Die Dornbirn Bulldogs ziehen sich aus der ICEHL zurück

Es war einmal: Ein Dornbirner Tormann in der ICEHL
Nach dem Rückzug von Hauptsponsor Rauch sehen die Vorarlberger keine Möglichkeit mehr, um in der höchsten Liga zu bleiben.

Nach "reiflichen Überlegungen" haben sich die Dornbirn Bulldogs entschieden, den Profibetrieb in der ICEHL einzustellen. Alexander Kutzer, seit 2007 an der Vereinsspitze, begründet den Ausstieg so: „Wir müssen uns schweren Herzens aus der win2day ICE Hockey League zurückziehen, solange es unserem Verein wirtschaftlich gut geht. In den nächsten Jahren konzentrieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen, die Nachwuchsförderung und die Akademie. Damit geben wir rund 220 Nachwuchstalenten die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft und dem Traum von einer Eishockey-Karriere nachzugehen – was wiederum das Fundament für zukünftige Entscheidungen bilden wird.“

Nach Möglichkeit will der Verein die bestehende Struktur beibehalten. Geplant ist, dass die Kampfmannschaft in der nächsten Saison in zweiter Liga antreten wird.

Kostenfaktoren Reisen, Covid und Inflation

In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen im sportlichen Bereich für den Verein massiv verändert: Den Spielbetrieb für die Profi-Mannschaft aufrecht zu erhalten, ist laut Bulldogs aufwendig und kostspielig. Für einen internationalen Profibetrieb sei es mit sehr vielen Nachteilen verbunden, Vorarlberg als Homebase zu haben. Das sei zwar immer klar gewesen – gerade was die geografische Lage anbelangt, aber nun hätten sich im Laufe der Jahre noch andere Faktoren weiter verschlechtert.

„Im Vergleich zu anderen Teams in unserer Liga, die in Ungarn, Slowenien, Tschechien, Italien, der Slowakei und im Osten und Süden Österreichs beheimatet sind, haben wir nicht nur viel höhere Reisekosten für Auswärtsspiele, auch die Lebenserhaltungskosten sind dramatisch in die Höhe geschossen", sagt Kutzer. „Zudem verstärken die COVID-19-Situation und die aktuellen Inflationstendenzen dieses Bild und machen ein vernünftiges Wirtschaften und Haushalten noch schwieriger. Eine Entspannung ist in den nächsten Monaten nicht sichtbar. Wir sehen das als zu hohes Risiko, all diese Variablen wirtschaftlich vernünftig abzubilden. Aktuell geht es unserem Verein gut. Darum setzen wir lieber heute diesen Schritt als zu spät mit Schulden“, sagt Kutzer.

Um die Vertragsspieler macht sich der Manager keine Sorgen: „Die meisten werden weiterhin bei uns und unseren Partnern spielen. Wir sind überzeugt, dass wir jene Spieler, die eine Veränderung wollen, rasch bei anderen Teams unter Vertrag bekommen. Sie erfüllen alle sportlichen und menschlichen Anforderungen, die es für den Spitzensport braucht.“

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