Eishockey: Blamage gegen Japan

Eishockey: Blamage gegen Japan
Aus dem Pflichtsieg wurde ein 3:4 nach Penalty-Schießen. Japan besiegte erstmals seit 1979 Österreich.

Einer der österreichischen Fans fand vor dem Spiel gegen die Japaner eine Formulierung zu dem vermeintlichen Pflichtsieg, wie sie nicht passender sein hätte können. "Dos is a Routineeingriff für unsa Team. So wia wenn du an Kind dos Mülchzanderl ziagst", sagte das Fan-Urgestein.

Beim Routineeingriff passierte den Österreichern allerdings ein ordentlicher Kunstfehler.

Das 3:4 nach dem Penaltyschießen gegen die Japaner war die erste Niederlage gegen die Asiaten bei einer WM seit dem 2:3 beim B-Turnier 1979 im rumänischen Galati.

Wie erwartet musste Österreich gegen die Japaner hart für jeden Torerfolg kämpfen. Und Japan glich drei Mal eine Österreichische Führung aus. Allerdings mit großer Mithilfe von Tormann Bernhard Starkbaum, der zwei der fünf japanischen Schüsse in den ersten 40 Minuten passieren ließ. Und beim 3:3 servierte Verteidiger Johannes Kirisits den Puck vor dem eigenen Tor seinem Gegner Kuji auf dem Silbertablett – der Japaner traf zum dritten Mal (49.).

Da kein Tor mehr in den 60 Minuten und auch nicht in der Verlängerung fiel, wurde die Partie im Penaltyschießen entschieden, in dem Tanaka zum 4:3 für Japan traf.

Österreichs Chancen auf einen Platz in den Top-2, die den Aufstieg bedeuten würden, sind aber nicht nur intakt, die A-WM ist sogar zum Greifen nah. Nachdem Slowenien am Mittwoch Ungarn mit 4:1 besiegte, könnte Österreich am Donnerstag mit einem Erfolg gegen die Ungarn nach 60 Minuten Platz zwei absichern. Im Samstag-Spiel gegen Slowenien ginge es dann nur noch um Platz eins.

Das Duell

Gegen Ungarn erwartet Österreich (Donnerstag, 16.30 Uhr, ORF Sport Plus) ein ähnliches Spiel wie gegen Japan. "Sie warten hinten auf ihre Konterchance", sagt Teamchef Manny Viveiros, der nach dem 3:4 gegen die Japaner eine Leistungssteigerung seiner Routiniers fordert. "Wir brauchen sie. Wir überlegen auch, wie wir Michael Grabner besser in Szene setzen können." Der NHL-Star kam in den letzten beiden Spielen kaum zu Chancen, bekam aber auch kaum einen brauchbaren Pass. Grabner sagte erbost: "Die Niederlage ist nicht akzeptierbar. Die nächsten zwei Mannschaften sind stärker und härter. Wir müssen unsere beste Leistung abrufen, sonst wird es eng."

Erstmals zum Einsatz kommen wird der zuletzt verletzte Verteidiger Gerhard Unterluggauer.

Eishockey-WM Division 1A (B-WM) am Mittwoch:
Österreich - Japan 3:4 n.P. (1:0,1:2,1:1;0:0,0:1)
Ljubljana, Arena Stozice, 1.200, SR Kubus/Rakovic/Tosenovjan (SVK/SLO/CZE)
Tore: Altmann (12.), Ulmer (30.), Trattnig (48./PP2) bzw. Kuji (26., 37., 49.), G. Tanaka (entscheidender Penalty)
Strafminuten: 8 bzw. 4.

Österreich: Starkbaum - Kirisits, Reichel; Trattnig, Schumnig; Altmann, St. Ulmer; Heinrich - Welser, Koch, Grabner; Th. Raffl, Hundertpfund, Baumgartner; M. Geier, Herburger, St. Geier; P. Harand, Oberkofler, Latusa

Japan: Narisawa - Keller, Kawashima; Tonosaki, Yanadori; Yamada, Haga; Sasaki - S. Sato, Kawai, H. Sato; G. Tanaka, Kuji, Ueno; Takahashi, R. Tanaka, Terao; Suzuki, Ishizuka, Mitamura; Yamashita

 

Tabelle

1. Slowenien 5 0* 0** 0 17:9 15
2. Österreich 3 0* 1** 1 24:16 10
3. Japan 1 1* 1** 2 13:14 6
4. Ungarn 2 0* 0** 3 15:18 6
5. Großbritannien 1 1* 0** 3 14:22 5
6. Ukraine 0 1* 1** 3 12:16 3

* Sieg nach Verlängerung (zwei Punkte)
** Niederlage nach Verlängerung (ein Punkt)

Der Erste und Zweite steigen in die A-WM 2013 in Schweden und Finnland auf, der Letzte steigt in die dritte Leistungsklasse ab.

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