Aleksander Aamodt Kilde gewinnt auch den Super-G von Gröden
Finster war’s, bitterkalt aber nicht beim dritten Super-G der Weltcup-Saison. Auf der schattigen Saslong-Piste im Grödnertal war am Freitag ein flotter Kurs ausgeflaggt, und hellsichtig präsentierte sich einer, der St. Christina längst zu seinem Wohnzimmer erklärt hat.
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde gewann wie zuletzt schon in Beaver Creek, 0,22 Sekunden lag er vor Olympiasieger Matthias Mayer und 0,27 vor Weltmeister Vincent Kriechmayr. Es war bereits der vierte Sieg in Gröden für den Freund von Mikaela Shiffrin (zwei Mal Abfahrt, zwei Mal Super-G), der ja die vergangene Saison nach einem Kreuzbandriss im Training im Jänner so abrupt hatte abbrechen müssen.
„Es läuft einfach gut. Ich habe eine gute Balance, und heute hatte ich auch noch einen gewaltigen Ski“, sagte der 29-Jährige. „Ich kann jetzt nach der Rehabilitation in Innsbruck meinen Körper besser spüren. Und wenn das Training passt, passen auch die Resultate. Man sieht ja, wie schnell die anderen Burschen auch sind. Aber ich bin bereit.“
Zufriedenheit in Rot-Weiß-Rot
Matthias Mayer war nach dem vierten Podestplatz im fünften Speedrennen der Saison „sehr zufrieden. Es passt sehr gut. Es hat die letzten zwei Jahre schon sehr konstant ausgeschaut, und jetzt habe ich gezeigt, dass es auch in Europa so weitergehen kann. Kilde ist extrem stark.“
Vincent Kriechmayr, der bei den ersten beiden Saisonbewerben in Beaver Creek jeweils Fünfter geworden war und angesichts wechselhafter Leistungen ziemlich nachdenklich wirkte, war nach seinem zweiten Podestplatz in der Olympia-Saison erleichtert. „Heute bin ich definitiv besser gefahren, ich war entschlossener. Vielleicht habe ich auf der Ciaslat ein wenig zu viel Platz gelassen, aber das passt schon. Ein dritter Platz ist ein gutes Resultat.“
Max Franz kam nicht ganz auf Augenhöhe, der siebente Rang (+0,85 Sekunden) bestätigte aber die Konstanz des Kärntners in diesem Winter. „In der Ausfahrt der Ciaslat habe ich kurz den Ski verloren, das war schade. Oben habe ich mich sehr gut reingehauen, aber wenn der Wurm einmal drin ist, dann geht es immer so weiter. Aber es passt, jetzt habe ich im Super-G mal ein Ergebnis." In Beaver Creek war Franz ja zwei Mal ausgefallen.
Grazie Vale
Christof Innerhofer sorgte an seinem 37. Geburtstag zumindest optisch für ein Highlight: Der Helm des Südtirolers war in grellem Gelb eingefärbt, mit den Worten „Grazie Vale“ erwies er seinem Motorrad fahrenden Landsmann Valentino Rossi nach dessen Rücktritt die Ehre. Sportlich konnte er abermals nicht mithalten, der Italiener verlor 1,65 Sekunden auf den Sieger. Besser könnte es Innerhofer am Samstag ergehen, wenn ab 11.45 Uhr die Abfahrt ausgetragen wird.
Matthias Mayer geht zuversichtlich an die nächste Aufgabe: „In der Abfahrt hat es mich hier schon immer ein bissl mehr gefuchst, aber nach den Trainings und auch heute hab’ ich für morgen eine recht gute Stimmung.“
Zwei Herren werden dann fehlen: Der Schwede Felix Monsén hat bei seinem Sturz im zweiten Abfahrtstraining von Gröden neben der Patellarsehne auch das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen und einen Meniskusschaden erlitten. Auch Christopher Neumayer erlitt einen Kreuzbandriss im linken Knie.
Gesamtwertung (nach 9 Rennen):
1. Marco Odermatt (SUI) 453 2. Matthias Mayer (AUT) 390 3. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 329 4. Vincent Kriechmayr (AUT) 259 5. Beat Feuz (SUI) 210 6. Alexis Pinturault (FRA) 205 7. Henrik Kristoffersen (NOR) 137 8. Gino Caviezel (SUI) 130 9. Zan Kranjec (SLO) 125 10. Dominik Paris (ITA) 124 11. Andreas Sander (GER) 111 12. Christian Hirschbühl (AUT) 110 Weiters: 18. Max Franz (AUT) 87Super-G Männer (3):
1. Matthias Mayer (AUT) 210 2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 200 3. Marco Odermatt (SUI) 187 4. Vincent Kriechmayr (AUT) 150 5. Travis Ganong (USA) 95 11. Raphael Haaser (AUT) 61Mannschaft Männer (9):
1. Österreich 1497 2. Schweiz 1266 3. Norwegen 871 4. Frankreich 671 5. Italien 501Nationencup (19):
1. Österreich 2.746 2. Schweiz 2.402 3. Italien 1.709 4. Norwegen 1.327 5. USA 1.160
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