Die Favoriten im Viertelfinale

Wiener Hoffnungsträger: Matt Dzieduszycki kam in den letzten sechs Partien auf elf Scorerpunkte
Am Freitag beginnt das Play-off. Ein Überblick über die vier Duelle.
Capitals – Villach.

Die Worte liegen einigen noch in den Ohren, als ob sie gestern gesagt worden wären. "Im Play-off darf man nicht nur mit Emotion spielen. Man muss auch clever sein", betonten einige Spieler der Vienna Capitals vor zwei Jahren vor dem Viertelfinalduell mit Villach. Fünf Partien später stand es in der Best-of-seven-Serie 1:4 und die Wiener waren im Urlaub. Sven Klimbacher erinnert sich: "Sie haben uns mental auseinandergenommen. Das wird nicht wieder passieren." Weshalb? "Weil wir andere Spieler haben."

Heißsporn Benoit Gratton kam nach dem 1:4 (auch) verletzungsbedingt nicht mehr ins Team zurück, Trainer Tommy Samuelsson ging wieder zu seinem Stammverein Färjestad. Auf was es für den Ex-Villacher dieses Mal ankommt? "G’scheit spielen, defensiv gut stehen und nicht auskontern lassen. Und natürlich hart arbeiten. Denn das werden sie auch."

Für Capitals-Trainer Jim Boni stehen die Chancen 50:50, denn beide Mannschaften seien sich ähnlich. Aber Boni liebt es nicht sehr, gegen so defensiv agierende Teams wie Villach zu spielen. Deshalb waren die Kärntner auch nicht der Wunschgegner der Wiener. Entscheidend wird laut Boni sein, ob seine Spieler Geduld beweisen und auf Alleingänge verzichten. "Wir können Villach nur als Team besiegen. Wenn einer glaubt, er kann es alleine machen, dann werden wir scheitern."

Beide Teams hatte eine durchwachsene Saison, beide kamen erst nach Weihnachten in Tritt. Die Wiener schafften mit einer Siegesserie noch den Sprung in die Top sechs, die Villacher waren zwei Punkte dahinter und mussten in die Qualifikationsrunde, die sie souverän gewannen. Die wiedergefundene Stärke des VSV hat viel mit Interimscoach Greg Holst zu tun: Der Meistermacher von 2006 gab der Mannschaft nach seiner Amtsübernahme im November mehr Struktur und baute sie mental wieder auf. Aufgrund der besseren Einzelspieler sollten die Vienna Capitals dennoch im Vorteil sein.

KURIER-Tipp: Caps siegen 4:2

Salzburg - KAC

Salzburg – KAC.Nummer eins gegen Nummer acht in der Tabelle, eins gegen zwei in der Budget-Tabelle. Die Salzburger haben seit der 2:3-Niederlage gegen Bozen im Finale 2014 nur ein einziges Play-off-Spiel (von 13) verloren und sind auch heuer haushoher Favorit. Allerdings: Beim krisengebeutelten KAC kämpfen noch einige routinierte Spieler um Verträge für die kommende Saison, was den Rekordmeister zur Wundertüte macht.

KURIER-Tipp: Salzburg siegt 4:1 ​

Znaim - Dornbirn

0:4, 1:4, 1:4, 1:4 – so lautet die Viertelfinalbilanz von Znaim seit dem Liga-Einstieg 2011. Gegen Dornbirn sind die Tschechen, die erneut einen starken Grunddurchgang spielten (Platz zwei hinter Salzburg), aber Favorit. Die Znaimer haben wieder an Härte dazugewonnen, spielerisch sind sie sowieso top. Dornbirn hat aber einen überdurchschnittlich guten sowie breiten Kader und mit Florian Hardy einen sehr starken Tormann.

KURIER-Tipp: Znaim siegt 4:2​

Bozen - Linz

Ein besonders interessantes Duell. 2015 setzte sich Linz 4:3 durch, vier Partien wurden durch ein Tor Differenz entschieden. Alles spricht für die Fortsetzung des Krimis. Bozen spielt wieder wie in der Meistersaison 2014 schnörkellos und ist mit routinierten Spielern bis in die vierte Linie stark besetzt. Linz ist extrem gefährlich im Powerplay. Bleibt Bozen diszipliniert, sind die Südtiroler auch dank des Heimvorteils in der Favoritenrolle.

Kurier-Tipp: Bozen siegt 4:3​

Der erste Spieltag der Best-of-seven-Serie:

Freitag, 18.30: Znaim - Dornbirn
19.15: Red Bull Salzburg – KAC
19.40: Vienna Capitals – VSV (ServusTV)
19.45: Bozen - Black Wings Linz

Kommentare