Eishockey: Geisterspiel am Karfreitag?

Eishockey: Geisterspiel am Karfreitag?
Am Karfreitag darf es in Kärnten keine Veranstaltungen geben. Just da spielt Österreich in Villach.

Kärnten ist anders." Dieser Slogan, als Imagewerbung gedacht, kann auch zum Bumerang werden – und zwar für den Österreichischen Eishockey-Verband (ÖEHV).

Der internationale Verband hat vor zwei Jahren den 6. und 7. April 2012 zu Länderspiel-Terminen erklärt. Daher hat der ÖEHV im Rahmen der WM-Vorbereitung zwei Länderspiele gegen Weißrussland in Villach angesetzt. Was übersehen wurde: Der Karfreitag ist in Kärnten ein "Feiertag", an dem es keine Veranstaltungen geben darf. So sieht es ein uraltes, 2011 modifiziertes Landesgesetz vor.

Damit sieht sich jetzt Verbandspräsident Dieter Kalt, selbst pensionierter Landesbeamter, konfrontiert. Seit Tagen kämpft er um eine Ausnahmegenehmigung. Er ist aber bei Stadt ("Uns sind die Hände gebunden") und Land ("Gesetz ist Gesetz, wir lassen sonst die Halle räumen") abgeblitzt.

Intervention

Kalts letzte Hoffnung ist die Politik. Er hat bei Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) und Landesrat Achill Rumpold (ÖVP) als zuständigem Referenten um eine Ausnahmegenehmigung angesucht. Falls das Land "Nein" sagt, wäre ein Länderspiel in Villach zwar ohne Fans, aber mit TV-Übertragung möglich.

Das Veranstaltungsverbot am Karfreitag hat in den 1980er-Jahren der SV Spittal, damals in der zweiten Fußball-Bundesliga, erfolgreich umgangen: "Wir haben einfach gespielt und dafür nicht einmal eine Geldstrafe bekommen", erinnert sich der damalige Obmann Gerhard Kaiser.

Kommentare