Eishockey: Capitals mit einem Debakel, Sensation von Graz

Eishockey, Vienna Capitals - Adler Mannheim
Die Wiener starten mit einem 1:6 gegen Mannheim in die Champions League. Graz besiegte Frölunda 6:5 n.P.

Mehr als 30 Grad warm war es am Freitag in den oberen Stockwerken der Kagraner Eishalle, als die Vienna Capitals den deutschen Meister Mannheim Adler in der ersten Runde der Champions Hockey League (CHL) empfingen. Eine heiße Partie wurde das Duell dennoch nicht. Dafür war es zu einseitig.

Es dauerte keine zehn Spielminuten, da hatte die Hälfte der gut 500 Mannheimer Fans keine T-Shirts mehr an. Die restlichen 3.450 Wiener Zuschauer hatten alle Kehlen voll zu tun, damit dieses Spiel keinen Auswärts-Charakter bekommt. Denn die Leistung der Capitals war alles andere als CHL-tauglich. Die NHL-Scouts von Montreal, Toronto, Calgary, Columbus und Washington waren auch nicht wegen den Capitals gekommen.

Obwohl das Spiel im ersten Drittel ausgeglichen verlief, führte Mannheim 2:0. Kurz nachdem die Wiener eine Unterzahl überstanden hatten, leitete Capitals-Verteidiger Dorion mit einem Fehlpass in der Defenesive das 0:1 durch Möser ein (7.). Beim zweiten Mannheimer Powerplay attackierten die Wiener zu engagiert und kopflos, Bergmann traf relativ ungehindert zum 2:0 (16.). Der erst 17-jährige Stützle erhöhte im dritten Powerplay auf 3:0 (18.). Für den Teenager war es das Debüt bei den Profis. Die NHL-Scouts bekamen also doch etwas zu sehen.

Das 3:0 für Mannheim:

Die erste Drittelpause tat den Capitals auch nicht gut. Es dauerte nur 43 Sekunden bis Raedeke auf 4:0 stellte. Die Wiener konnten mit ihrer Offensive keine Entlastung mehr bringen. Die Deutschen spielten mit viel Selbstvertrauen und ganz anders als die müde wirkenden Berliner Eisbären, die am vergangenen Freitag von den Capitals mit 8:3 erlegt worden waren. Ein Test-Ergebnis, das offensichtlich nichts gezählt hat.

"Unser Unterzahlspiel war nicht gut genug. Aber unser Spiel bei fünf gegen fünf war nicht schlecht gegen eine solch starke Mannschaft“, sagte Capitals-Coach Dave Cameron.
Nach 40 Minuten und einem 0:5-Zwischenstand ersetzte  er Goalie Zapolski  durch Starkbaum und die Wiener kamen besser ins Spiel.  „Wir haben ihm nicht geholfen“, sagte Cameron über den US-Olympia-Tormann.

Nach 60 Minuten stand es 6:1 für Mannheim. Den Ehrentreffer erzielte der Amerikaner Zalewski (55.), der erstmals zum Einsatz kam. Am Sonntag wird es für die Wiener gegen den schwedischen Rekordmeister Djurgarden nicht leichter.

Bei den Capitals wurde Publikumsliebling Rafael Rotter am Montag nach seinem erneuten Bruch am Knöchel operiert. Der zweistündige Eingriff sei laut Teamarzt Gerald Loho gut verlaufen. Die Knochen wurden verschraubt, jetzt ist Schonung angesagt. Eine Rückkehr vor Weihnachten sei unrealistisch.

Graz besiegt den Titelverteidiger

Die Sensation der Runde schafften die Graz 99ers. Die Steirer hatten mit dem Auswärtsspiel bei Titelverteidiger Frölunda in Göteborg den härtest möglichen Auftakt zum CHL-Debüt. Das Team von Doug Mason ließ sich auch nicht durch einen 0:2-Rückstand nach 62 Sekunden irritieren und führte im Schlussdrittel 5:3. Weihager traf im Penaltyschießen zum überraschenden 6:5-Auswärtserfolg.

Der KAC ist nach dem 3:2 gegen Tappere Tampere schon am Samstag wieder mit dem Heimspiel gegen Frisk Asker an der Reihe.

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