Die Capitals stellen auf 2:2

Jubel bei den Capitals: Es ist wieder alles offen im Viertelfinale
In einem dramatischen Spiel besiegen die Capitals Fehervar 2:1. Salzburg gewinnt das Rekordspiel in Villach.

Da war sie die lang vermisste Stimmung in der Albert-Schultz-Halle. Die 5000 Wiener unter den 5250 Fans pfiffen und schrien, was die Trommelfelle zuließen.

119 Sekunden waren in der Verlängerung gespielt, als Andreas Nödl den freistehenden Patrick Peter sieht. Der Wiener zögert nicht und knallt den Puck zum 2:1 ins Tor des starken Fehervar-Keepers Christian Engstrand. "Ich hab’ gewusst, dass ihn mir der Andi dorthin spielen wird. Gottseidank ist er hineingegangen und wir haben gewonnen. Das war eine ganz starke Teamleistung", sagte der Wiener Eigenbau-Spieler. Damit holten die Capitals in der Best-of-seven-Serie ein 0:2 auf, vor der nächsten Partie am Montag in Ungarn steht es jetzt 2:2.

Davor hatten die Schiedsrichter mit seltsamen Entscheidungen für einen Hexenkessel in Wien gesorgt. Denn im Schlussdrittel beim Stand von 1:1 drängte sich Referee Shane Warshaw immer mehr in den Mittelpunkt. Erst gab er Capitals-Coach Jim Boni bei einer Wiener Unterzahl eine weitere Zwei-Minuten-Strafe. Und in der 55. Minute gab ein Tor von Lakos zum 2:1 nicht. Erst gab er das Zeichen für den Videobeweis, dann überlegte er es sich anders. Er fuhr zu den Trainern und sagte ihnen, er gibt das Tor nicht, weil er zu früh abgepfiffen habe.

Die Halle hat gebebt

Ex-Capitals-Kapitän Benoit Gratton war auf der Tribüne fuchsteufelswild: "Sie erzählen uns jedes Jahr, die Schiedsrichter werden besser und dann pfeifen sie wie in den Achtzigerjahren." Capitals-Coach Jim Boni konnte froh sein, dass die Entscheidungen der Referees das Spiel nicht entschieden haben. Und er bedankte sich beim Publikum: "Ohne unseren Fans wäre diese Leistung und der Sieg nicht möglich gewesen. Heute hat die Halle gebebt."

Matchpuck für den KAC

Was mit großem Willen möglich ist, zeigte auch der KAC. Die Klagenfurter gewannen gegen Znaim durch ein Tor von St. Geier 2:1 (69.) und können am Sonntag in Tschechien ins Semifinale einziehen.

Längstes Spiel der Play-off-Geschichte

In Villach erzielte ausgerechnet der Ex-Villacher Hughes das Tor für Salzburg zum 2:1 nach 111:39 Minuten (brutto 4:20 Stunden). Damit wurde das bisherige Rekordspiel vom 8. März 2011 übertroffen, als sich Salzburg und Laibach (3:2) 95:28 Minuten gematcht hatten.

Viertelfinale (best of seven), 4. Spiel:

VSV - Red Bull Salzburg 1:2 n.3.V. (0:1,1:0,0:0;0:1).
Villach, 4432. Tore: Petrik (25.) bzw. Beach (16.), Hughes (112.). Strafminuten: 10 bzw. 12. Stand in der Serie: 1:3.

Vienna Capitals - Fehervar AV19 2:1 n.V. (1:1,0:0,0:0;1:0).
Wien, 5250. Tore: Mac Arthur (14.), Peter (62.) bzw. Sikorcin (10.). Strafminuten: 6 bzw. 4. Stand in der Serie: 2:2.

HC Bozen - Black Wings Linz 3:2 (1:0,2:1,1:0).
Bozen, 4.000. Tore: Rodney (8.), Keller (23.), Pance (25.) bzw. Murphy (38./PP), Moran (60.). Strafminuten: 22 bzw. 18. Stand in der Serie: 2:2.

KAC - HC Znaim 2:1 n.V. (1:0,0:0,0:1;1:0).
Klagenfurt, 4951. Tore: Setzinger (16.), St. Geier (69.) bzw. Boruta (56.). Strafminuten: 8 bzw. 10. Stand in der Serie: 3:1.

Kommentare