Wiener Handball-Derby geht an die Fivers
Nach sechzig Minuten war alles wie immer. Die Spieler in Schwarz formierten sich zum Kreis und tanzten, die Herren in Grün schlichen in Reih und Glied Richtung Kabine.
Wieder einmal hatten die Fivers ein Wiener Derby für sich entschieden. Denkbar knapp zwar, mit 31:30, doch bei West Wien bleibt die schwarze Null stehen. Noch nie konnten die Hietzinger den Lokalrivalen aus Margareten in der Hollgasse bezwingen. Beim Blick auf diese grausame Bilanz der Grünen dürfte vielleicht auch Überraschungsgast Steffen Hofmann das sonntägliche 0:2 von Rapid bei der Austria leichter verdauen können.
Im Unterschied zum einseitigen Fußball-Hit war es am Montag ein Mann, der den Unterschied ausmachte: Vytas Ziura. Der Spielmacher der Fivers führte seine Mitspieler so zielstrebig durch die West Wiener Abwehrreihen wie ein Dirigent sein Orchester durch ein Premieren-Stück.
Intensiv
Auf 23:24 hatten sich die West Wiener neun Minuten vor Schluss in einer alles anderen als fehlerlosen, dafür umso intensiveren Partie wieder herangearbeitet, als der gebürtige Litauer für die Entscheidung sorgte. Er bestimmte Tempo und Dramaturgie der Endphase, selbst eine Manndeckung konnte den österreichischen Teamspieler daran nicht hindern. Acht Tore gelangen den Fivers in diesen finalen Minuten, drei erzielte Ziura selbst, bei vier weiteren hatte er maßgeblich seine Finger im Spiel.
"Er hat das gemacht, wofür wir ihn haben", lobte sein Trainer Peter Eckl. Und auch Konrad Wilczynski, West Wiens Manager und Flügelspieler, gestand: "Vytas war der Faktor." Mit dem Sieg bleiben die Fivers erster Verfolger von Meister und Tabellenführer Hard und die West Wiener als Dritte in Lauerstellung.
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