Anna Fenninger wahrt die Chancen auf Kristall

Die Salzburgerin gewinnt in Åre. Nur noch 67 Punkte fehlen ihr auf die Führende Höfl-Riesch.

16 Jahre lang hält er schon an, der olympische Riesentorlauf-Fluch. Seit der Saison 1997/1998 und der Italienerin Deborah Compagnoni, der es zuletzt gelang Olympiasiegerin zu werden und in derselben Saison ein Weltcuprennen zu gewinnen. Und auch am Donnerstag in Åre sollte sich die schwarze Serie fortsetzen. Tina Maze, die Siegerin von Sotschi, wurde am Ende Fünfte – und das obwohl sie nach dem ersten Lauf noch souverän geführt hatte.

Stattdessen sicherte sich Anna Fenninger den Sieg vor der Französin Anemone Marmottan und der Teamkollegin Eva-Maria Brem.

"Ich habe einen guten Lauf gemacht", sagte eine strahlende Tina Maze nach dem ersten Durchgang, nachdem sie fast fünf Zehntelsekunden vorangelegen war. "Vor allem unten musst du viel arbeiten, sonst geht nichts weiter", erklärte die Slowenin die schwierigen Bedingungen bei plus fünf Grad in Schweden. Das tat dann im zweiten Durchgang Anna Fenninger, die im letzten Streckenabschnitt allen anderen davoncarvte. Die Olympia-Zweite sicherte sich nach dem Erfolg in Lienz den zweiten Sieg in Folge und macht im Kampf um den Gesamtweltcup Boden gut auf die Führende Maria Höfl-Riesch (21.).

Dabei hatte die 24-jährige Salzburgerin den ersten Lauf nicht optimal erwischt und lag zur Halbzeit nur auf Rang sieben. "Aber vor mir ist es ganz, ganz knapp. Da ist sicher noch einiges möglich", sagte Fenninger und sollte recht behalten. Das dachte sich offenbar auch Eva-Maria Brem, die nach der "Riesenenttäuschung" über die Nichtnominierung für Olympia mit Rang drei und Laufbestzeit im zweiten Lauf ein deutliches Lebenszeichen setzte. "Es ist unglaublich", sagte die Tirolerin, die mit den Freudentränen kämpfte.

Rechenspiele

Beim letzten Weltcup-Wochenende vor dem Finale in Lenzerheide in der kommenden Woche geht es aber nicht nur um Siege, sondern auch um die Vorentscheidung im Kampf um die Kristallkugeln. Die deutsche Gesamtführende Maria Höfl-Riesch konnte am Donnerstag ihren Vorsprung nicht ausbauen. Trotz Rang 21 bleibt sie mit 67 Punkten Vorsprung auf Anna Fenninger dennoch die Favoritin Nummer eins auf ihre zweite große Kristallkugel nach 2011.

"Ich bin schon stolz, dass ich da überhaupt mithalten kann", sagte Fenninger bescheiden. Im zweiten Riesentorlauf am Freitag hat sie bereits die nächste Gelegenheit, Boden auf Höfl-Riesch gutzumachen.

Endstand:
1. Anna Fenninger AUT 2:26,39
2. Anemone Marmottan FRA 2:26,60
3. Eva-Maria Brem AUT 2:26,78
. Lara Gut SUI 2:26,78
5. Tina Maze SLO 2:27,03
6. Jessica Lindell-Vikarby SWE 2:27,21
7. Kathrin Zettel AUT 2:27,35
8. Maria Pietilä-Holmner SWE 2:27,37
9. Federica Brignone ITA 2:27,44
10. Manuela Mölgg ITA 2:27,66
11. Viktoria Rebensburg GER 2:27,74
12. Michaela Kirchgasser AUT 2:28,21
13. Marie-Michele Gagnon CAN 2:28,23
14. Marion Bertrand FRA 2:28,49
15. Mikaela Shiffrin USA 2:28,55
Weiter:
19. Elisabeth Görgl AUT 2:28,96
21. Maria Höfl-Riesch GER 2:29,06

Stand im Gesamtweltcup

DAMEN: Åre (Sd)

Freitag: RTL (15.45/ 18.45 Uhr, alle Rennen live ORFeins, SRF2)

Samstag: Slalom (10.30/ 13.30).

Gesamtweltcup: 1. Höfl-Riesch (D) 1118 , 2. Fenninger (Ö) 1051, 3. Weirather (Lie) 943.

HERREN: Kranjska Gora (Slo)

Samstag: RTL (9.30/ 12.30 Uhr)

Sonntag: Slalom (9.30 /12.30).

Gesamtweltcup: 1. Svindal (Nor) 1032 Punkte, 2. Hirscher (Ö) 955, 3. Pinturault (F) 774.

Saisonfinale 12. bis 16. 3. in Lenzerheide (CH)

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