Nicole Schmidhofer: "Wir wissen, was zu tun ist"

Alpine Skiing World Cup in Soldeu - El Tarter
Die regierende Abfahrts-Weltcupsiegerin über die kommenden Heimrennen, die Strukturen im ÖSV-Team und ihre Rolle darin.

Die regierende Abfahrts-Weltcupsiegerin Nicole Schmidhofer ist Österreichs konstanteste Skifahrerin der vergangenen Jahre. Beim Weltcup in Zauchensee, wo dieses Wochenende nach drei Jahren Pause wieder Weltcup gefahren wird, hat die 30-Jährige eine spezielle Mission: ihr erstes Top-3-Ergebnis bei einem Rennen in Österreich.

Am Donnerstag hat "Nici" gleich im ersten Training gezeigt, dass mit ihr zu rechnen ist. Mit Reserven - die Steirerin legte vor dem Ziel zwei Bremsschwünge ein - war sie hinter der Deutschen Kira Weidle Zweitschnellste. 

Die Anreise mit dem Auto nach Zauchensee ist für Sie ja nur eineinhalb Stunden.

Nicole Schmidhofer: Ja, für mich wäre es an der Zeit, endlich mal in Österreich auf das Podium zu kommen. Und das in dem Ort, wo ich 2007 Junioren-Weltmeisterin geworden bin und der daher für mich immer etwas Besonderes ist.

Was ist das Spezielle an Heimrennen?

Es werden viele meiner Fans dabei sein, das ist immer wieder schön. Anderseits sind Rennen in Österreich halt auch schwieriger – ich bin ein Mensch, der gewisse Abläufe bei der Besichtigung und im Vorfeld braucht und mag. Die Aufmerksamkeit ist aber hier dann eine ganz andere, und es fällt schwer, nach dem fünften Autogramm oder Selfie dem sechsten Kind zu sagen, dass man jetzt eigentlich keine Zeit mehr hat. Ich bin ja selber früher so ein Kind gewesen, das seine Idole sehen wollte. Dafür versuche ich aber nach dem Rennen möglichst viel Zeit mit den Zuschauern und den mitgereisten Fans aus meiner Heimat zu verbringen.

In Ihrer Heimat war ja zuletzt das ganze Speed-Team zu Gast.

Ja, die Mannschaft hat heuer nach Weihnachten am Lachtal trainiert. Sportlich macht das für mich keinen großen Unterschied, aber im eigenen Bett zu schlafen, ist was Feines. Wir sind jetzt dann in den nächsten Wochen eh genug unterwegs.

Sie sind eine der konstantesten Skifahrerinnen im Weltcup-Zirkus – seit mehr als zwei Jahren nahezu in jedem Speedrennen in den Top 10. Zudem waren Sie in zwei der vergangenen drei Saisonen beste Österreicherin im Gesamtweltcup. Fühlen Sie sich nun als eine Art Teamkapitänin?

Das würde ich nicht so sagen, die Strukturen in unsere Mannschaft passen gut, die Zusammenarbeit passt und wir wissen, was zu tun ist. Der Unterschied gegenüber früher ist vielleicht, dass in bestimmten Situationen eher bei mir nachgefragt wird. Etwa wenn die Bedingungen schlecht sind und andere Athleten um meine Einschätzung der Lage fragen. Das war früher nicht so stark.

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