Zum 100-Jahr-Jubiläum wurden Vertreter jener Teams eingeladen, die auch 1923 dabei waren. Vom WEV reist Michael Vorlaufer an, der die Eishockey-Sektion des Nachfolgeklubs seit Jahren führt. Der Traditionsverein ist aktuell Teil der nationalen dritten Leistungsstufe ÖEL und trägt einige seiner Spiele wieder auf dem Eislaufverein unter freiem Himmel am Heumarkt aus. Für den kleinen Wiener Klub ist die Einladung eine große Ehre, Vorlaufer soll auch nach einem Spiel den Preis für den besten Akteur übergeben.
Ehre wird auch einem weiteren Wiener zuteil. Im Rahmen des Turniers wird der ehemalige WEV-Spieler Herbert Brück in die Hall of Fame des Spengler Cup aufgenommen. Der im Jahr 1900 geborene Stürmer gewann mit Österreich WM-Bronze 1930 und emigrierte wegen des Nationalsozialismus in die USA, wo er 1974 auf Hawaii verstarb.
Österreichs Teilnehmer
Der WEV war selbstverständlich nicht der einzige Vertreter aus Österreich. Bisherige Teilnehmer waren auch der Pötzleinsdorfer SC (1924), der KAC (1935, ’62, ’63), Kitzbühel (’65) und die VEU Feldkirch 1998 nach dem Triumph in der European Hockey League eines der besten Teams des Kontinents.
Der Name des Turniers geht übrigens auf den eishockeybegeisterten Gründer Carl Spengler zurück, Arzt und Sohn von Alexander Spengler, der Davos als Kurort bekannt gemacht hatte.
Besonders an dem Turnier ist auch die Höhenlage von 1.560 Metern, weshalb der damalige VEU-Coach und spätere Weltmeister- sowie Olympiasieger-Trainer Bengt-Åke Gustafsson ankündigte, mit 25 Spielern anzureisen, um möglichst mit vier Blöcken zu spielen.
Topscorer Setzinger und Titelverteidiger Zwerger
Erfolgreichster Scorer aus Österreich ist Oliver Setzinger, der bei seinen zwei Teilnahmen mit Ingolstadt und Davos drei Tore und drei Assists verbuchte. Ein aktueller Champion ist Dominic Zwerger, der im Vorjahr mit seinem Schweizer Klub Ambri-Piotta das Turnier überraschend gewann.
Rekorde
Im Laufe der Jahrzehnte ist das Turnier mit insgesamt an die 90.000 Zuschauer zu einem wichtigen Faktor im Budget des HC Davos geworden. Das Team Canada, eine Mannschaft aus Europa-Legionären ist mit 16 Siegen Rekordchampion.
Gespielt wird heuer von 26. bis 31. Dezember in zwei Dreier-Gruppen. Am 29. beginnen die K.-o.-Spiele. Und spätestens dann geht es zur Sache. Denn der Stellenwert ist groß, wie Rick Nash, zweifacher Olympiasieger und Teilnehmer 2005, weiß: „Ich denke, dass nur der Stanley Cup und die WM ein höheres Rating haben.“
Vorsicht beim Essen
Allerdings birgt ein Eishockey-Turnier in der Schweiz auch Gefahren: Der US-Amerikaner Danny Richmond, Verteidiger der Mannheimer Adler, erlitt im Jahr 2015 beim Fondue-Essen schwere Verbrennungen, weil eine Kellnerin beim Servieren stolperte und das kochend heiße Öl über den Rücken des Spielers lief.
Was heuer am Menü steht, ist nicht überliefert.
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