Meister KAC konnte die große Party der Capitals nicht stören

Eishockey, Vienna Capitals - KAC
Nach dem 5:3 vor 5.300 Fans in Kagran führen die Capitals in der Best-of-seven-Serie mit 2:1. Salzburg und Fehervar stellten auf 3:0.

Es war wie in den guten alten Zeiten, als man sich im Stau durch Kagran zur Arena kämpfte und Corona bloß eine Biermarke war.

Am Sonntag staute es wieder – in der U-Bahnstation genauso wie in der Prandaugasse vor der Steffl-Arena. 5.300 Zuschauer kamen zum Schlager im Viertelfinale zwischen den Vienna Capitals und Titelverteidiger KAC. Das ist Rekordbesuch in der ICE Hockey League seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020.

Wie aus einem Guss

Die Zuschauer sollten beim 5:3-Heimsieg der Capitals ihr Kommen nicht bereuen. Denn sie sahen eine starke Partie. Zumindest von der Mannschaft in Gelbschwarz. Die Wiener spielten über weite Strecken wie aus einem Guss. Sie waren in den Gedanken schneller als die Klagenfurter, sie spielten härter und setzten den Gegner ständig unter Druck. Im Spielaufbau hatte der KAC Probleme.

War der KAC aber einmal im Angriffsdrittel, dann spielten die Klagenfurter ihre Klasse aus. Koch nutzte eine Verwirrung in der Wiener Defensive zum 1:0 für den KAC (19.). Die Wiener blieben dominant und belohnten sich: Lowry sorgte mit dem ersten Wiener Powerplay-Treffer in dieser Serie für das 1:1 (23.).

Laute Gäste

Die Klagenfurter wurden unterstützt von gut 250 stimmgewaltigen Fans. Eine Massenrauferei nach einer Torszene hatte Hochbetrieb auf den Strafbänken zur Folge. Nach einem leichtfertigen Puckverlust von Petersen pflügte Wiens Bauer über das gesamte Spielfeld und lies KAC-Goalie Dahm mit einem Haken zum 2:1 ins Leere fahren (39.).

Die Entscheidung fiel im Schlussdrittel. Dort hatte der KAC mit einem Powerplay-Tor von Fraser (42.) zum 2:2 den besseren Start, doch die Wiener mit einem abgefälschten Schuss von Meyer ins Kreuzeck Glück (46.). Hartl erhöhte genau in der KAC-Druckphase auf 4:2 (54.). Es war bereits sein drittes Tor im dritten Play-off-Spiel.

Drei Minuten vor dem Ende riskierte der KAC und nahm Goalie Dahm vom Eis. Prompt versenkte Fraser den Puck zum 3:4 (58.) . Die große Party in Kagran konnten die Gäste aber nicht mehr stoppen. Meyer fixierte in der Schlussminute ins leere KAC-Tor den 5:3-Erfolg.

KAC-Coach tobte

Damit stellten die Wiener in der Best-of-seven- Serie auf 2:1 und könnten sich am Dienstag in Klagenfurt den ersten Matchpuck holen. Caps-Trainer Dave Barr wollte das 5:3 nicht überbewerten: „Der KAC hat sehr stark gespielt und uns gezwungen, besser zu spielen. Aber es gibt genügend Dinge, aus denen wir lernen können.“

Die Kabinenansprache von KAC-Trainer Petri Matikainen soll bis zur Kreuzung in der Attemsgasse gehört worden sein. Als sich der Finne beruhigte, sagte er: „Wir haben zwei Tore hergeschenkt. Das ist nicht genug gegen ein gutes Team wie Wien.“

Den ersten Matchpuck hat Salzburg nach dem 5:3 gegen Znojmo. Der VSV stellte mit einem 8:5 gegen Ljubljana auf 2:1, Fehervar führt gegen Pustertal mit 3:0.

Kommentare