Lizz Görgl: "Es geht einfach nicht mehr"

Unter Tränen sagt Elisabeth Görgl in Cortina, dass das Karriereende wohl bevorsteht.

Es war bis hierher nicht die Saison der Elisabeth Görgl. Als bestes Resultat steht ein magerer 14. Platz in Garmisch zu Buche, in Cortina gab es am Sonntag im Super-G gar den ersten Ausfall der Saison. Im Zielraum brachen dann die Emotionen aus der 35-Jährigen heraus.

"Es geht einfach nicht mehr", sagt sie mit tränenerstickter Stimme. "Ich bin eine Kämpferin, habe mir nichts vorzuwerfen." Aber die Leistung passt nicht, und so muss die Steirerin einsehen: "Jetzt sind die Jungen dran." Ob " Lizz" überhaupt noch einmal im Weltcup an den Start gehen wird, steht in den Sternen. "Ich weiß nicht, ob ich überhaupt einen Startplatz für Crans Montana bekomme", so Görgl, die trotzdem hofft, sich "noch einmal seriös vorbereiten" zu können.

Nur sechs Mal schaffte es die Doppel-Weltmeisterin von Garmisch 2011 in der laufenden Saison in die Punkteränge. Lichtblicke waren eher selten. "Phasenweise bin ich schnell", analysiert sie, "aber ich bringe es nicht auf den Punkt, habe kein Vertrauen und kann nicht bereit fahren." Keine Voraussetzung, um im Weltcup zu starten. "Dann habe ich keinen Auftrag da und muss einsehen, dass es nicht mehr geht."

Lizz Görgl: "Es geht einfach nicht mehr"
epa02580997 Elisabeth Goergl of Austria shows her gold medals she won in Super G and Downhill during the ceremony for the women's downhill the Skiing World Championships in Garmisch-Partenkirchen, Germany, 13 February 2011. EPA/PETER KNEFFEL

Sieben Weltcupsiege konnte Elisabeth Görgl in ihrer langen Karriere einfahren. Der letzte große Erfolg datiert aus dem Dezember 2014, als sie in Val d'Isere im Super-G triumphierte. In Garmisch krönte sie sich 2011 zur Weltmeisterin in Abfahrt und Super-G, zudem holte sie in Vancouver 2010 zweimal Olympische Bronze.

Aber auch Tiefen gab es immer wieder zu überwinden. Ihren ersten Kreuzbandriss erlitt Görgl mit gerade einmal 15 Jahren, zwei weitere sollten folgen. Dennoch überwiegt am Ende das Positive: „Ich hatte so viele schöne Momente, mir sind sehr viele coole Sachen aufgegangen. Ich habe meinen großen Traum gelebt.“

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