Biathlon: Italienerin Michela Carrara gab freiwillig EM-Gold zurück
Als alle Athletinnen im Ziel waren, lag Michela Carrara 47 Sekunden vor der Deutschen Lisa Maria Spark und war damit Europameisterin. Ihr Trainer Edoardo Mezzaro machte sie aber darauf aufmerksam, dass sie beim ersten Stehendschiessen zwei Scheiben verfehlte. Die Organisatoren haben die beiden Fehler allerdings nicht bemerkt. Skurriler könnte der Grund dafür kaum sein.
Gegnerin traf ihre Scheiben
Die US-Amerikanerin Jaquelyn Garso stand beim Schießen neben Carrara, hat aber auf die falschen Scheiben geschossen und unter anderem die zwei Felder getroffen, die die Italienerin zuvor stehen gelassen hatte. Dadurch fiel niemandem der Fauxpas auf, und der 25-Jährigen wurden die eigentlich fälligen zwei Strafminuten nicht angerechnet.
Die Verantwortlichen haben den Wettkampf bereits für beendet erklärt, da der Schießvorgang nicht mehr überprüft werden konnte. Der EM-Titel wäre also beschlossene Sache gewesen. Doch für Carrara war sofort klar, dass sie die Goldmedaille nicht annehmen wolle.
Sie und ihr Trainer machten die Jury auf den Fehler aufmerksam, die zwei Minuten wurden addiert, und sie fiel auf Platz elf zurück. "Ich bin froh, dass am Ende die beste Athletin gewonnen hat. Das wäre für mich nie ein echter Sieg gewesen", sagte sie dem italienischen Internetportal "Fondo Italia".
Kommentare