Gegen Lettland um den Klassenerhalt

Rückhalt: Die Kollegen können Goalie Starkbaum vertrauen.
Interview: Goalie Bernhard Starkbaum erklärt, wie er mit dem Druck umgeht.

Wenn Österreich am Samstag gegen Lettland um den Klassenerhalt spielt, dann kommt auf Bernhard Starkbaum wieder Schwerstarbeit zu. Der 29-jährige Wiener, der beim schwedischen Erstligisten Brynäs sein Geld verdient, machte bisher eine hervorragende Figur bei dieser Weltmeisterschaft. Dass er am Freitag beim 0:4 gegen Tschechien im letzten Drittel durch Rene Swette ersetzt wurde, erklärte Teamchef Daniel Ratushny: "Er soll wieder frisch für das Lettland-Spiel werden."

KURIER: Sie sind die Nummer eins im Tor. Auf Ihnen liegt also die Hauptlast im heutigen Spiel gegen Lettland. Wie gehen Sie damit um?

Bernhard Starkbaum: Ich bin nur ein Teil der Mannschaft. Jeder versucht seinen Teil beizutragen, damit wir den Klassenerhalt schaffen. Wir ziehen alle an einem Strang.

Fühlen Sie den Druck, der auf Ihnen lastet?

Den meisten Druck mache ich mir selber, weil meine Ansprüche hoch sind. Ich will der Mannschaft immer die Chance geben, das nächste Tor zu schießen. Wenn ein Tor fällt, kann man das nicht mehr ändern. Dann geht es nur noch um den nächsten Schuss.

Und als Tormann ist man es auch gewöhnt, dass jeder Fehler bestraft wird …

Das ist eben so. Als Goalie hast du das Schicksal, dass ein Fehler zu 99 Prozent ein Tor bedeutet. Damit muss man umgehen. Es hat sich selbst jeder ausgesucht.

Bei Ihren Einsätzen gegen Schweiz, Schweden und Frankreich haben Sie sehr stark gehalten und lagen in der Torhüter-Statistik weit vorne.

Man muss auch der Mannschaft ein Riesenlob aussprechen. Die Spieler blocken viele Schüsse und räumen Abpraller weg. Ich habe oft freie Sicht. Das ist für einen Goalie entscheidend. Die Mannschaft arbeitet sehr hart. Gegen Frankreich haben wir wirklich wenig Torchancen im Spiel fünf gegen fünf zugelassen.

Kann man sich bei hochkarätigen Gegenspielern wie Jagr, Forsberg oder Crosby vorbereiten, oder kommt eh jeder Schuss Richtung Kreuzecke?Die sind so gut, dass Sie nicht nur Richtung Kreuzecke gehen, sondern dorthin, wo sie das Loch sehen. Da kann man nur reagieren.

Ist es vor 17.000 lauten Fans schwierig, die Schüsse zu hören und sich zu konzentrieren?

Ich bin noch nie nach Gehör gegangen. Ich weiß, was vom Tor frei ist und schaue wo die Spieler stehen und versuche dann auf den Schuss zu reagieren. Ich habe kein Problem, mich auf das Spiel zu konzentrieren, sobald es begonnen hat. In den Unterbrechungen kann man eh mental regenerieren.

Österreich hat ein neues Trainerteam, das ein neues System forciert. Wie geht es Ihnen damit?

Sehr gut. Daniel Ratushny hat ein klares Konzept. Ich denke, dass wir es schon ganz gut umsetzen. Wir arbeiten richtig hart. Man sieht, dass mit jedem Spiel vieles besser wird.

Sie haben in Schweden gute Statistiken gehabt. Wie zufrieden waren die Trainer?

Im Großen und Ganzen war es ganz okay. Ich habe 92,9 Prozent Fangquote gehabt und fast alle Spiele absolviert. Mir taugt das. Ich spiele gerne oft. Trainer und Management waren zufrieden. Aber ich selber sehe immer noch genug Verbesserungspotenzial in gewissen Situationen. Ich arbeite ständig daran, besser zu werden.

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