Wiesberger hat die US Open im Visier

Austria's Bernd Wiesberger holds a ball as he walks at the 16th hole during the final round of the Nordea Masters at the Bro Hof golf club north of Stockholm June 2, 2013. REUTERS/John Ekstromer/Scanpix (SWEDEN - Tags: SPORT GOLF) ATTENTION EDITORS – THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. SWEDEN OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN SWEDEN. NO COMMERCIAL SALES. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Bernd Wiesberger schlägt in Atzenbrugg als Titelverteidiger ab und hat Philadelphia im Hinterkopf.

Bernd Wiesberger blickt in die wolkenverhangenen Weiten des Tullnerfelds. Der kalte Wind peitscht den Regen gegen die Glasscheibe des VIP-Gebäudes im Diamond Country Club im niederösterreichischen Atzenbrugg. Der 27-jährige Burgenländer muss jetzt gleich hinaus und Golf spielen. Trainingsrunde. Bernd Wiesberger schweigt. Er ist klug genug, um sich in diesen Tagen nicht über das Wetter, den Regen zu beschweren.

24 Stunden sind es noch bis zu den Lyoness Open, dem bedeutendsten Golf-Turnier im Land. Angesichts der jüngsten Ereignisse wirkt es belanglos, ob die mit einer Million Euro bestdotierte Sportveranstaltung Österreichs stattfinden kann oder ins Wasser fällt. Wird sie nicht, versichert der Turnierdirektor der European Tour: „Der Platz ist in einem exzellenten Zustand. Ein Lob an den Ausrichter.“

Das sind gute Nachrichten für Bernd Wiesberger. „Ich mag den Kurs hier. Jetzt sehen wir, ob er mich auch wieder mag“, sagt der Vorjahressieger in Atzenbrugg.

Seit dem Triumph beim Heim-Turnier hat sich viel verändert im Leben von Bernd Wiesberger. Der Berufsgolfer erspielte sich im Vorjahr über eine Million Preisgeld und schloss die European-Tour-Saison auf Rang 22 ab. In der Weltrangliste wird Österreichs bester Golfer der Geschichte seit Montag auf Rang 61 geführt, besser war noch kein rot-weiß-roter Golfer klassiert.

Maßgebendes Ungetüm

Die Weltrangliste im Golf ist ein Ungetüm – eine Ansammlung von Zahlen und Dezimalstellen, heillos kompliziert, aber dennoch maßgebend für jeden Golfer.

In der kommenden Woche steht mit den US Open das zweite der vier Major-Turniere des Jahres auf dem Programm. Das Turnier wird heuer zum 113. Mal ausgetragen und ist mittlerweile eines der wenigen, das den Namen „Open“ noch verdient. Die US Open sind tatsächlich „offen“ für jedermann. Wer ein Handicap von –1,4 vorweisen kann und 150 Dollar Nenngebühr zahlt, darf sich der Qualifikation stellen. Rund 9000 Profis und Amateure ritterten um die 65 freien Startplätze. Die restlichen der 156 Spielberechtigungen für die US Open werden an ehemalige Major-Sieger und an die Top 60 der Weltrangliste verteilt. Stichtag dafür ist Montag.

Nächster Meilenstein

Für Bernd Wiesberger könnten die Lyoness Open damit den nächsten Meilenstein in seiner Karriere bedeuten, bereits im Vorjahr drehte sich in Atzenbrugg alles um die Weltrangliste. Mit dem Triumph im vorangegangen Jahr war er erstmals unter die Top 100 vorgestoßen und hatte dadurch das Ticket für sein erstes Major-Turnier, die PGA Championship, gelöst.

Für die zweite Major-Teilnahme könnte dieses Mal in Atzenbrugg bereits ein Platz in den Top 10 genügen. Sicher ist sich Wiesberger freilich nicht: „Auch ich durchschaue die Weltrangliste nicht wirklich. Ich weiß nur: Wenn bis Sonntag alles nach Plan verläuft, sitze ich am Montag um sieben Uhr Früh im Flieger nach Philadelphia.“

Von solchen Sorgen bleibt Markus Brier, Nummer 667 der Welt, verschont. Der 44-jährige Wiener, über ein Jahrzehnt Österreichs einzig ernst zu nehmender Beitrag im Welt-Golf, hat kleinere Ziele: „Ich bin schon glücklich, wenn ich diese Woche ein Mal im kurzen Leiberl spielen kann.“

Turnier

Zum vierten Mal in Folge ist der Diamond Country Club in Atzenbrugg von Donnerstag bis Sonntag Schauplatz des European-Tour-Events in Österreich. Das Turnier ist mit einer Million Euro dotiert.

Tickets

Donnerstag: freier Eintritt.

Freitag und Samstag: jeweils 20 Euro. Sonntag: 30 Euro.

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren erhalten an allen Tagen freien Eintritt.

www.lyonessopen.com

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