Bozen-Kapitän warnt: "Wir sind Winnertypen"

Starke Charaktere: Alexander Egger brachte im Semifinale gegen Villach nicht nur Eric Hunter zu Fall.
Italiens Teamspieler Alexander Egger ist selbstbewusst und eine der Stützen beim Sensationsteam.

Es gab einige Überraschungen in dieser Eishockey-Saison in der Erste Bank Liga. Eine war das Verpassen des Play-offs von Meister KAC. Eine andere war der Viertelfinal-Einzug von Dornbirn, eine weitere das Viertelfinal-Out der Vienna Capitals. Aber auch der Finaleinzug von Bozen wurde vor Saisonbeginn von keinem Experten erwartet. Der 19-fache italienische Meister und EBEL-Debütant spielte aber von Anfang an an der Spitze mit und kämpft ab Freitag im Finale bei Red Bull Salzburg um den Titel (19.30 Uhr, live ServusTV).

KURIER: Was hätten Sie gesagt, wenn man vor Saisonbeginn gemeint hätte, Bozen würde ins Finale kommen?

Alexander Egger: Ich hätte nur gelacht und gesagt, dass das ein guter Witz war.

Bozen hat viele Spieler erst wenige Tage vor Saisonbeginn verpflichtet. Wie sind solche Leistungen zu erklären?

Wir haben einfach einen guten Start gehabt. Und bald haben wir gesehen, dass wir weit kommen können.

Welche sind eure Stärken?

Wir haben eine großen Kader, alle vier Sturmlinien tragen zum Erfolg bei. Wir haben keine absoluten Stars wie Villach mit Hughes und Ryan, aber eine große Ausgeglichenheit. Jeder nimmt seine Rolle im Team sehr ernst, und der Zusammenhalt ist sehr groß geworden. Außerdem haben wir uns nie aufgegeben, wenn es mal ein, zwei Spiele nicht nach Wunsch gelaufen ist.

Wenn die Spieler so zusammengewürfelt werden, gibt dann der Trainer die Rollen vor, oder entsteht die Rollenverteilung automatisch?

Es geht schon vom Trainer aus. Aber letztlich liegt es am Spieler selbst, ob er seine Aufgabe annimmt oder nicht. Bei der Spielerauswahl hat der Klub aber sehr auf die Charaktere geschaut. Wir sind Winnertypen.

In den Play-offs füllt sich auch eure Arena namens Eiswelle immer mehr. Habt ihr in Südtirol eine neue Euphorie entfacht?

Jetzt, wenn es um etwas geht, ist jeder hier Hockey-Fan. Bozen ist ja eine traditionelle Eishockey-Stadt. Wir haben schon im Grunddurchgang den Schnitt im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (Anm.: auf ca. 2300). Ich denke, dass beim ersten Heimspiel am Sonntag sicher 6000 Fans in die Halle kommen werden.

Salzburg gilt als der große Meisterschaftsfavorit. Was spricht für Bozen?

Wir sind mit den Füßen auf dem Boden geblieben. Wir haben Respekt vor ihnen, aber sicher keine Angst. Wir haben schon im Grunddurchgang gesehen, dass wir sie schlagen können.

Das Finale (best of five)
Freitag, 19.30: SalzburgBozen

Sonntag, 17.45: BozenSalzburg

Dienstag, 19.30: SalzburgBozen

Falls notwendig, Freitag, 19.30: BozenSalzburg

Sonntag, 17.45: SalzburgBozen

Die Titel
Salzburg ist als einziges österreichisches Team im Finale bereits nationaler Meister. Die Spieler bekommen dafür zwar keine Prämien, die Liga vergibt aber zwei Pokale: einen für den EBEL-Champion und einen für den nationalen Meister.

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