Anna Gasser mit zweitem Platz beim Slopestyle-Weltcup in Laax

ÖSV FREESKI: MEDIA DAY: GASSER
Die Kärntnerin musste sich bei ihrem ersten Antreten in dieser Disziplin in der laufenden Saison nur der Australierin Tess Coady geschlagen geben.

Sie hat die X-Games schon gewonnen (2017, 2018, 2019), die Olympischen Spiele (2018), eine Weltmeisterschaft (2017) - aber mit Laax hatte Anna Gasser noch eine Rechnung offen. Nicht zuletzt, weil sie sich hier 2019 am Knöchel verletzt hatte, was sie damals die WM-Teilnahme in Park City kostete.

Die Rechnung bleibt offen, doch mit der Leistung bei ihrem ersten Slopestyle-Antreten der Saison kann die Kärntnerin zufrieden sein. Gasser machte bei der Olympia-Generalprobe im Weltcup 78,56 Punkte und blieb mit Respektsabstand hinter der 21-jährigen Tess Coady aus Australien, die schon die Qualifikation dominiert hatte und schließlich mit 86,18 Zählern gewann. Rang drei im Finale der Top-Acht ging an die Deutsche Annika Morgan (76,61 Punkte).

Gasser freute sich vor allem für ihre Freundin Annika Morgan. "Gratuliere, so ein geiler Run", rief sie ihr zu, als sie ihre zweite Runde absolviert hatte. "Du überrascht mich immer wieder", war über den Live-Stream zu hören. Überrascht war sichtlich auch Siegerin Coady von ihrer eigenen Leistung. "Wie bitte?", rief sie nach ihrem Siegesrun.

Hohes Niveau

 "Das war eine sehr coole Woche und ein guter Start in meine Slopestyle-Saison", freute sich Gasser, die im Vorjahr in dieser Disziplin den Gesamt-Weltcup gewonnen hatte. "Das Niveau im Finale war unglaublich hoch. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich nach dem ersten Run noch um den Podestplatz kämpfen muss. Da war zwar beim zweiten Rail-Feature ein Fehler dabei, aber sonst war daran nicht viel auszusetzen - auch die beiden Sprünge haben super geklappt."

Sie sei froh, den zweiten Lauf unter Druck so absolviert zu haben, betonte Gasser. Die Big-Air-Olympiasiegerin von 2018 lag zwischenzeitlich vor dem zweiten Start nur auf Platz sechs. "Da hat sich das intensive Training der vergangenen Wochen und Monate schon ausgezahlt", sagte Gasser, die vor den Olympischen Spielen in Peking kommende Woche noch bei den X-Games in Aspen im Einsatz ist. Gasser hatte sich in den Parks am Kreischberg und in Flachauwinkel auf den Slopestyle in der Schweiz vorbereitet. Nach dem Gold im Big Air fehlt ihr noch die Medaille im olympischen Slopestyle. Sie gehört heuer in Peking definitiv zu den Favoritinnen.

Bei den Herren hatten die Österreicher Moritz Amsüss und Clemens Millauer in Laax nicht so viel zu lachen wie Kollegin Gasser. Mit 66,93 Punkten wurde Amsüss 16., Millauer landete mit 57,78 Zählern auf Rang 22. Beide haben damit schon am Freitag das samstägliche Zwölferfinale verpasst. Dort konnte der US-Amerikaner Sean Fitzsimons (80,91) vor Staale Sandbech (NOR/80,43) und Jake Canter (USA/74,76) gewinnen.

Kommentare