahner präzisiert: „Ich bekam vom damaligen Präsidenten Rene Fasel eine Carte blanche (Anm. Blankoscheck). Zuerst haben wir Lücken geschlossen. Also ein U17- und ein U19-Team eingeführt. Dann haben wir das Coaching professionalisiert. Und wichtig waren internationale Kooperationen, damit unsere Teams gegen die Top-Nationen spielen konnten. Und wir haben Sommercamps speziell für Stürmer, Verteidiger und Torhüter veranstaltet. Da haben wir gesehen, dass sehr viel Potenzial brachgelegen ist.“
Mit der Verpflichtung von Ralph Krueger von der VEU Feldkirch wurde alles noch professioneller. „Mit ihm haben wir das Programm des Nationalteams noch einmal hinaufgefahren.“ Die Resultate wurden immer besser.
Zu den Reformen zählte auch eine strikte Legionärsbeschränkung. Die Klubs durften maximal sechs Legionäre anmelden, nur vier durften spielen. In den vergangenen Jahren wurde die Zahl auf sechs pro Spiel erhöht. In Österreich sind immer noch zehn erlaubt.
Abgeschaut
Außerdem führte die Schweiz 2005 das System der Ausbildungsentschädigung ein, das Österreich aktuell in einer Mini-Variante adaptiert hat. Dabei muss für jeden Spieler jedes Jahr eine Anmeldegebühr entrichtet werden, die jene Klubs erhalten, die diesen Spieler ausgebildet haben. Somit können sich kleinere Vereine mit guter Ausbildung finanzieren.
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