Veith: "Kann jetzt gelassener in die WM starten"
Es ist vollbracht. Das Comeback von Anna Veith darf endgültig als gelungen bezeichnet werden. 467 Tage nach ihrem schweren Trainingssturz in Sölden fuhr die 27-Jährige wieder auf das Podest bei einem Weltcup-Rennen. Im Super-G von Cortina d’Ampezzo belegte Veith Rang drei hinter der Slowenin Ilka Stuhec und Sofia Goggia aus Italien.
"Im Ziel habe ich noch nicht gewusst, was meine Zeit wert ist", sagte Veith, die mit Nummer 4 ins Rennen gegangen war. "Die Freude hat sich im Laufe des Tages dann immer mehr aufgebaut. Ich hätte mit diesem Platz überhaupt nicht gerechnet. "
Blick zurück
Veith genoss sichtlich die Rückkehr in das Rampenlicht der Weltspitze – doch erinnerte sie sofort an die harten Monate, die hinter ihr liegen (siehe unten). "Nur weil ich auf dem Podest stehe, sind meine Probleme nicht verschwunden", sagte sie im ORF. "Ich bin nach der Verletzung vor vielen Herausforderungen gestanden, mit denen ich gar nicht gerechnet habe." Nun sei sie froh, für die harte Arbeit belohnt worden zu sein. "Jetzt kann ich gelassener in die WM starten."
Doch Veith war nicht die einzige Skifahrerin, die am Sonntag in Cortina d’Ampezzo rundum zufrieden war.
Die Gewinnerinnen
Die dreifache Saisonsiegerin in der Abfahrt, stand erstmals auch im Super-G ganz oben. Die Slowenin Ilka Stuhec ("Ich habe gespürt, dass es schnell dahin geht") raste damit in die Mitfavoritenrolle für den WM-Super-G am 7. Februar. Sie weiß aber, dass es dort "viele Mädels gibt, die gut fahren". Etwa Stephanie Venier. Die 23-jährige Tirolerin fuhr nur um zwei Zehntelsekunden an Rang drei vorbei, bestätigte mit Platz sieben ihre Form und sagte: "Es war unten wie ein Abfahrtslauf gesteckt und im Mittelteil wäre noch mehr gegangen. Aber ich bin im Moment gut drauf." Für die WM ist sie gesetzt. "Und das Positive werde ich nach St. Moritz mitnehmen."
Mikaela Shiffrin überraschte mit ihrem besten Ergebnis in einem Speedbewerb und wurde Vierte. Statt die Führung im Weltcup abzugeben baute die Amerikanerin den Vorsprung in der Gesamtwertung sogar auf 80 Punkte aus, denn ...
Die Verliererinnen
... gerissen ist die Serie von Lara Gut. Nach drei Super-G-Siegen in Serie war die Schweizerin mit klar bester Zwischenzeit unterwegs zu ihrem vierten Erfolg. Doch dann hakte sie im unteren Streckenteil mit der Hand in einem Tor ein und schied aus. Mit Prellungen am Oberarm und am Oberschenkel humpelte sie aus dem Zielraum. Die Entwarnung kam wenig später via Twitter: "Ich bin einigermaßen okay", schrieb sie. Ein Start bei der WM sollte kein Problem sein.
Nach Stürzen am Freitag und am Samstag zeigte Lindsey Vonn Respekt – nur Rang 12. "Es war schwer, wieder das Selbstvertrauen zu finden. In der Kurve, wo ich zwei Mal rausgeflogen bin, habe ich wieder einen Fehler gemacht. Es ist schön, diesmal nicht wieder im Netz gelegen zu sein."
Und alles danebengegangen ist wieder einmal bei Elisabeth Görgl.
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