Das Phänomen Thomas Vanek

Das Phänomen Thomas Vanek
Warum Österreichs Starspieler aus der NHL so gut ist. Am Sonntag geht die Vanek-Show in Graz gegen Innsbruck weiter.

Wenn man bedenkt, dass Thomas Vanek am Freitag in seinem ersten Spiel seit März ein Tor erzielte und zwei Mal nur an der Stange scheiterte, wird schnell klar, welche Qualität der Starstürmer aus der National Hockey League hat. Der 28-jährige Grazer, der seit 14 Jahren in Nordamerika lebt, spielt während des Gehälterstreits in der NHL in seiner Heimatstadt und feierte am Freitag beim 5:4-Erfolg gegen Zagreb eine gelungene Premiere.

Obwohl der linke Flügelstürmer im dritten Drittel gegen die Kroaten schon sehr ausgelaugt wirkte, zeigte er jene Qualitäten, mit denen er in der National Hockey League schon 245 Tore erzielt hat. Mit seiner Körpergröße von 1,88 Metern ist er eine stattliche Erscheinung auf dem Eis.

Unangenehm

Aber was noch viel wichtiger ist, Thomas Vanek spielt intelligent wie kaum ein anderer. Fast scheint es so, als würde nicht er dem Puck nachlaufen, sondern der Puck ihm folgen. Vanek weiß auch immer, was er mit der Scheibe machen muss, damit eine gefährliche Situation entsteht. Mit ganz einfachen, aber oft unerwarteten Pässen öffnet er seinen Mitspielern neue Räume.

Unangenehm wird es für die Verteidiger, wenn Vanek vor dem Tor auf seine Chancen lauert. Der Grazer ist einer der besten Abfälscher in der NHL. Bei seinem Treffer am Freitag tippte er nach einem Schuss von Verteidiger Jarrett den Puck in der Luft leicht an, die Flugbahn änderte sich entscheidend. Dank seiner Größe und seinem sicheren Stand ist Vanek von den gegnerischen Verteidigern auch nur schwer aus der Schussbahn zu bringen. Seinen Körper setzt er dann auch bei Abprallern wuchtig ein.

Lernphase

Erst lernen musste Vanek in Nordamerika das Defensivverhalten. In den Nachwuchsligen war er meist so überragend, dass er sämtliche Klubrekorde brach und er oft ein Freigeist auf dem Eis war. Diese Zeiten sind längst vergessen.

Gegen Innsbruck dürfen sich die Grazer Fans in der ausverkauften Liebenauer Eishalle wieder eine Vanek-Show erwarten: Mit 46 Gegentoren in neun Spielen sind die Tiroler das schwächste Team der Liga.

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