Caps-Coach Aubin über Innsbruck, Bozen und seine Ruhe

EISHOCKEY: EBEL-FINALE / 2. SPIEL: KAC - UPC VIENNA CAPITALS
Serge Aubin führte die Capitals zum ersten Titel nach zwölf Jahren. Ab Sonntag kämpft sein Team erneut um den Finaleinzug.

Gelassen sitzt Serge Aubin da und erzählt. Er scheint die letzten Wochen in Wien vor seinem Wechsel zum Schweizer Topklub ZSC Lions zu genießen.  Der 43-jährige Kanadier ist der Hauptgrund dafür, dass die Vienna Capitals im Vorjahr Meister wurden und heuer wieder stark unterwegs sind. Nach dem 4:2 im Viertelfinale gegen Innsbruck treffen die Capitals am Sonntag in der ab sofort genannten Erste Bank Arena (statt Schultz-Halle)  auf Bozen.

Im Interview spricht Serge Aubin  über ...

... seine Ruhe vor dem sechsten Spiel im Viertelfinale 
Ich war zuversichtlich. Aber es hat auf jeden Fall die Notwendigkeit bestanden, dass wir das im sechsten Spiel zu Ende bringen. Ich war schon sehr oft in den Play-offs. Das ist nichts Neues für mich.

... die Erleichterung, dass gegen Innsbruck kein siebentes Spiel notwendig war
Wir sind glücklich, dass wir es beendet haben. Unsere Mannschaft ist enorm gewachsen. Die Pause ist jetzt lang genug, um die Batterien aufzuladen, aber nicht so lange wie letztes Jahr. Die Liga ist heuer sehr eng. Wenn du auf den Tabellenstand deines Gegners schaust, fällst du sehr leicht.

... den nächsten Gegner Bozen
Bozen hat viel Feuerkraft, aber der Fokus liegt darauf,  defensiv gut zu spielen. Wenn man sich ihre Spiele ansieht –  sie bekommen nicht viele Tore. Ich erwarte, dass wir viele 2:1-Resultate und Verlängerungen sehen werden.

... die Taktik gegen Bozen
Es wird sich anfühlen wie ein Schachspiel. Ich glaube, die Special Teams  (Anm.  Powerplay, Unterzahl) werden eine  Schlüsselrolle   spielen.

… das Mittel der Geschwindigkeit gegen die sehr defensiven Südtiroler 
Ich denke, im letzten Spiel gegen Innsbruck haben wir wieder begonnen, unsere Geschwindigkeit einzusetzen. Wir wollen mit Geschwindigkeit arbeiten. Aber nicht außen, sondern vor das Tor. Bozen schützt die Mitte sehr gut. Wir werden kämpfen müssen, um hinein zu kommen.

Caps-Coach Aubin über Innsbruck, Bozen und seine Ruhe

…die Bullyschwache gegen Innsbruck
Ja, das war ein Problem. Wir werden die Spielmacher von Bozen gut analysieren und trainieren. Das ist etwas, das wir verbessern müssen. Beim Bully ist nur eine halbe Sekunde Kampf, aber du hast danach 10-15 Sekunden Puckbesitz. Das ist ein wichtiger Teil des Spiels.

…die vielen individueller Fehler gegen Innsbruck und seine Reaktion
In solchen Situationen musst du ruhig sein und nach vorne blicken. So sind auch die Spieler, nicht nur ich. Auf der Bank hat es sich angefühlt, wie letztes Jahr. Wir waren 2:3 hinten, aber wir haben gefühlt, dass wir da raus kommen und einen Weg finden. Wir haben ihn gefunden.

... Bozen-Goalie Tuokkola, der im Herbst bei den Capitals ausgeholfen hat
Pekka ist ein großartiger Goalie. Er kann Spiele alleine entscheiden. Aber  wir haben auch zwei großartige Goalies. Lamoureux spielt jetzt  wirklich gut. Und dann haben wir noch Kickert. Wenn gute Goalies den Puck sehen, dann können sie ihn stoppen. Also werden wir versuchen, Pekka die Sicht zu nehmen.

... den verletzten Caps-Top-Stürmer Riley Holzapfel
Er ist jeden Tag in Behandlung. Ich warte darauf, dass mir der Doktor sagt, er ist ready. Es geht ihm jeden Tag besser. Es sieht schon viel besser aus.

... den möglichen Vorteil  von Bozen, weil die Südtiroler monatelang  um den Play-off-Einzug kämpfen mussten
Keine Ahnung, ob sie im Play-off-Modus sind.  Alles was ich weiß, ist, dass wir es jetzt sind.  Niemand hat erwartet, dass Bozen Klagenfurt schlägt und jetzt sind sie da. Sie waren weit unten in der Tabelle und haben ein unglaubliches Comeback geschafft. Sie haben niemandem etwas gestohlen. Sie haben sich alles verdient, was sie erreicht haben. Es ist jetzt unser Job, Bozen zu stoppen.

... den entscheidenden Faktor gegen Bozen
Für jede Play-off-Serie, aber speziell in dieser, in der wir jeden zweiten Tag spielen, ist die mentale Stärke immens wichtig. Es wird große Erschöpfung geben, viele Reisen. Wir müssen unsere Reise durch das Play-off genießen. Jetzt heißt es Spaß haben.

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