"Sind wir deppert, weil wir so wie alle anderen spielen wollen?"

Roger Bader will das Nationalteam wieder spielen sehen
Eishockey-Teamchef Roger Bader ärgert sich, dass der Termin des Nationalteams im Februar infrage gestellt wurde.

Der Februar naht und somit auch die nächste Möglichkeit, dass das Eishockey-Nationalteam wieder zu sehen ist.  Traditionell gibt es in den europäischen Ligen Anfang Februar eine knapp einwöchige Pause, damit die Nationalteams internationale Vergleiche absolvieren können.
Trotz der Corona-Beschränkungen wird allerorts gespielt. Die europäischen Top-4-Nationen Schweden, Russland, Finnland und Tschechien testen genauso wie die Schweiz und Deutschland.  Der Österreich-Cup, der im Februar zur Institution werden soll, wurde hingegen auf Drängen der ICE Hockey League abgesagt. Frankreich und Slowenien wären gerne nach Klagenfurt gekommen. Die Slowenen haben gar den Vorteil, dass sie zu den beiden Partien mit dem Bus anreisen können.

Polemische Diskussion

Bei manchen Klub-Vertretern der ICE Hockey League formierte sich Widerstand gegen das Turnier. In einer Präsidenten-Konferenz zwischen OEHV-Präsident Klaus Hartmann und Liga-Präsident Jochen Pildner-Steinburg wurde die Entscheidung gefällt, dass es den Februar-Termin nicht geben werde.

Teamchef Roger Bader reagiert sauer, wenn er mit Corona-Bedenken konfrontiert wird. „Es stört mich nicht, dass manche Klubs Sorgen haben, dass sich Spieler anstecken könnten. Das hätte ich als Klub-Manager vielleicht auch. Es stört mich aber, welche Polemik in der Diskussion ist. Wenn alle rund um Österreich spielen, dann frage ich mich, ob wir deppert sind, weil wir so wie alle anderen auch spielen wollen?“

Einzige Bühne für das Nationalteam

Die Sicherheitsbedenken  für die Spieler entkräftet Bader mit dem Präventionskonzept des Verbandes. „Bei den Klubs werden die Spieler einmal pro Woche getestet. Im Nationalteam machen wir das täglich und zusätzlich gibt es noch drei PCR-Tests, einer vor der Anreise und zwei vor dem Spiel.“ Außerdem herrschen dieselben Hygiene-Regeln bezüglich Desinfektion und Masken wie bei den Klubmannschaften.  „Es ist eine Frechheit von gewissen Klubvertretern, wenn erzählt wird, dass wir kein Konzept haben“, ärgert sich Bader.

Das Österreich wegen des Ausfalls der B-WM den Termin nicht brauche, verstehe Bader nicht. „Für einen Verband geht es darum, dass das Nationalteam und seine Sponsoren präsent bleiben. Die Spiele werden ja live im ORF  übertragen.“ Und natürlich geht es auch um die sportliche Entwicklung. Im Sommer soll die Qualifikation  für die Olympischen Spiele 2022 stattfinden. Dafür könnten sich im Februar junge Spieler schon empfehlen. 

In weitere Folge wird Österreich im April an der Euro Hockey Challenge teilnehmen, statt der B-WM an einem Ersatz-Turnier der B-Nationen und im August mit der Vorbereitung für die Olympia-Qualifikation (25.-29. August) beginnen.

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