Toronto wird zur großen Bühne für Grabner

Im Eishockey gibt es drei, vier Klubs, zu denen Spieler auch zu Fuß gehen würden, wenn sie einen Vertrag bekommen würden. Die Toronto Maple Leafs sind so ein Verein. Und seit Donnerstag steht dort mit Michael Grabner auch erstmals ein Österreicher unter Vertrag. Beim Trainingsstart am Freitag wird der Stürmer schon das Ahornblatt auf dem Trikot tragen.

Der 13-malige Stanley-Cup-Champion (Nr. 2 hinter Montreal mit 24) handelte gestern Mittag einen Deal mit Grabners Ex-Klub New York Islanders aus. Die New Yorker bekommen für Grabner gleich fünf (!) Spieler im Tausch. Die Maple Leafs müssen einfach nur in den Vertrag von Grabner einsteigen. Der 27-jährige Villacher verdient in der kommenden Saison fünf Millionen Dollar (4,43 Mio. €) und ist im letzten von fünf Vertragsjahren.

Ein gewisses Risiko birgt der Deal für Toronto auch. Denn wegen Leistenproblemen wurde Grabner in der vergangenen Saison operiert, konnte nur 36 Partien absolvieren und kam dabei auf acht Tore und fünf Assists. Allerdings gilt Grabner seit seinem Debüt 2009 auch als einer der schnellsten Spieler der NHL. Das bekamen die Maple Leafs im Februar 2014 zu spüren, als Grabner innerhalb von 48 Sekunden zwei Unterzahltore erzielte.

Torschützenkönig

Insgesamt hält Grabner in 334 NHL-Partien bei 97 Toren und 64 Assists. Und 2014 war er auch Torschützenkönig bei den Olympischen Spielen in Sotschi – und das mit Österreich.

In Toronto bekommt es Grabner mit dem vielleicht besten aber mit Sicherheit teuersten Trainer zu tun: Mike Babcock, der zuletzt zehn Saisonen bei Detroit war und die Red Wings 2008 auch zum Stanley-Cup-Sieg führte. Bei Toronto verdient Babcock in den nächsten acht Jahren 50 Millionen Dollar (44,3 Mio. €).

Mit Babcock erhoffen sich die Kanadier auch einen sportlichen Aufschwung. In der abgelaufenen Saison holte das Team die viertwenigsten Punkte. Und der letzte Stanley-Cup-Sieg datiert auch schon aus dem Jahr 1967. Welche Bedeutung die Maple Leafs haben, zeigt folgende Statistik: Alle Spiele zwischen 1949 und 1999 waren ausverkauft.