Die emotionale Rückkehr in den Sport-Alltag

Die NHL-Partie der Bruins gegen Buffalo war die erste Veranstaltung nach dem Anschlag.

Ursprünglich sollte es um den Play-off-Einzug gehen. Doch nach den Bomben beim Marathon am Montag wurde das NHL-Match der Boston Bruins gegen Buffalo mit Österreichs Eishockey-Star Thomas Vanek zur emotionalen Rückkehr in den sportlichen Alltag. Selbst hartgesottenen Eishockey-Profis ging dies nahe.

Vor der Partie wurden auf dem großen Videowürfel Bilder der Marathon-Tragödie eingespielt: Fotos von geschockten Menschen, von Polizisten, Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern. „Ich habe mit den Tränen gekämpft. Es war schwer, beim Anblick dieser Bilder nicht zu weinen und anschließend zu spielen“, sagte Verteidiger Dennis Seidenberg.

Der Matchwinner

Nach der emotionalen Ouvertüre wurde dann auch gespielt. Die Bruins unterlagen den Buffalo Sabres im Penaltyschießen 2:3. Thomas Vanek und die Sabres dürfen nach dem dritten Sieg in Folge weiterhin auf eine Play-off-Teilnahme hoffen. Der Steirer war einer der Matchwinner für Buffalo. Er fälschte einen Schuss zum 1:1 ab und bereitete das 2:2 vor.

Für Boston war der Ausgang der Partie aber fast nebensächlich, es ging nach den traumatischen Ereignissen um die Rückkehr in den sportlichen Alltag. Buffalos Goalie Ryan Miller fand: „In diesem Spiel geht es vor allem darum, zusammenzukommen und den Menschen hier etwas Normalität zurückzugeben. Ich bin stolz, dabei zu sein.“ Die Partie im TD Garden war das erste große Sportevent in der geschockten Stadt. Den Opfern zu Ehren trugen die Spieler beider Mannschaften auf ihren Helmen eine Schleife in den blau-gelben Farben des Boston-Marathons. „Boston Strong“ stand als Schriftzug darauf. „Wir sind Boston, wir sind stark“, hieß es in der Video-Einspielung.

Nach dem Spiel verschwanden die Teams nicht wie üblich sofort in der Kabine, sondern versammelten sich an der Mittellinie, winkten mit den Schlägern oder schlugen auf das Eis, um sich zu verabschieden. Für einen Gänsehautmoment hatten die Fans selbst vor dem ersten Bully gesorgt, als die knapp 18.000 Zuschauer die US-Nationalhymne sangen.

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