Sechs Spiele, sechs Tore, vier Assists. Max Zimmer von den Vienna Capitals fühlt sich im Play-off der ICE Hockey League sichtlich wohl. Der 25-Jährige aus Minnesota war überhaupt ein Glücksgriff für die Wiener, die am Freitag in Bozen gegen den Titelfavoriten ins Semifinale starten. Mit 34 Toren führt Zimmer auch die Schützenliste der gesamten Saison an.
Vor August 2022 kannte Zimmer in Österreich wohl nur Capitals-Coach Dave Barr und Stürmer Matt Bradley, der ebenfalls bei den Greenville Swamp Rabbits in der East Coast Hockey League spielte. „Wir haben ihn beobachtet und ich habe mit meinem guten Freund Tony Granato, der sein Trainer am College war, gesprochen. Er sagte, dass wir verrückt wären, wenn wir Max nicht unter Vertrag nehmen würden“, sagte Dave Barr. Seine Erwartungen wurden erfüllt. „Max bringt Elemente mit, die andere Spieler nicht so haben. Er ist ein sehr guter Eisläufer, hat einen guten Schuss – sehr hart und sehr schnell. Er soll Tore schießen und Offensive kreieren“, beschreibt Barr.
Großartiger Humor
Aber Zimmer ist mehr als nur ein Goalgetter. In der Mannschaft sei er sehr beliebt. „Er will immer das tun, was richtig für das Team ist. Er ist höflich, nett und hat einen großartigen Humor. Er ist so beliebt, weil er es dann auch auf dem Eis rüberbringt und er ein tollen Teamkollege ist.“
Wie die Erfolgsgeschichte im Viertelfinale gegen Innsbruck aber gezeigt hat, steht zuerst die Defensive im Fokus, sagt Barr: „Ich will von ihm sehen, was wir von allen Spielern verlangen: Er muss sich defensiv verantwortlich fühlen und immer in der Gruppe arbeiten.“ Innsbruck erzielte gegen die Caps in den letzten drei Partien nur vier Tore.
Zimmer selbst kennt seine größte Stärke: „Das ist mein Schuss, ich setze ihn so oft es geht ein.“ Dass gleich seine erste Saison in Europa erfolgreich sein wird, freut Zimmer. „Ich bekomme viel Eiszeit und spiele mit Leuten wie Sheppard und Bradley. Da kommst du zu Punkten.“
Gegen Südtirol werden die Wiener noch mehr aufpassen müssen. Die Italiener hatten zwar im Viertelfinale gegen Linz Probleme, waren aber im Grunddurchgang das überragende Team und erreichten als erstes in der ICEHL mit 106 Punkten die Dreistelligkeit. Mit Zimmers Landsleuten Mitch Hults, Dustin Gazley und und dem Kanadier Christian Thomas haben die Bozener im Kampf um den Finaleinzug drei offensivkräftige Argumente.
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